No Poo: Haare nur mit Wasser waschen
Haare waschen nur mit Wasser – was für Frauen in früheren Jahrhunderten mangels Alternativen selbstverständlich war, wird heute als Beautytrend gehypt: Sicher hast du schon von No Poo gehört. Die Abkürzung steht für „No Shampoo“. Und die Anhänger dieser Art von Haarpflege bilden schon längst keine Nischenbewegung mehr. Im Internet gibt es zahlreiche Berichte, Videos, Kommentare und Bilder zu Selbstversuchen.
Vor mehr als zehn Jahren begann der bewusste Verzicht auf Shampoo, aber auch Duschgel und Deo, in den USA in Mode zu kommen. Die No-Poo-Methode hielt schließlich auch Einzug in Hollywood. Stars wie Schauspielerin Gwyneth Paltrow oder auch Model Miranda Kerr sollen Fans sein.
Die Motive derer, die ihr Haar nur mit Wasser waschen, sind unterschiedlich. Manche machen es aus Umweltschutzgründen, andere, weil sie glauben, es sei gesünder für ihr Haar und ihre Kopfhaut, und wieder andere finden es einfach nur bequem und zeitsparend. Doch ist No Poo wirklich gesünder, ökologischer und praktischer? Bei Schön für mich findest du alles zu Vor- und Nachteilen des Verzichts auf Shampoo.
Haare ohne Shampoo waschen
Viele Anhänger des No-Poo-Trends – dazu gehören im Übrigen nicht nur Frauen, sondern auch Männer – sind überzeugt, dass herkömmliche Haarpflegeprodukte mit ihren meist chemischen Inhaltsstoffen Haare und Kopfhaut auf lange Sicht schädigen. Fakt ist, dass regelmäßiges Einschäumen dafür sorgt, dass die Haare schnell nachfetten. Das zieht häufiges Waschen nach sich – und kann Hautirritationen und Juckreiz auslösen. Das Waschen ohne Shampoo soll dazu führen, dass sich die körpereigene Produktion von Sebum, also Haarfett, nach jahrelanger Behandlung mit künstlichen Substanzen wieder selbst reguliert. Manche verzichten sogar ganz auf das Waschen – und verteilen das Fett mittels regelmäßigem und kräftigem Bürsten vom Ansatz in die Längen. Auch diese Methode, bei der außerdem die Kopfhaut mit Bürste oder Händen massiert wird, hat einen Namen: NW/SO (No Water/Sebum Only).
Erfahrungen mit der No-Poo-Methode
Ein Großteil der Erfahrungsberichte, die es im Internet auf Videoplattformen und in Blogs zum Verzicht auf Shampoo gibt, warnt vor der sogenannten Ekelphase in den ersten vier bis sechs Wochen der No-Poo-Methode: Da die Kopfhaut zuvor regelmäßiges Waschen gewöhnt war, produziert die Kopfhaut in der Phase des Entzugs entsprechend viel Talg. Das hat fettiges Haar und Schuppen zur Folge. Manche Haare stinken in der Zeit. Anhänger des No-Poo-Trends sind überzeugt davon, dass die Talgdrüsen mit der Zeit die Überproduktion einstellen und die Kopfhaut schließlich nicht mehr schuppt. Manche Dermatologen halten dagegen, dass das Weglassen von Shampoo die Fettproduktion nicht verändere.
Wie oft solltest du dein Haar grundsätzlich waschen?
Hautärzte sind sich darin einig, dass es einerseits keine medizinische Notwendigkeit fürs Haarewaschen gibt, dass aber auch andererseits die Verwendung von Shampoo der Gesundheit nicht schadet – wenn es beim Haarewaschen in Maßen benutzt wird. Denn es ist wissenschaftlich belegt, dass zu viel Waschen mit Shampoo die Kopfhaut austrocknen kann. Schuppenbildung und Juckreiz sind mögliche Folgen. Weniger Haarwäsche erhält den Säureschutzmantel.