Studien belegen die negativen Folgen von zu viel Handykonsum:
Laut der PISA Sonderauswertung 2023 des OECD-Berichts verschlechtert sich die Schulleistung deutlich. Schüler, die ihr Handy mehrmals täglich im Unterricht privat nutzen, erreichen im Lesen im Schnitt über 50 Punkte weniger als Gleichaltrige, die es nicht nutzen ― das entspricht etwa einem dreiviertel Schuljahr Lernrückstand. Die negativen Folgen betreffen nicht nur das Lesen, sondern auch Mathematik und andere Schulleistungen.
Viele Schülerinnen und Schüler hinterfragen ihren eigenen Konsum zunehmend kritisch: Laut JIM-Studie geben 61 % der befragten Zwölf- bis 19-Jährigen an, regelmäßig mehr Zeit am Handy zu verbringen, als ursprünglich geplant. Auch Ablenkungen beim Lernen und Hausaufgabenmachen sind weit verbreitet.
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina empfiehlt in ihrem Diskussionspapier klare Altersgrenzen und handyfreie Zeiten an Schulen bis einschließlich Klasse 10. Öffentliche Institutionen seien besonders gefordert, junge Menschen durch funktionale Beschränkungen wirksam zu schützen – gerade, weil sich Grenzen zwischen privatem und schulischem Medienkonsum immer weiter auflösen.
Doch die Politik lässt wertvolle Zeit verstreichen:
Einige Bundesländer haben bereits Regeln eingeführt, gibt es vielerorts nur unverbindliche Empfehlungen. Das Ergebnis: ein Flickenteppich aus Einzellösungen. Schulen, Eltern und Kinder werden zumeist überfordert zurückgelassen.