Babys Impfungen im ersten und zweiten Lebensjahr: Infos, Empfehlungen und Tipps
Über die Impfungen ihrer Kinder machen sich Eltern viele Gedanken. Hier finden Sie wichtige Informationen zu den aktuellen Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und Tipps, wie Sie Ihre Kinder während der Impfungen und danach unterstützen können.
Lesen Sie in diesem Ratgeber:
- Empfohlene Impfungen für Babys
- Haben Säuglinge automatischen Abwehrschutz?
- Was passiert bei einer Impfung?
- Garantieren Impfungen vollständigen Schutz vor Erkrankungen?
- Welche Impfungen sind notwendig?
- Was bedeutet "6-Fach-Impfung"?
- Wie gestalte ich das Impfen stressfrei?
- Nebenwirkungen
- Tipps für den Umgang mit Impfreaktionen
- Worauf muss bei der ersten Impfung achten?
- Beratung & Aufklärung zu Baby-Impfungen
Welche Impfungen werden für Babys empfohlen?
Im Rahmen der Früherkennungsuntersuchungen bei Ihrem Kinderarzt (vor allem im ersten und zweiten Lebensjahr bei den U3 bis U7) werden Sie auch darüber informiert, welche Schutzimpfungen Ihren Kindern in welchem Alter empfohlen werden. Die Richtlinien, an denen sich die Impfempfehlungen orientieren, werden in Deutschland von der Ständigen Impfkommission (STIKO) erarbeitet und regelmäßig aktualisiert. Eine gute Übersicht darüber, wann welche Impfung empfohlen wird, bietet der Impfkalender der STIKO.
> Link zur Übersicht der Impfempfehlungen fürs Baby von der STIKO
Haben Säuglinge nicht einen automatischen Abwehrschutz durch die Muttermilch?
Babys haben, wenn sie auf die Welt kommen, noch einen sogenannten „Nestschutz“. Sie bekommen von der Mutter in der Schwangerschaft über die Nabelschnur einige Abwehrstoffe übertragen. Sie schützen das Neugeborene in der Anfangszeit vor einigen Krankheiten, gegen die die Mutter in der Schwangerschaft selbst genügend Abwehrstoffe hatte. Auch über die Muttermilch werden beim Stillen Antikörper von der Mutter ans Kind weitergegeben. Leider helfen diese Abwehrstoffe jedoch nicht gegen alle Infektionskrankheiten. Auch Stillkinder können beispielsweise Keuchhusten und andere schwere Infekte bekommen. Zudem lässt der Schutz mit der Zeit nach und die Kinder müssen selbst Antikörper entwickeln, beispielsweise durch Schutzimpfungen.
Was passiert bei einer Impfung im Körper des Babys?
Das Abwehrsystem Ihres Babys lernt durch die Impfung neue Krankheitserreger kennen. Bei einer erfolgreichen Schutzimpfung erkennt das Immunsystem die Erreger, bildet Antikörper dagegen und weiß daraufhin, wie es die Erreger zukünftig erfolgreich bekämpfen kann. Wird Ihr Kind später mit dem Erreger konfrontiert, ist es gegen sie immun und wird nicht krank.
Garantiert eine Impfung einen vollständigen Schutz vor Erkrankungen?
Auch geimpfte Kinder können noch Krankheiten bekommen, gegen die sie geimpft wurden. Nicht jede Impfung schlägt bei jedem Menschen gleichermaßen gut an. Gegen die meisten Erreger sind zur Grundimmunisierung mehrere Teilimpfungen notwendig. In diesen Fällen besteht nach nur einer Impfung noch kein vollständiger Impfschutz. Bei manchen Impfungen (z. B. Tetanus) sind regelmäßige Auffrischungen notwendig, um den Impfschutz aufrechtzuerhalten.
Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein vollständig geimpftes Kind erkrankt, ist deutlich geringer als bei ungeimpften Kindern. Falls ein Kind trotz Schutzimpfung erkranken sollte, ist der Krankheitsverlauf voraussichtlich leichter als bei ungeimpften Kindern.
Baby-Impfungen: Welche sind notwendig oder werden in der Regel empfohlen?
Wenn sich Eltern dafür entscheiden, ihr Kind impfen zu lassen, werden Babys in ihrem ersten Lebensjahr gegen die Erreger der folgenden Krankheiten geimpft:
- Rotaviren (verursachen schwere Durchfallerkrankungen)
- Tetanus (Wundstarrkrampf)
- Diphtherie
- Pertussis (Keuchhusten)
- Hib (Haemophilus influenzae Typ b)
- Poliomyelitis (Kinderlähmung)
- Hepatitis B
- Pneumokokken (Bakterien, die u. a. schwere Lungenentzündungen verursachen können
Am Ende des ersten bzw. zu Beginn des zweiten Lebensjahres sind in den Empfehlungen Schutzimpfungen gegen folgende Krankheitserreger vorgesehen:
- Meningokokken C (ein Bakterium, das u. a. Hirnhautentzündungen auslösen kann)
- Masern
- Mumps
- Röteln
- Varizellen (Windpocken)