Haare selber schneiden: Diese Anleitung zeigt, wie es geht

Die Friseure hatte in Zeiten der Corona-Krise geschlossen und viele Menschen wussten nicht, wann sie das nächste Mal zu einem professionellen Friseur gehen können. Oft ist das kein Problem - gerade Frauen, die lange Haare haben, können ein paar Wochen warten, bis der nächste Schnitt fällig wird.

Doch was machst du, wenn deine Haare kurz sind und du nicht auf den nächsten professionellen Haarschnitt warten kannst? Deine Haare sind lang und du willst gerne selbst was Neues ausprobieren? Wir erklären dir, wie das Haare selber schneiden für Frauen und Männer funktioniert. Und falls es nicht klappt: Das wächst ja wieder nach.

Dein Problem ist nicht die Länge, sondern die Farbe? Der Ratgeber Haare selber färben beinhaltet wichtige Tipps und Tricks.

Die Vorbereitung: Welche Schere brauche ich zum selber schneiden? 

Die richtige Schere ist die Voraussetzung für einen gelungenen Schnitt. Und die muss nicht mal teuer sein - du findest sie schon für 10-20 € online. Wichtig ist, dass du keine Küchenschere nutzt, die ist viel zu groß. Auch von stumpfen Bastelscheren ist abzuraten. Die Schärfe ist entscheidend. Außerdem hilfreich ist ein Kamm und ein zweiter Spiegel, damit du auch die Hinterkopf siehst.

Sollte man die Haare lieber nass oder trocken schneiden? 

Hier sind sich auch die Friseure uneinig: Oft werden Haare nass geschnitten, jedoch gibt es auch gute Friseure, die darauf schwören, die Haare trocken zu schneiden. Eine eindeutige Aussage lässt sich also nicht treffen, allerdings ist die Haarstruktur ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung.

• Glatte Haare schneiden: Glatte Haare sollten am besten nass geschnitten werden, damit die Feuchtigkeit die Haare beschwert und sie gleichlang sind. Aber Achtung: Nass sehen die Haare natürlich länger aus. Schneide beim ersten Versuch also lieber zu wenig ab, nachschneiden geht immer.
• Lockige Haare schneiden: Bei lockigen Haaren solltest du auf die Wäsche verzichten, denn Locken schneidet man lieber trocken. Grund ist, dass du so ganz sicher weißt, wie die Locken fallen. 

Lange und glatte Haare schneiden: So kriegst du sie auf eine Länge

Auch wenn du deinem Friseur sagst, dass du die Haare auf einer Länge haben möchtest: Exakt gleich lang sind deine Haare nach dem Schnitt nicht. Vorne werden lange Haare immer kürzer geschnitten als hinten, sodass eine U-Form entsteht. Wenn ein leichter Bogen geschnitten wird, fallen die Haare viel schöner.

Und so geht’s:

1. Haare waschen und mit einem Handtuch abtrocknen.
2. Den normalen Scheitel ziehen (so, wie er ganz natürlich fällt).
3. Die abgeteilten Hälften nach vorne ziehen.
4. Nimm eine schmale Strähne zwischen Zeige- und Mittelfinger und ziehe sie straff. Positioniere deine Finger oberhalb der Partie, die du abschneiden willst. 
5. Halte die Schere dabei nicht gerade, sondern schräg, sodass sie etwas nach oben zu deinen Fingern zeigt. Schneide kleine Zacken (ca. 1 mm) in die Haare und nicht an einer Linie lang. 
6. So machst du mit vielen kleinen Strähnen weiter, bis deine Haare auf einer Länge sind. Beachte, dass die erste Strähne Orientierung bietet und die Länge bestimmt. 

Pony selber schneiden: So funktioniert's 

Wenn du noch gar kein Pony trägst und nicht weißt, wie dir das steht, warte lieber auf den Friseur. Der weiß genau, welche Länge und Breite zu dir passt, und kann dich richtig beraten. Wenn du schon einen Pony trägst helfen diese Tricks dir beim Nachschneiden.

