Brustkrebs ertasten: Tipps und Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Selbstuntersuchung
Über 70.000 Mal stellen Ärzte und Ärztinnen jährlich die Diagnose „Mammakarzinom“, besser bekannt als Brustkrebs. Dabei handelt es sich um die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, auch in den Zwanzigern! Eine Früherkennung möglicher Anzeichen ist entscheidend und kann die Heilungschancen maßgeblich verbessern. Umso wichtiger ist es, dass wir die Vorsorge früh selbst in die Hand nehmen und wissen, worauf es beim Abtasten ankommt. Wie dein Tastsinn dir hilft, Veränderungen zu erkennen und welche Anzeichen auf Brustkrebs hindeuten können, erfährst du hier.
- Warum sollte ich meine Brust regelmäßig abtasten?
- Ab welchem Alter sollte ich abtasten?
- In welchen Abständen sollte ich abtasten?
- Mögliche Symptome und Anzeichen für Brustkrebs
- Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Selbstuntersuchung
- Wann sollte ich zum Arzt gehen?
- Veranlagung für Knoten
- Brustkrebs bei Männern
- Früherkennung von Brustkrebs
- 3 Fragen an eine Brustkrebspatientin
Warum sollte ich meine Brust regelmäßig abtasten?
Das regelmäßige Abtasten der Brust ist von entscheidender Bedeutung, da es ein wichtiger Schritt zur Früherkennung von Brustkrebs ist. Brustkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten bei Frauen weltweit, und je früher er diagnostiziert wird, desto besser sind die Heilungschancen. Durch regelmäßiges Abtasten können Veränderungen in der Brust wie Knoten, Schwellungen oder ungewöhnliche Schmerzen, frühzeitig erkannt werden. Dies ermöglicht es, medizinische Untersuchungen und Tests in die Wege zu leiten, die eine genaue Diagnose ermöglichen. Früh erkannter Brustkrebs ist oft in einem anfänglichen Stadium und kann effektiver behandelt werden, was die Überlebenschancen erheblich verbessert. Die regelmäßige Brustselbstuntersuchung ist damit eine einfache, aber wirksame Methode, um die eigene Gesundheit zu schützen und frühzeitig potenziell lebensrettende Maßnahmen einzuleiten.
Gut zu wissen: Wenn du einen Knoten in der Brust ertastest, muss dieser nicht unbedingt mit Brustkrebs in Zusammenhang stehen. Er kann bereits nach ein paar Tagen wieder verschwunden sein! Ist der Knoten nach drei bis vier Tagen jedoch noch zu spüren, sollte ein Gynäkologe oder eine Gynäkologin aufgesucht werden.
Ab welchem Alter sollte ich meine Brust abtasten?
Die regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust sollte so früh wie möglich erfolgen, spätestens ab dem 20. Lebensjahr. Das Auftreten des Mammakarzinoms bei unter 30-jährigen Frauen ist zwar eher selten, aber durchaus möglich.
Es kann nicht deutlich genug betont werden, wie wichtig es ist, ein Bewusstsein für die normale Beschaffenheit der eigenen Brust zu entwickeln. Dies ermöglicht eine schnellere Erkennung von Veränderungen. Es ist jedoch entscheidend zu verstehen, dass die Selbstuntersuchung allein nicht ausreicht, um Brustkrebs frühzeitig zu erkennen. Regelmäßige ärztliche Untersuchungen und Mammographien sind ebenfalls Teil einer umfassenden Brustgesundheitsvorsorge. Frauen sollten mit ihrem Arzt über den besten Zeitpunkt für Screening- und Präventionsmaßnahmen sprechen, um familiäre Vorerkrankungen zu berücksichtigen.
In welchen Abständen sollte ich meine Brust abtasten?
Zwischen den Untersuchungen bei Frauenärzten und Frauenärztinnen bleibt eine große Zeitspanne für kleinste Gewebeveränderungen und winzige Verhärtungen. Deswegen ist regelmäßiges Selbstabtasten wichtig, um eine mögliche Erkrankung an Brustkrebs frühestmöglich zu erkennen. Idealerweise immer zum gleichen Zeitpunkt im Zyklus – z. B. nach der Periode, dann sind deine Brüste weicher. Du kannst dich beim Duschen abtasten, im Stehen mit angewinkelten Armen oder im Liegen. Wichtig ist, dass jede Frau den gesamten Brust- und Achselbereich einmal im Monat auf Brustkrebs bzw. Symptome untersucht.
Knoten in Brust ertasten: Mögliche Symptome und Anzeichen für Brustkrebs
Symptome und Anzeichen von Brustkrebs können variieren und nicht alle müssen gleich bedenklich sein. Es gibt dennoch einige wichtige Anzeichen, auf die Frauen achten sollten und über die sie mit einem Gynäkologen oder eine Gynäkologin sprechen sollten, sofern sie diese an sich feststellen.
Diese Anzeichen können auf das Mammakarzinom hindeuten:
- Deine Brust verändert ihre Form oder Größe.
- In der Brust oder Achselhöhle ertastest du eine Verhärtung oder einen Knoten.
- Deine Brust schmerzt, zieht oder schwillt an.
- Du bemerkst eine Veränderung der Brustwarze, zum Beispiel zieht sich deine Brustwarze ein.
- Die Haut der Brust zieht sich an einer Stelle ein.
- Wenn du einen Arm hebst, verformt sich eine Brust anders als die andere.
- Eine Brustwarze sondert eine klare oder blutige Flüssigkeit ab.
- Du entdeckst schuppige oder gerötete Haut an der Brust.
Wie erkenne ich Knoten beim Abtasten der Brüste?
Sei beim Abtasten nicht verwundert, wenn du gleich mehrere Knoten spürst. Die Drüsen der weiblichen Brust fühlen sich etwas knotig an. Das ist normal und kein Hinweis auf einen Tumor. Der Bereich um die Brustwarze fühlt sich etwas härter an als das umliegende Gewebe. Machst du die Selbstuntersuchung regelmäßig, lernst du deinen Körper kennen. So kannst du besser einordnen, was ganz natürlich ist.
Betrachtest du deine Brüste vor dem Spiegel, sind sie vermutlich unterschiedlich groß. Auch das ist normal. Bei kaum einer Frau sind die Brüste gleich groß. Erkennst du jedoch einseitige Veränderungen, Einziehungen, Vorwölbungen, Hautveränderungen oder spürst du einen Schmerz melde dich bei deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin. Ertastest du eine Verhärtung, heißt das nicht gleich, dass es sich um ein Mammakarzinom – einen bösartigen Tumor – handelt. Oft steckt etwas Harmloses dahinter: eine verhärtete Brustdrüse, Zysten oder eine andere gutartige Veränderung.
Gut zu wissen: Einige Frauen haben ein sehr ausgeprägtes Drüsengewebe, welches sich im ersten Moment knotig anfühlen kann. Nach den Wechseljahren bildet sich das Drüsengewebe jedoch zurück und die Brüste werden weicher.