Tipps gegen Cellulite - Creme, Massage oder Pille was wirklich hilft!
Bikini-Saison hin oder her - den Dellen an den Oberschenkeln muss man ganzjährig zu Leibe rücken. Wir verraten, welche Methoden wirklich wirken. Plus: Anti-Cellulite-Ernährungstipps.
Stolze 64 Prozent der Frauen leiden unter ihrer Cellulite, das hat die Uni Hamburg im Jahr 2009 herausgefunden. Im Laufe des Lebens bekommen 80-90 Prozent der Frauen eine mehr oder weniger deutlich sichtbare Orangenhaut.
Wie entsteht Cellulite?
Der Grund: Das Bindegewebe wird bei Frauen durch ein sehr grobmaschiges Netz gestützt, das vor allem aus Längsfasern besteht. Bei Männern ist es dagegen deutlich stabiler, weil es hier, wie bei einem sehr feingesponnenen Netz, auch noch Querfasern gestützt wird. Außerdem ist die Bindegewebsschicht, die die Unterhaut von der Oberhaut trennt, bei Frauen dünner und so kann es die Fettzellenpakete in der Unterhaut nur schwer festhalten. Die kleinen Pakete drücken so gegen die Hautoberfläche und formen die unschönen, gut sichtbaren Dellen. Biologisch gesehen macht diese Ungerechtigkeit im Vergleich zu männlichen Oberschenkeln, Po und Bauch aber durchaus Sinn. Schließlich muss sich das weiblich Gewebe in der Schwangerschaft ausdehnen können.
Sport gegen Cellulite
Nun ist die Dellenhaut kein chirurgisches Problem, sondern ein rein ästhetisches. Der Beste Ansatz daher ist, die Fettschicht so gering als möglich zu halten. Nur wie? Ohne Sport geht nichts: Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren, Laufen, Nordic Walking oder auch Trampolinspringen helfen, da sie das Gewebe durch Muskelaufbau stützen. Positiver Nebeneffekt: Der Stoffwechsel kommt in Schwung, Wassereinlagerungen, die den Cellulite-Effekt noch verstärken, werden abtransportiert.Um einen echten Anti-Cellulite-Effekt zu erzielen, reicht nach Experten-Meinung schon eine regelmäßige Bewegung von etwa 30 Minuten, das Ganze drei bis vier Mal pro Woche. Eine besonders effiziente Sportart gegen gegen Celluite ist auch Schwimmen. Der Grund: Das Wasser drückt von außen gegen Po und Oberschenkel und sorgt somit für einen leichten Massage-Effekt. Wer nach dem Sport noch eine drei-minütige Wechseldusche durchsteht und sich abwechselnd unter warmes und kaltes Wasser stellt, gibt der Cellulite keine Chance. Die Wechsel-Schauer helfen natürlich auch, wenn Sie jeden Morgen nach dem Aufstehen unter der Dusche.
Anti-Cellulite-Cremes: Bringen die was?
Cremes mit Wirkstoffen wie Retinol, Koffein oder Efeu sollen ebenfalls unterstützend gegen Orangenhaut helfen. Sie regen vor allem die Durchblutung an und sorgen so dafür, dass unschöne Wassereinlagerungen und Schlackenansammlungen abtransportiert werden. Allerdings attestierte Die Stiftung Warentest verschiedenen Anti Cellulite Cremes bislang keine Wirkung. Die Erklärung: Die Wirkstoffe der Cremes gelangen nur in die oberste Hautschicht. Der Grund für die Cellulite sitzt jedoch tiefer in der Unterhaut. Und bis dort hin dringen die Wirkstoffe nicht vor und können somit auch nichts gegen die Dellen ausrichten. Wunder darf man also nicht erwarten. Erfolge erzielt aber, wer das Einreiben mit einer kleinen Massage verbindet.
