Alles, was du über Augentropfen wissen musst – dein umfassender Ratgeber
Augentropfen sind nicht gleich Augentropfen. Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Produkten, die sich in ihrer Zusammensetzung, ihrem Anwendungsbereich und ihrer Wirkungsweise unterscheiden. Um die richtigen Augentropfen für deine Bedürfnisse zu finden, ist es wichtig, sich gut zu informieren.
Welche Arten von Augentropfen gibt es und wofür sind sie geeignet?
Hier ist ein detaillierter Überblick über die gängigsten Arten von Augentropfen:
- Befeuchtende Augentropfen (Tränenersatzmittel): Ideal bei trockenen Augen, Spannungsgefühl, Brennen und Juckreiz. Sie bilden einen Schutzfilm auf der Augenoberfläche und spenden Feuchtigkeit. Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure, Glycerin oder Carbomer sind besonders gut geeignet.
- Augentropfen bei Allergien: Enthalten Antihistaminika oder Mastzellstabilisatoren, die die Freisetzung von Histamin verhindern und so allergische Reaktionen wie Juckreiz, Rötungen und Schwellungen lindern.
- Augentropfen für Kontaktlinsenträger: Speziell auf die Bedürfnisse von Kontaktlinsenträgern abgestimmt. Sie befeuchten die Linsen und sorgen für ein angenehmes Tragegefühl, verhindern Ablagerungen und schützen vor Austrocknung.
- Entzündungshemmende Augentropfen: Enthalten Kortikosteroide oder nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAIDs) und werden bei Entzündungen der Augenoberfläche oder des Augeninneren eingesetzt. Sie sind rezeptpflichtig und sollten nur unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden.
- Augentropfen bei Rötungen: Enthalten gefäßverengende Wirkstoffe, die die Blutgefäße in der Bindehaut verengen und so Rötungen reduzieren. Sie sollten nur kurzfristig angewendet werden, da sie bei längerer Anwendung zu einem Rebound-Effekt führen können (d.h. die Rötung kehrt nach Absetzen der Tropfen verstärkt zurück).
- Augentropfen zur Wundheilung: Enthalten Dexpanthenol oder andere Inhaltsstoffe, die die Heilung von kleinen Verletzungen der Hornhaut fördern.
- Augentropfen mit Euphrasia (Augentrost): Ein traditionelles pflanzliches Mittel, das bei gereizten und entzündeten Augen eingesetzt wird.
Wie wende ich Augentropfen richtig an? Schritt-für-Schritt-Anleitung
Die richtige Anwendung von Augentropfen ist wichtig, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen und Verunreinigungen zu vermeiden. Befolge diese einfachen Schritte:
- Hände waschen: Wasche deine Hände gründlich mit Seife und Wasser, um Keime zu entfernen.
- Kopfhaltung: Neige den Kopf leicht nach hinten oder lege dich hin.
- Unterlid herunterziehen: Ziehe das untere Augenlid vorsichtig nach unten, um einen kleinen "Sack" zu bilden.
- Tropfen eintropfen: Halte die Tropfflasche senkrecht über das Auge, ohne es zu berühren. Vermeide es, mit der Flasche das Auge oder die Wimpern zu berühren, um Verunreinigungen zu verhindern. Tropfe die empfohlene Menge in den Bindehautsack.
- Auge schließen: Schließe das Auge sanft und drücke leicht auf den inneren Augenwinkel (Tränenkanal), um den Abfluss der Tropfen in den Nasen-Rachen-Raum zu verhindern. Halte das Auge für etwa 1-2 Minuten geschlossen.
- Überschüssige Flüssigkeit abtupfen: Tupfe überschüssige Flüssigkeit vorsichtig mit einem sauberen Tuch ab.
Worauf solltest du beim Kauf von Augentropfen achten? Wichtige Tipps
Beim Kauf von Augentropfen gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:
- Konservierungsstoffe: Wähle Augentropfen ohne Konservierungsstoffe, besonders wenn du sie regelmäßig verwendest oder Kontaktlinsen trägst. Konservierungsstoffe können auf Dauer die Augen reizen und die natürliche Tränenflüssigkeit beeinträchtigen. Einzeldosispipetten sind in der Regel konservierungsmittelfrei.
- Inhaltsstoffe: Achte auf die Inhaltsstoffe und wähle Augentropfen, die für deine spezifischen Bedürfnisse geeignet sind. Bei trockenen Augen sind beispielsweise Augentropfen mit Hyaluronsäure empfehlenswert.
- Verträglichkeit: Wenn du Allergien hast, achte auf die Inhaltsstoffe und wähle hypoallergene Augentropfen.
- Haltbarkeit: Achte auf das Verfallsdatum und verwende keine abgelaufenen Augentropfen.
- Verpackung: Einzeldosispipetten sind hygienischer als Mehrdosenflaschen, da sie nach dem Öffnen sofort verwendet werden und keine Verunreinigungen entstehen können.
- Beratung: Wenn du dir unsicher bist, welche Augentropfen für dich geeignet sind, frage deinen Arzt oder Apotheker um Rat.
Augentropfen und Kontaktlinsen: Was du wissen musst
Nicht alle Augentropfen sind für Kontaktlinsenträger geeignet. Einige Inhaltsstoffe können die Linsen beschädigen oder zu Ablagerungen führen. Verwende daher nur spezielle Augentropfen, die für Kontaktlinsen geeignet sind. Diese sind in der Regel mit dem Hinweis "für Kontaktlinsen geeignet" gekennzeichnet.
Trage die Augentropfen am besten vor dem Einsetzen oder nach dem Herausnehmen der Kontaktlinsen auf. Wenn du während des Tragens der Linsen Augentropfen benötigst, achte darauf, dass sie mit deinen Linsenmaterialien kompatibel sind.
Wann solltest du einen Arzt aufsuchen?
In den meisten Fällen können Augentropfen deine Beschwerden lindern. Es gibt jedoch Situationen, in denen du einen Arzt aufsuchen solltest:
- Wenn deine Beschwerden trotz Anwendung von Augentropfen nicht besser werden oder sich sogar verschlimmern.
- Wenn du starke Schmerzen im Auge hast.
- Wenn du eine plötzliche Sehverschlechterung bemerkst.
- Wenn dein Auge stark gerötet ist oder eitert.
- Wenn du das Gefühl hast, einen Fremdkörper im Auge zu haben.






