1. Nimm deine Haare zusammen und binde einen Pferdeschwanz. So schneidest du nicht aus Versehen zu viel ab. Ansonsten sollte dein Pony so gestylt sein, wie sonst auch. 
2. Orientiere dich beim Schneiden an einem Punkt im Gesicht, z.B. an Augenbraue oder Nase. Starte in der Mitte des Ponys.
3. Los geht's: Schneide mit der Scherenspitze nach oben - und schneide kleine Zacken statt einer langen Kante. 

Locken selber schneiden

Locken zu schneiden ist gar nicht so einfach. Am besten ist es - wie schon erwähnt - wenn du die Locken trocken schneidest.

Und so funktioniert das Nachschneiden von Locken:

1. Vor dem Schneiden solltest du die Locken nicht Bürsten, damit sie ganz normal fallen. Als nächstes solltest du das Deckhaar abteilen und hochstecken. 
2. Greife jede Locke und schaue im Licht, ob sie ausgefranst aussieht. Das ist Spliss und kann weggeschnitten werden. 
3. Mache bei den unteren Haaren Strähne für Strähne weiter. Guck zwischendurch mal im Spiegel, ob alles gerade aussieht. 
4. Wenn du fertig bist, löst du das abgetrennte Deckhaar und gehst genauso vor, wie beim unteren Haar. Und schon sehen die Locken wieder schön geschmeidig aus. 

Für die Geübten: Stufenschnitt selber schneiden 

1. Pferdeschwanz binden: Wichtig ist, dass du einen ganz hohen und sehr strengen Zopf bindest. 
2. Schneiden: Ziehe den Pferdeschwanz senkrecht nach oben und nimm die Haare auf der Höhe, auf der du schneiden willst, zwischen Zeige- und Mittelfinger.
3. Scherenhaltung: Schneide jetzt oberhalb deiner Finger lang. Wie schon beschrieben soll die Schere dabei schräg gehalten werden - in diesem Fall schräg nach unten in Richtung deiner Finger. 

Das Werkzeug: Die Haarschneidemaschine

Bei Männern reicht eine Schere oft nicht aus. Für viele Frisuren wird auch eine Haarschneidemaschine benötigt, z.B. die Remington Hair Clipper Stylist Haarschneidemaschine oder das Braun 7in1 Multigrooming-Set. Praktisch: Die Rasierer und Trimmer sind meist auch für das Bartschneiden geeignet.

Außerdem sollte natürlich eine Schere und ein Kamm bereitliegen.

Wichtig ist, dass du nicht zu viel abschneidest. Teste lieber erstmal, ob du mit der Haarschneidemaschine zurechtkommst und ob dir der Schnitt gefällt. Kürzer schneiden kannst du am Ende immer noch.

Die Seiten und den Nacken schneiden

Stelle die gewünschte Länge ein und schneide beide Seiten. Wichtig: Immer in Wuchsrichtung schneiden. Schneide anschließend den Nacken auf gleicher Höhe. Am einfachsten ist es, wenn dir hier jemand hilft.

Das Deckhaar schneiden

Nun kommt es darauf an, wie kurz oder lang du deine Haare tragen möchtest. Trenne deine Haare am Scheitel und nimm einzelne Strähnen zwischen Zeige- und Mittelfinger. Die Schere sollte dabei in Richtung deiner Finger nach oben gucken. Schneide dann kleine Zacken und keine gerade Kante.

Die Übergänge schneiden

Übergange sind bei Männerfrisuren die schwierigsten Partien – zumindest, wenn die Frisur aus mehr als einer Länge besteht. Die Übergänge zwischen den Längen soll man natürlich nicht sehen, deshalb muss hier nachgeholfen werden.

Setze den Haarschneider immer wieder an - arbeite dabei von unten nach oben. Bei jedem neuen Ansetzen ziehst du den Aufsatz etwas weiter hoch. Wichtig ist, dass du hier langsam und präzise arbeitest. Bei den Ohren musst du besonders aufpassen, damit du dich nicht aus Versehen schneidest.

Jetzt noch den Nacken und die Konturen rasieren - fertig!

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