Vegetarische Schwangerschaft – fleischlose Ernährung
Es ist schon lange kein Modetrend mehr, sich vegetarisch zu ernähren. Auch in der Schwangerschaft ist es für dich möglich, dich weiterhin fleischlos zu ernähren. Als Vegetarierin solltest du auf eine ausgewogene Ernährung und vegetarische Vollwertkost achten – dann steht einer gesunden Schwangerschaft für dich und dein Baby nichts im Weg.
Der eigentliche Kalorienbedarf nimmt in der Schwangerschaft kaum zu. Alle Schwangeren – egal ob Vegetarierin, Veganerin oder „Mischköstlerin“ – haben einen erhöhten Bedarf an Eisen, Kalzium, Eiweiß, Zink sowie Folsäure und Vitaminen. Entscheidend ist immer eine ausreichende Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen. Wir geben dir alle wichtigen Infos an die Hand, die bei einer vegetarischen Ernährung in der Schwangerschaft wichtig sind!
- Besonderheiten bei einer vegetarischen Ernährung in der Schwangerschaft
- Was müssen Vegetarierinnen in der Schwangerschaft beachten?
- Wie wichtig ist Fleisch in der Schwangerschaft?
- Wichtige Nährstoffe
- Wichtige Fettsäuren
- Toxoplasmose
- Bewegung
Vegetarische Ernährung in der Schwangerschaft – das solltest du wissen
Die Ausgewogenheit und Qualität der verwendeten Nahrungsmittel ist wichtig. Solltest du dich noch nicht mit Nährstoffen, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen auskennen, ist spätestens jetzt der Zeitpunkt, dich zu informieren, um verantwortungsvoll handeln zu können.
Einige positive Aspekte bringt eine vegetarische Ernährung von Haus aus mit sich. Durch eine konsequent ballaststoffreiche Ernährung kann es in deiner Schwangerschaft weniger typische Beschwerden wie Völlegefühl oder Verstopfung geben, da diese Ernährungsweise die Magen-Darm-Tätigkeit fördert. Es hat sich auch gezeigt, dass die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft bei Vegetarierinnen und Veganerinnen geringer sein kann. Auch soll die Muttermilch bei dir als stillender Vegetarierin weniger schadstoffbelastet sein.
Was müssen Vegetarierinnen in der Schwangerschaft beachten?
Der Eiweißbedarf steigt in der Schwangerschaft. Fettarme Milch und Milchprodukte sowie Eier, aber auch pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Brot, Getreideflocken, Kartoffeln und Nüsse sind hervorragende Eiweißquellen und helfen, einem Eiweißmangel vorzubeugen. Bei der ovo-lakto-vegetarischen Ernährung ergänzen sich einige Nahrungsmittel besonders gut: Beispiele sind Kombinationen aus Getreide und Milch, aus Kartoffeln und Milch(-produkten) und Ei oder von Getreide und Hülsenfrüchten, wie etwa Spätzle und Linsen. Drei Portionen Milch und Milchprodukte sollten es pro Tag sein. Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen oder Soja in Form von Tofu sollten ebenfalls auf deinem Speiseplan stehen.
Schwanger & vegetarisch leben: Wie wichtig ist Fleisch in der Schwangerschaft?
Da Eisen vornehmlich in Fleisch und Fisch steckt, kommt es bei einer vegetarischen Ernährungsweise nicht selten zu Eisenmangel in der Schwangerschaft. Dies erhöht das Risiko einer Anämie und damit auch für Schwangerschaftskomplikationen und Fehlentwicklungen bei deinem Kind. Aus diesem Grund solltest du insbesondere als Vegetarierin regelmäßig deinen Eisenstatus von deinem Arzt oder deiner Ärztin überprüfen lassen, um festzustellen, ob ein Eisenmangel vorliegt. Blutuntersuchungen und die Anamnese werden dir zeigen, ob ein Supplement für dich notwendig ist. Expertinnen und Experten raten davon ab, ohne ärztliche Rücksprache eigenmächtig Eisen-Präparate zu sich zu nehmen.
Gegensteuern kannst du mit pflanzlichen Lebensmitteln aus Vollkorn, mit Hülsenfrüchten und Gemüsearten wie Erbsen oder Spinat, die höhere Mengen an Eisen enthalten. Im Gegensatz zum tierischen Eisen in Fleisch und Fisch wird Eisen in pflanzlicher Nahrung allerdings nur zu drei bis acht Prozent verwertet.
Vitamin C und organische Säuren (beispielsweise in Orangen- oder Grapefruitsaft vorhanden) können die Aufnahme von Eisen fördern. Schwarzen Tee oder Milch solltest du jedoch besser nicht zum Essen trinken. Beide erschweren die Eisenaufnahme.
Das heißt, als Vegetarierin oder Veganerin solltest du die Lebensmittel, die du zu dir nimmst, gezielt auswählen und darauf achten, dass sie die wichtigen Nährstoffe in ausreichender Menge enthalten.
Der erhöhte Jod- und Folsäurebedarf während einer Schwangerschaft ist in der Regel nicht über die Ernährung zu decken. Als Vegetarierin solltest du – wie alle Schwangeren – Folsäure, auch Folat genannt, und Jod zusätzlich einnehmen. Folat ist ein wasserlösliches Vitamin, das für die Gesundheit unverzichtbar ist. Synthetisch hergestellt, wird das Vitamin als „Folsäure“ bezeichnet – es ist als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich.
Eine gute Quelle für Jod ist außerdem jodiertes Speisesalz. Die Einnahme von Folsäure wird auch Frauen empfohlen, die eine Schwangerschaft planen oder zumindest nicht ausschließen.