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      Hormone-Schwangerschaft

      Schwangerschaftshormone: Der Körper läuft auf Hochtouren

      Mit dem Augenblick der Befruchtung ändert sich im Körper der Frau der Hormonspiegel. Dein Organismus passt sich in kürzester Zeit den Anforderungen der Schwangerschaft an – du bist dann mit Leib und Seele in anderen Umständen. Vielleicht ist dir noch gar nicht klar, dass du schwanger bist, aber dein Körper weiß es längst und arbeitet schon auf Hochtouren.

      Er sorgt dafür, dass sich nach dem Eisprung die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnisten kann und der Mutterkuchen, die sogenannte Plazenta, sich ausbildet. Die Plazenta entwickelt gemeinsam mit den Eierstöcken verschiedene Hormone in der Schwangerschaft: Östrogene, Gestagene und humanes Choriongonadotropin (HCG). Was diese Hormonumstellung genau bewirkt, haben wir hier für dich zusammengestellt.

      HCG-Wert in der Schwangerschaft: Schwangerschaftsnachweis und Übelkeit

      HCG wird vom Mutterkuchen in den Blutkreislauf ausgeschüttet und ist im Urin nachweisbar. Der HCG-Wert ist ausschlaggebend für den Schwangerschaftstest. Es handelt sich um ein schwangerschaftserhaltendes Hormon und kurbelt die Bildung von Schwangerschaftshormonen im Gelbkörper an.

      HCG kann aber auch lästig sein: Das gelbkörperstimulierende HCG bewirkt bei manchen Frauen in der Frühschwangerschaft starke Übelkeit. Insbesondere Frauen, die einen hohen HCG-Spiegel haben, plagen sich mit Schwangerschaftserbrechen. Die gute Nachricht: Der Wert nimmt um die 10. bis 12. Schwangerschaftswoche herum wieder ab, mit ihm auch die Übelkeit.

      Die Werte haben eine große Spanne für den Normalbereich und variieren von Frau zu Frau1:

        Schwangerschaftswoche   (SSW) 

       Zeit nach Empfängnis 

          Normwert            


      3. SSW
       
        
       1. Woche

        5 - 50 U/l 
         

      4. SSW

        
       2. Woche

        50 - 500 U/l 
         

      5. SSW

        
       3. Woche

        100 - 5.000 U/l 
         

      6. SSW

        
       4. Woche

        500 - 10.000 U/l 
         

      7. SSW

        
       5. Woche

      1.000 - 50.000 U/l 
         

      8. SSW

        
       6. Woche

        10.000 - 100.000 U/l 
         

      9. + 10. SSW

        
       7. + 8. Woche

       15.000 - 200.000 U/l 
         

      11. - 14. SSW

        
       2. - 3. Monat

       10.000 - 100.000 U/l 
         

      2. Trimester

      8.000 - 100.000 U/l

      3. Trimester

      5.000 - 65.000 U/l

      Progesteron in der Schwangerschaft: Das Gute-Laune-Hormon

      Gestagene werden im Verlauf der Schwangerschaft im Mutterkuchen gebildet. Hauptvertreter dieser Hormongruppe ist das Progesteron. Es sorgt dafür, dass die Muskulatur der Gebärmutter entspannt ist und mit deinem Baby mitwachsen kann. Außerdem hat Progesteron eine beruhigende und gleichzeitig aufhellende Wirkung. Deshalb wird Progesteron auch Gute-Laune-Hormon genannt. Allerdings kann das Hormon auch für Schwangerschaftsbeschwerden wie häufigen Harndrang sowie Rücken- oder Bänderschmerzen sorgen.

      Östrogen in der Schwangerschaft: Für den Glow bei Schwangeren

      Die geschlechtsreife Frau bildet Östrogene vor allem in den Eierstöcken. Nach Eintreten der Schwangerschaft übernimmt der Mutterkuchen weitgehend diese Aufgabe. Die Sexualhormone erleichtern das Eindringen des Samens und sorgen dafür, dass deine Brüste nun anwachsen und sich auf die Milchbildung und das Stillen vorbereiten. Östrogene werden auch in der Frühschwangerschaft vermehrt produziert – du spürst schon früh ein Ziehen in den Brüsten.

      Außerdem sorgen Östrogene für bessere Durchblutung – und das sieht man dir oft auch an. Die Haut strahlt mehr, die Haare glänzen. Gut durchblutet werden allerdings auch die Nasenschleimhäute, die dadurch anschwellen. Lästige Folge: nächtliches Schnarchen und eine verstopfte Nase.

      Hormonspiegel in der Schwangerschaft: Achtung Stimmungsschwankungen

      Vor allem die Ausschüttung der Hormone Östrogen und Progesteron können die Psyche ganz schön aus dem Gleichgewicht bringen – insbesondere in der Frühschwangerschaft. In den ersten 12 Schwangerschaftswochen treten Stimmungsschwankungen am häufigsten auf. Diese Gefühle sind völlig normal, also kein Grund zur Besorgnis! Freude und Gereiztheit, Müdigkeit und Ruhelosigkeit, Hochgefühle und Traurigkeit – diese Gefühlsspanne durchleben schwangere Frauen manchmal täglich. Rede am besten mit nahestehenden Personen auch über deine Sorgen und Ängste – dann wird die Laune gleich besser.

      Beschwerden und Auswirkungen durch Hormone: Schwangerschaft besser überstehen

      Gegen Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft gibt es kein Patentrezept. Hilfreich können allerdings beruhigende Tees und Tropfen auf pflanzlicher Basis sein. Besprich das am besten mit deiner Hebamme oder deinem Gynäkologen. Auch Sport kann düstere Gedanken vertreiben. Bei Übelkeit kannst du über den Tag verteilt kleinere Mahlzeiten essen und nach dem Aufwachen etwas Zwieback oder Knäckebrot zu dir nehmen. Kamillentee und Ingwerwasser können den Magen beruhigen.