Massagen fördern die Durchblutung und minimieren Cellulite
Effektive Hilfe verspricht die Cellulite-Massage. Sie fördert die Durchblutung, regt den Lymphfluss an und macht so bei stetiger Wiederholung schlankere Oberschenkel! Durch Streichen und Klopfen wird die Durchblutung gefördert. Und so geht’s: Ballen Sie die Hand zur Faust. Mit den Fingerknöcheln bearbeiten Sie nun ihre Beine mit sanften, kreisenden Bewegungen – immer zum Herzen hin. Dann steigern sie die Dosis und kneifen die delligen Stellen bis die Haut sich rötet. Zur Abwechslung können Sie auch ihre Schenkel entlangklopfen. Mit einem Massage-Handschuh erzielen Sie ebenfalls gute Effekte.Wenn Ihnen die Prozedur, die 10-15 Minuten pro Bein dauern sollte, zu anstrengend ist, können Sie sich auch ein Massage-Gerät besorgen. Im Elektrofachhandel gibt es entsprechende Modelle, die durch Ansaugen der Haut die Durchblutung auf Hochtouren bringen und damit der Cellulite entgegenwirken.
Lymphdrainage vom Profi
Die manuelle Lymphdrainage aktiviert das Lymphsystem und puscht die Pumpleistung der Lymphgefäße. Flüssigkeit, die sich im Gewebe abgelagert hat, wird direkt in die Lymphbahnen gedrückt und ausgeschwemmt. Die Lymphdrainage wird meist am Hals begonnen, der Therapeut arbeitet sich dann langsam bis zu den Beinen vor. Für den gewünschten Effekt schieben sich die Finger mit kreisförmigen Bewegungen immer weiter an den Körperteilen entlang. Hierbei wird ein gleichmäßiger Druck auf das Gewebe ausgeübt. Die Massage ist sehr sanft, sie regt im Gegensatz zur klassischen Massage die Durchblutung nicht an. Sie wirkt bei Ansammlung von Wasser im Bindegewebe sowie bei der Fettgewebsvermehrung. Um das Cellulite-Problem in den Griff zu bekommen, braucht es allerdings auch hier Geduld. Mehrere Sitzungen beim Therapeuten sind daher ein Muss.
Ernährungstipps gegen Cellulite
Auch mit den richtigen Snacks können Sie Cellulite zu Leibe rücken. So gibt es einige Nährstoffe, die eine echte Geheimwaffe bei Bindegewebsschwäche sind: Zum Beispiel Kieselsäure, Vitamin C, Selen und Aminosäuren.Kieselsäure enthält hauptsächlich Silicium. Dieser Stoff sorgt für eine bessere Vernetzung der Bindegewebsfasern untereinander. Sie erhalten ein kräftiges und festes Bindegewebe. Enthalten ist der wertvolle Bindegewebs-Kleber in Vollkornreis, Haferflocken, Hirse und Gerste. Wer seine tägliche Ration nicht verpassen will, kann sich Kieselerde + Biotin-Tabletten wohldosiert verordnen.
Vitamine und Mineralien gegen Cellulite
Auch Vitamin C sorgt für ein straffes Bindegewebe. Jeden Tag ein Glas Orangensaft zum Frühstück - am besten frisch gepresst – und Ihr Bindegewebe wird sich freuen. Alternativ können Sie auch zu einem Glas Apfelsaft greifen.Das Spurenelement Selen schützt das Bindegewebe vor der Einlagerung von Schadstoffen. Schadstoffe lassen das Bindegewebe altern und trüben das Erscheinungsbild der Haut. Ideal ist es daher, wenn Sie selenhaltige Nahrungsmittel jeden Tag in Ihren Speiseplan einbauen. Gut geeignet sind Hefeflocken, Kokosflocken, Pistazienkerne oder Weizenkeime.
Um neues Bindegewebe aufzubauen muss der Körper aber ausreichend mit Aminosäuren versorgt werden. Aminosäuren finden sich in Fisch, Fleisch und Eiern sowie in Weizenkeimen, Molke und Hafer. Oder in Bierhefe.
Durchforsten Sie außerdem Ihren Speisezettel auf Säurebildner, die für unschöne Dellen sorgen. Dazu gehören Tierische Fette, Produkte aus Weißmehl (z.B. Nudeln, Brot, Kuchen), polierten Reis, Konserven, Fertiggerichte, Butter, Linsen, Erbsen, Milchprodukte wie Käse (v. a. Parmesan, Mozzarella) oder Quark, gesüßte Säfte, Alkohol, Kaffee und Süßigkeiten sollten Sie meiden und wenn möglich durch basische Produkte wie Gemüse oder Obst ersetzen. Sie werden Sehen: Nicht nur ihr Po und Ihre Oberschenkel, sonder auch ihr Geist fühlen sich deutlich frischer.