Mehr Bewegung und Sport müssen dabei gar nicht immer zu einem ausgeklügelten Programm zur Gewichtsreduzierung gehören, sondern können ganz einfach dein Wohlbefinden nach einem langen Arbeitstag auf dem Bürostuhl steigern. Für ein schnelles Workout zu Hause benötigst du keine weiteren Geräte und kannst ganz einfach mit deinem Körpergewicht trainieren – probiere es doch einfach mal aus!
Was sagt der BMI aus und wovon ist er abhängig?
Der BMI hat sich seit Ende des 20. Jahrhunderts als Maßstab zur Beurteilung des Körpergewichts etabliert. Ärzte und Krankenkassen haben den Index lange Zeit zur Bewertung des Gewichts einer Person und damit einhergehender gesundheitlicher Risiken benutzt. Allerdings haben Wissenschaftler schon von Anfang an die Aussagekraft des BMI kritisiert: Schließlich kann dieser weder die Maße einzelner Körperabschnitte noch das Alter ausreichend berücksichtigen.
Der BMI ist aber altersabhängig, da wir mit der Umstellung des Stoffwechsels mit etwa 40 Jahren ganz natürlich an Gewicht zunehmen, leichter Körperfett ansetzen und Muskelmasse verlieren. Dadurch verschiebt sich das Normalgewicht mit steigendem Alter automatisch – und mit ihm der BMI. In der Pubertät sind wiederum rasche Gewichtsschwankungen nach oben oder unten ganz normal.
In beiden Fällen spielt die Hormonbildung in unserem Körper eine entscheidende Rolle und kann unseren Muskelaufbau und die reguläre Kalorienverbrennung stark beeinflussen. Deinen errechneten BMI-Wert kannst du deshalb mithilfe unserer Tabelle deinem jeweiligen Alter und Geschlecht zuordnen.
Eins ist bei alledem aber klar: Am Ende entscheidet keine abstrakte Zahl über dein Wohlbefinden, sondern vor allem dein persönliches Gefühl. Bewegung, Sport und eine ausgewogene Ernährung helfen dir dabei, deine persönliche Mitte zu finden und ausgeglichen durch deinen Alltag zu gehen.
Wofür steht der BMI und wer hat ihn erfunden?
Wie die Zeiten sich ändern: Noch im 18. Jahrhundert galt Übergewicht als erstrebenswertes Zeichen von Wohlstand, auf den der Adel mit reich gedeckten Tafeln hingearbeitet hat. Kein Wunder also, dass der belgische Astronom und Mathematiker Adolphe Quetelet für seine Formel zur Berechnung des „Normalen“ wenig Aufmerksamkeit bekam.
Der damals entstandene „Quetelet-Index“ fand erst im 20. Jahrhundert wieder Beachtung und wurde vom Physiologen Ancel Keys erneut aufgegriffen und mit dem heute bekannten Namen „Body-Mass-Index“ bezeichnet – kurz BMI. Dass diese Entwicklung in Amerika geschah, ist aus heutiger Sicht nicht weiter verwunderlich. Denn in den USA war Übergewicht zwar auch noch ein Zeichen von Wohlstand, wurde aber mehr und mehr zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem.
Damit steht die zunehmende Berühmtheit des BMI nicht zuletzt für eine Entwicklung in unseren westlichen Wohlstandsgesellschaften. Unsere Jobs spielen sich mehr und mehr im Sitzen ab, für viele Strecken benutzen wir das Auto, und nach einem anstrengenden Tag im Büro freuen wir uns, wenn uns Fertiggerichte oder Lieferdienste das Kochen abnehmen.
Daher steigt der BMI innerhalb der westlichen Welt kontinuierlich und zeigt eine problematische gesellschaftliche Entwicklung an. Was für dich ganz persönlich gilt, kannst du durch das Berechnen des BMI und das behutsame Interpretieren deines Werts herausfinden – mit welchem Gewicht du dich wohlfühlst, entscheidest dabei allein du.