      Von fettem Essen, scharfen Gewürzen und säurehaltige Speisen solltest du besser die Finger lassen. Auch bei Sodbrennen hilft es, auf derartige Nahrung zu verzichten. Ein Ziehen im Kreuz oder Ischiasbeschwerden bis hin zum Hexenschuss sind keine Seltenheit während der Schwangerschaft. Hier können Schwangerschaftsgymnastik und stärkende Muskelübungen helfen.

      Schwangerschaftshormone

      Hormone während und nach der Schwangerschaft: Fragen an die Expertin

      Nicht nur während der Schwangerschaft sorgen Hormone für Veränderung, auch nach der Geburt nehmen sie Einfluss auf Körper und Psyche. Zwei Fragen an Hebamme Sophie Theuerkauf über die faszinierende Welt der Hormone:

      Wie verändert sich der Hormonspiegel nach der Geburt?

      Hebamme Sophie Theuerkauf: Oxytocin und andere Endorphine entfalten während der Geburt eine schmerzstillende und stimmungsaufhellende Wirkung. Direkt nach der Geburt wird ihre Produktion eingestellt, was zu einer erheblichen hormonellen Umstellung sorgt. Durch das Ausstoßen der Plazenta kommt es zum Abfall aller Hormone, die durch die Plazenta zur Verfügung gestellt wurden. Der Östrogen- und der Progesteronspiegel normalisieren sich wieder auf den Zustand „nicht schwanger“. Diese natürlichen hormonellen Umstellungsprozesse können zu verschieden starken Stimmungsschwankungen führen.

      Welchen Einfluss haben die Schwangerschafts-Hormone auf die Seele?

      Hebamme Sophie Theuerkauf: Eine Schwangerschaft, die Geburt und das Wochenbett sind faszinierende ineinandergreifende Vorgänge, die viel Energie kosten – den Körper und die Seele. Das Gleichgewicht wiederherzustellen, dauert individuell lang. Manche Frauen merken den klassischen Babyblues kurz nach der Geburt kaum, sind aber ein paar Wochen später psychisch ausgelaugt, weil sie ihren Körper schon wieder viel zu sehr gefordert haben.

      Andere haben zwei oder drei Tage heftige Gefühlsverwirrungen und schalten einen Gang runter, um dann etwas geklärter und gestärkt den neuen Lebensabschnitt zu organisieren. Für mich gehört der ganzheitliche Blick immer dazu. Körper und Seele bedingen sich. Wer seinen Körper gut behandelt, wird mit Hormonschwankungen besser zurechtkommen bzw. hat vermutlich sogar weniger davon.

      Prolaktin und Oxytocin nach der Schwangerschaft: Hormone während der Stillperiode

      Beide Hormone sind keine Schwangerschaftshormone im engeren Sinn, da sie vor allem nach der Schwangerschaft, also während der Stillperiode in Aktion treten. Prolaktin regt die Bildung der Muttermilch an. Oxytocin bewirkt, dass sich nach der Geburt die Gebärmutter wieder verkleinert.

      Schwangerschaftshormone wirbeln das ganze Leben durcheinander

      Plötzlich riechst du Dinge, die du vorher gar nicht wahrgenommen haben. Isst Lebensmittel, die du eigentlich nicht magst und reagierst so, wie du es sonst nie tun würdest. Schwangerschaftshormone bringen deine Sinneswahrnehmungen und deinen Gefühlshaushalt durcheinander. Sie sorgen aber auch dafür, dass sich der Körper umstellt und auf das Baby vorbereitet.

      Schon gleich zu Beginn der Schwangerschaft werden wichtige Hormone ausgeschüttet, die nicht nur dein Lebensgefühl verändern, sondern auch das ungeborene Baby schützen. Manchmal ärgern die Hormone eine Schwangere, bringen Unannehmlichkeiten mit sich – oft vermitteln sie aber ein tolles Gefühl und sorgen regelrecht für Euphorie. Und zu guter Letzt sorgt das Hormon Endorphin dafür, ungeahnte Kräfte für die Geburt freizusetzen.

      Schwangerschaftshormone: Das Wichtigste in Kürze

      Schwangerschaftshormone können das Leben ganz schön auf den Kopf stellen: wir haben dir die wichtigsten Fragen in Kürze beantwortet:

      Welche Schwangerschaftshormone gibt es?

      Zu den Schwangerschaftshormonen zählen HCG (humanes Choriongonadotropin), Östrogen und das Gestagen Progesteron.

      Wie verändern sich meine Hormone während der Schwangerschaft?

      Eine Schwangerschaft bringt eine große Hormonumstellung für die Frau mit sich. HCG, Östrogen und Progesteron werden vermehrt produziert, um die Schwangerschaft aufzubauen und zu erhalten.

      Welche Auswirkungen haben Schwangerschaftshormone?

      Schwangerschaftshormone stellen den Körper auf die Schwangerschaft ein, halten die Schwangerschaft aufrecht und schützen das ungeborene Baby. Sie bringen neben Unannehmlichkeiten wie Übelkeit und Stimmungsschwankungen auch ein tolles Gefühl und eine gewisse Euphorie mit sich.

      Welcher HCG-Wert ist während der Schwangerschaft normal?

      Der HCG-Wert steigt in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft an. Die Werte sind von Frau zu Frau unterschiedlich, sodass es große Normbereiche gibt.

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