Zecken beim Hund: verschiedene Zeckenarten und wo sie versteckt lauern
Zecken kommen in ganz Deutschland vor und sind besonders in den warmen Monaten zwischen März und November aktiv. Je nach Region und Witterung können die lästigen Blutsauger sogar ganzjährig vorkommen. Der Gemeine Holzbock ist die in Deutschland am häufigsten verbreitete Zeckenart. Aber auch die Auwaldzecke und die Braune Hundezecke haben den Hund als Wirt für sich entdeckt.
Die verschiedenen Zeckenarten lauern überall dort, wo sich dein Hund gerne aufhält: in hohem Gras, Sträuchern, Hecken oder Unterholz. Auch Laub- und Misthaufen oder hohes Schilf sind bei den Parasiten beliebt. Selbst der eigene Garten ist nicht sicher vor den kleinen Blutsaugern. Einmal auf dem Hund angelangt, krabbeln Zecken oft stundenlang auf dem Fell herum, bis sie eine passende Stelle zum Zustechen gefunden haben.
Unser Tipp: Nach jedem Spaziergang solltest du das Fell deines Vierbeiners gründlich nach Zecken absuchen. Dabei lässt sich eine Streicheleinheit super kombinieren, über die sich dein Hund sicherlich freuen wird.Zecken bei Hunden frühzeitig erkennen – darauf solltest du achten
Um einen Zeckenbefall frühzeitig festzustellen, ist es wichtig, dass du deinen Hund regelmäßig und gründlich nach den Parasiten absuchst. Am besten kontrollierst du das Fell täglich, besonders nach Spaziergängen in dicht bewachsener Natur. Achte vor allem auf die Stellen, die Zecken beim Hund bevorzugen:
- Kopf, besonders um die Augen, Ohren und Lefzen
- Hals
- Achseln und Innenseiten der Beine
- Bauch
- Pfoten und Zwischenzehenbereich
Teilweise sitzen Zecken am Hund auch versteckt in Hautfalten, wo du sie leicht übersiehst. Fahre deshalb immer mit den Fingern durch das Fell, um auch festgesaugte Zecken zu ertasten. Ist der Parasit schon vollgesogen, spürst du ihn als pralle Kugel auf der Haut.
Die Symptome eines Zeckenbisses sind teils unterschiedlich. Oft zeigen Hunde Juckreiz und Unruhe, wenn sich eine Zecke festgebissen hat. Bei massivem Befall können die Tiere abgeschlagen und müde wirken. Auch Fressunlust kann ein Anzeichen für einen Zeckenbefall sein. Entdeckst du bei deinem Hund eine Zecke auf der Haut, solltest du umgehend handeln und den Parasiten entfernen.
Die Zecke bei Hunden richtig entfernen: So geht’s!
Je schneller du eine entdeckte Zecke vom Hund entfernst, desto geringer ist das Risiko einer Krankheitsübertragung. Gehe dabei auf keinen Fall mit bloßen Fingern oder Hausmitteln zu Werke. Nutze stattdessen spezielle Zeckenhaken, -zangen oder -karten. Gehe dabei wie folgt vor, um die Zecke zu entfernen:
- Desinfiziere die betroffene Stelle und die Pinzette.
- Greife die Zecke dicht über der Haut.
- Ziehe den Parasiten dann vorsichtig und mit gleichmäßigem Zug heraus. Achte darauf, dass du die Zecke dabei nicht zerquetschst.
- Sollte doch etwas vom Kopf des Blutsaugers in der Haut stecken bleiben, entferne auch diese Reste vorsichtig mit der Pinzette.
Danach solltest du die Einstichstelle sorgfältig desinfizieren. Beobachte die Wunde in den folgenden Tagen. Bildet sich eine Rötung oder Schwellung, könnte sich die Stelle des Zeckenbisses entzündet haben. Auch Symptome wie Abgeschlagenheit, Fressunlust oder Fieber können Anzeichen für eine von Zecken übertragene Infektion sein. Suche in einem solchen Fall unbedingt deinen Tierarzt oder deine Tierärztin auf.
