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      Sozialverhalten-lernen

      Fairplay: Wie Babys Sozialverhalten lernen

      Sozialverhalten müssen Babys und Kleinkinder erst lernen. Bis Ihr Kind Fairplay beherrscht – und das im wahrsten Sinne des Wortes – braucht es Zeit und gute Vorbilder. Und trotzdem: Auch die ganz Kleinen sind bereits mit ganz feinen Anten-nen für ihre soziale Umwelt ausgestattet. Erfahren Sie auch, wie Sie die soziale Entwicklung Ihres Kindes unterstützen können.

      Sozialverhalten beginnt mit freudigem Glucksen

      Babys sind von Geburt an soziale Wesen. Auf seine ganz eigene Weise wird Ihr Kind in den ersten Monaten ein enges Verhältnis zu Ihnen aufbauen und soziales Verhalten von Ihnen lernen. Es wendet Ihnen den Kopf zu, wird gerne auf dem Arm gehalten und angelächelt. Und: Es lächelt sogar häufig zurück. Zwar ahmen Babys in den ersten Monaten den Gesichtsausdruck ihrer Eltern „nur“ nach, doch spä-testens mit drei Monaten wird Ihr Kind Sie erkennen und bewusst anlächeln und dabei freudig glucksen.

      Der Beginn des Sozialverhaltens: die soziale Interaktion. Auch wird es nun immer intensiver auf die Menschen in seiner Umwelt achten. Ihr Kind beobachtet und lauscht, was um es herum geschieht. Um den achten Lebens-monat herum neigt Ihr Schatz womöglich auch zum Fremdeln. Ein normaler Vor-gang in der sozialen Entwicklung Ihres Babys, der vor allem eines zeigt: Ihr Kind hat eine feste Beziehung zu Ihnen aufgebaut und kann zwischen bekannten und fremden Personen genau unterscheiden.

      Bis die soziale Entwicklung soweit fortgeschritten ist, dass Ihr Kind nun mit anderen Kindern spielt oder die Bereitschaft zu teilen entsteht, dauert es noch. Ihr Kleines denkt vor allem ich-zentriert, beschäftigt sich also vorwiegend mit sich selbst und der Frage, wie die Dinge in seinem Umfeld mit ihm zusammenhängen. Und das ist auch völlig in Ordnung so. Dennoch strecken auch die ganz Kleinen schon ihre Fühler nach ihrer sozialen Umwelt aus. Forschungen zeigen, dass Kinder bereits für längere Zeit teilnahmsvoll auf ein anderes, weinendes Kind schauen. Sie spüren auf Basis ihrer eigenen Erfahrung, dass etwas nicht stimmt – der Grundstein für soziales Verhalten.

      Unser Tipp: Bis zum Alter von etwa drei Jahren sind Sie die wichtigsten „Spiel-gefährten“ und damit für das Sozialverhalten bedeutende Vorbilder für Ihr Kind. Gehen Sie auf es ein und schaffen Sie ein harmonisches Umfeld. Lassen Sie ihm Freiräume, sich auszuprobieren und regen Sie Ihr Kind zur Interaktion an. So legen Sie den Grundstein für die weitere positive soziale Entwicklung.

      Soziales Verhalten lernen: erst neben-, dann miteinander spielen

      Wenn Ihr Kind ca. ein Jahr alt und mobiler geworden ist, werden andere Kinder mehr und mehr sein Interesse wecken. Mehr als ein neugieriger Blick oder eine kurze Berührung ist jedoch erst mal nicht zu erwarten. Kinder spielen in diesem Alter vor allem nebeneinander. Der Grund dafür ist simpel. Ihr Kind hat noch alle Hände voll damit zu tun, neue Fähigkeiten zu erlernen und sich motorisch zu ent-wickeln. Sie werden in dieser Phase deshalb auch häufig erleben, wie Ihr Kind ein anderes Kind beobachtet und versucht, seine Aktivitäten nachzuahmen.

      Bis aus dem Nebeneinander ein Miteinander wird, gehören auch Kabbeleien um das Spielzeug dazu. Ihr Kind ist dabei, sich selbst kennenzulernen und kann sich noch nicht in andere hineinversetzen. Dass es dem Spielgefährten nicht gefällt, dass ihm sein Spielzeug weggenommen wurde, kommt Ihrem Liebling noch nicht in den Sinn. Im Gegenteil: Ihr Kind denkt: Wenn das rote Auto so spannend ist, warum habe ich es dann nicht? Auch das gehört zur sozialen Entwicklung Ihres Kindes. Ihre Rolle, wenn sich kleine Alltagsdramen zuspitzen: Seien sie unparteiisch, auch wenn der Konflikt von einer Seite körperlich, z.B. mit Schubsen und Treten, ausgetragen wird. Ziehen Sie das Streitobjekt aus dem Verkehr und erklären Sie den Kindern die Wünsche des anderen und regen Sie so zum Teilen an. Sie werden sehen: Der Streit ist schnell vergessen und das Spiel geht friedlich in die nächste Runde.

      Unser Tipp: Besuchen Sie z.B. Kleinkinderkurse und bringen Sie Ihr Kind mit anderen Babys zusammen. Der Vorteil: Ihr Schatz gewöhnt sich an andere Kinder und lernt den Umgang mit ihnen soziales Verhalten viel schneller. Gleichzeitig regt es die Entwicklung Ihres Kindes an. Viele Dinge können sich die Kleinen besser bei Spielgefährten abschauen als bei Mama und Papa.

      Die Welt mit anderen Augen sehen

      Ab dem zweiten Lebensjahr können Sie eine spannende Beobachtung machen: Ist ein anderes Kind oder eine Bezugsperson traurig, spenden viele Kleinkinder häu-fig tröstenden Körperkontakt. Das Kind fühlt in diesem Moment die negative Emotion des Gegenübers reflexartig mit und versucht, sie zu beheben. Das Kind bewertet die Situation allerdings aus seiner eigenen Erlebniswelt und teilt z. B. sein Lieblingsspielzeug, weil es glaubt, auch dem anderen Kind ginge es dann besser. Das alles hat natürlich noch nicht viel mit sozialer Kompetenz zu tun, aber es zeigt, dass Ihr Kind seine soziale Umwelt sehr wohl wahrnimmt und seine soziale Entwicklung die nächste Stufe erreicht hat.

      Erst im Alter von ungefähr vier Jahren lernen Kinder schließlich, dass nicht jeder so denkt und reagiert wie sie selbst. Ihr Kind beginnt, die Welt mit anderen Augen zu sehen: den Augen anderer Menschen und vor allem ihrer Spielgefährten. Kurz-um: Ihr Schatz entwickelt langsam Empathie aus. Die Entdeckung des „Ich“ ist zwar immer noch wichtig, aber das „Du“ wird Ihr Kind nicht länger überfordern. Es wird lernen, zu teilen oder sich beim Spielen abzuwechseln und erfährt so, dass es Spaß macht, mit anderen zu spielen. So wird Ihr Kind auch erste Freundschaften schließen, sich den Spielregeln anderer anpassen können und vor allem eines lernen: echtes Fairplay.

      Unser Tipp: Keine Zwänge! Jedes Kind hat sein eigenes Wesen und Tempo. Manchen Kindern fällt die Kontaktaufnahme mit Spielgefährten leicht. Andere brauchen Zeit und nähern sich vorsichtig an. Auch sollten Sie Ihr Kind nicht zum Teilen zwingen. Sie können es zum sozialen Verhalten anregen, aber den Weg, wie es auf andere Kinder zugehen und spielen will, muss Ihr Kind selbst finden.

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