Wichtig: Von Hausmitteln wie Öl, Nagellackentferner oder Klebstoff ist dringend abzuraten. Die Mittel reizen die Zecke nur unnötig. Zudem besteht die Gefahr, dass der Parasit durch den Todeskampf vermehrt Krankheitserreger in die Stichwunde abgibt.
Welche Folgen können durch Zecken beim Hund auftreten?
Zecken sind nicht nur lästige Blutsauger, sie können bei deinem Hund auch ernsthafte Krankheiten verursachen. Vor allem vier Infektionskrankheiten werden durch die Parasiten übertragen:
- Borreliose: Bakterien der Gattung Borrelien verursachen grippeähnliche Symptome wie Abgeschlagenheit und Fieber. Unbehandelt kann es zu chronischen Gelenkentzündungen kommen.
- Babesiose: Die einzelligen Parasiten zerstören die roten Blutkörperchen. Betroffene Hunde zeigen hohes Fieber, blutigen Urin und Gelbsucht. Die Babesiose kann unbehandelt innerhalb weniger Tage zum Tod führen.
- Anaplasmose: Anaplasmen sind Bakterien, die eine fieberhafte Allgemeinerkrankung auslösen. Symptome sind ähnlich wie bei der Borreliose. Zusätzlich können Blutungen auftreten.
- Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME): FSME-Viren können eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute verursachen. Symptome sind Fieber, Müdigkeit und neurologische Ausfälle. Unbehandelt kann FSME schwere gesundheitliche Folgen haben.
Die Krankheitserreger werden teilweise schon wenige Stunden nach dem Zeckenstich übertragen. Insbesondere bei Borreliose und Anaplasmose können die Symptome jedoch erst Wochen nach dem Stich auftreten. Damit es gar nicht erst zu einer Infektion kommt, solltest du einem Zeckenbefall unbedingt vorbeugen.
Mein Hund hat Zecken: Was tun bei einer Infektion?
Zeigt dein Hund einige Tage nach einem Zeckenstich grippeähnliche Symptome wie Abgeschlagenheit, Fressunlust und Fieber, solltest du dir unbedingt tierärztlichen Rat einholen. Auch bei Blutungen, Lähmungserscheinungen oder Gelbsucht ist schnelles Handeln gefragt. In der Tierarztpraxis kann durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden, ob bei deinem Hund eine von Zecken übertragene Infektion vorliegt.
Die gute Nachricht: Krankheiten wie Borreliose, Babesiose oder Anaplasmose sind behandelbar, wenn sie rechtzeitig erkannt werden. In der Regel werden die Tiere dann mit Präparaten wie Antibiotika, fiebersenkenden Mitteln und Infusionen therapiert.
Allerdings führt nicht jeder Zeckenstich zwangsläufig zu einer Infektion. Viele Hunde stecken einen Befall problemlos weg. Trotzdem solltest du Zecken unbedingt vorbeugen und deinen Vierbeiner vor den Parasiten schützen.
Was kannst du vorbeugend gegen Zecken beim Hund tun?
Der beste Schutz gegen Zecken beim Hund ist die Vorbeugung. Achte darauf, deinen Vierbeiner schon vor der Zeckensaison mit geeigneten Präparaten zu behandeln. Bewährt haben sich Spot-On-Präparate, die du im Nacken auf die Haut aufträgst. Die enthaltenen Wirkstoffe verteilen sich mit dem Hautfett auf dem gesamten Körper und töten Zecken zuverlässig ab. Auch ein Zeckenhalsband kann einen wirksamen Zeckenschutz bieten.
Jedoch gilt: Auch wenn du ein Zeckenschutzmittel verwendest, solltest du das Fell deines Hundes nach jedem Spaziergang sorgfältig nach den Blutsaugern absuchen. Entferne Zecken umgehend mit einer Pinzette oder einem anderen geeigneten Hilfsmittel.
Zeckenschutzmittel kaufen
Unser Tipp: Sprich auch mit deinem Tierarzt über die passende Vorbeugung. Er kann dir zusätzliche Ratschläge zur Vorbeugung geben. Dabei kannst du dich gleich über den passenden Schutz gegen Flöhe beim Hund informieren.