Warum sich für eine vegane Ernährung entscheiden?
Wer sich für eine vegane Lebensweise entscheidet, hat dafür seine individuellen Gründe. Für die meisten Veganer stehen Tierrechte und Tierschutz an erster Stelle. Dass Tiere getötet, gequält oder in welcher Weise auch immer ausgebeutet werden, nur um menschliche Bedürfnisse zu befriedigen, ist für sie unvorstellbar. Weiteres, häufiges Motiv für Veganismus ist eine vermeintlich gesündere Lebensweise. Wer sich rein pflanzlich ernährt, meidet Cholesterin sowie tierische gesättigte Fette und profitiert zugleich von wertvollen sekundären Pflanzenstoffen. Veganer sind durch reichhaltige Nährstoffe aus Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Getreide, Nüssen und Samen optimal mit Kalium, Magnesium, Folsäure, Vitamin C und E sowie mit Ballaststoffen und gesundheitsfördernden Pflanzenstoffen versorgt. Untersuchungen zeigen zudem: Im Schnitt sind Veganer schlanker und leiden seltener unter Übergewicht.2
Dass die Erzeugung tierischer Stoffe mehr Umweltressourcen (Wasser, Ackerfläche, Luft, Waldfläche, Pflanzen für Futtermittel) beansprucht als der Anbau von Pflanzen, ist hinreichend bekannt. Auch der enorme Ausstoß an klimaschädlichem CO2 in der Massentierhaltung ist unter Umweltaspekten problematisch. Vielen Menschen, die vegan leben, ist die Nachhaltigkeit ihrer Lebensweise wichtig. Ob Veganismus jedoch automatisch mit Nachhaltigkeit einhergeht, ist bislang umstritten. So sind viele Ersatzprodukte, auf die Veganer angewiesen sind, in Plastik verpackt oder mit Palmöl versetzt, dessen steigende Nachfrage als eine der Ursachen für die Abholzung des Regenwaldes gilt.
Darüber hinaus können die Welternährungsproblematik, Unverträglichkeiten tierischer Lebensmittel (z. B. Laktoseintoleranz, diverse Eiweißallergien) sowie bestimmte religiöse und herrschaftskritische Leitbilder Motive für Veganismus sein.
Vegane Ernährung = gesund? Mögliche Gefahren der rein pflanzlichen Ernährung
Eine vegane Ernährungsweise ist grundsätzlich in allen Phasen des Lebenszyklus möglich, sollte aber gut überdacht und nicht allein durchgeführt werden. Gerade zu Beginn einer veganen Ernährung und bei bestimmten Zielgruppen, wie Schwangeren, Stillenden, Kindern, Jugendlichen oder Senioren, ist eine professionelle Beratung durch Beratungsstellen oder Ärzte zu empfehlen. Grund dafür ist der besondere sowie schwankende Nährstoff- und Energiebedarf, den die Zielgruppen in den genannten Lebensphasen aufweisen. Wie die Ernährungsumstellung klappen kann, erfahrst du hier.
Mangelerscheinungen
Bei vielen Veganern sind Mangelerscheinungen, wie etwa Eisen-, Zink- oder Vitamin-B12-Mangel eine häufige Begleiterscheinung der rein pflanzlichen Ernährung. Vitamin B12 spielt eine wichtige Rolle bei der Zellteilung, der Blutbildung und der Funktion des Nervensystems. Ca. 83 Prozent der Veganer leiden unter Vitamin-B12-Mangel. Grund dafür ist, dass Veganer mit herkömmlichen pflanzlichen Lebensmitteln keine ausreichende Zufuhr von Vitamin B12 erreichen. Eine ausreichende Zufuhr des Vitamins lässt sich jedoch über angereicherte Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel sicherstellen, wie etwa Tabletten, Tropfen oder Vitamin-B12-Zahncreme. Schwangere und stillende Veganerinnen insbesondere sollten auf eine adäquate Zufuhr achten, um die Versorgung ihrer Kinder zu sichern. Sprich daher mit deinem Arzt und lass regelmäßig deine Gesundheit checken – solltest du mit dem Gedanken spielen, auf eine rein pflanzliche Ernährung umzusteigen. So lassen sich Mangelerscheinungen frühzeitig erkennen.
Langzeitfolgen einer Vitamin-B12-armen Ernährung
Ein Vitamin-B12-Mangel macht sich in der Regel nicht sofort bemerkbar, sondern erst nach mehreren Jahren. Grund dafür ist, dass der Körper auf gespeichertes Vitamin B12 zurückgreifen kann. Erste Symptome eines Vitamin-B12-Mangels sind in der Regel Haarausfall und Gedächtnisschwäche, die sich häufig in Konzentrationsproblemen oder Erinnerungslücken bemerkbar macht. Weitere Langzeitfolgen können auch depressive Verstimmungen und Blutarmut sein. Diesen Folgen lässt sich allerdings einfach entgegenwirken, indem Sie Ihre Blutwerte regelmäßig überprüfen lassen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. Grundsätzlich solltest du auf eine ausgewogene und reichhaltige Nahrungszufuhr achten, wenn du dich für eine vegane Ernährung entscheidest.3
Konzentrationsschwäche und Müdigkeit
Müdigkeit und Konzentrationsschwäche können weitere Begleiterscheinungen einer veganen Ernährung darstellen. Wenn du allerdings auf eine ausreichende Nährstoff-, Vitamin- und Ballaststoffzufuhr achtest, kannst du einem Mangel frühzeitig entgegenwirken. Auch muss sich der Körper zunächst an die Ernährungsform gewöhnen, wodurch sich gerade zu Beginn ein Gefühl der Ermattung einstellen kann. Suche in jedem Fall einen Arzt auf, sollten die Begleiterscheinungen anhalten und nicht von selbst nachlassen. Auch kann es helfen, die vegane Ernährungsform schrittweise in Angriff zu nehmen, um den Körper nicht zu überfordern.4
Vegan oder nicht vegan – das ist die Frage!
Bei fertig verarbeiteten Produkten kann ein Veganer selten sicher sein, ob sie nicht auch tierische Anteile enthalten. Ein beliebtes Beispiel ist Gelatine. Die kann nicht nur in Süßspeisen, sondern auch in Medikamenten vorkommen. Da lohnt ein Blick auf den Beipackzettel! Wer auch bei Kosmetik zu 100 Prozent vegan leben möchte, findet auf den Internetseiten veganer Vereinigungen Listen mit garantiert veganen Produkten. Zudem weist ein spezielles Gütesiegel in Form einer Sonnenblume vegane Produkte zuverlässig als solche aus. Auch auf zahlreichen Produkten der Rossmann Qualitätsmarke Alterra ist dieses Siegel zu finden.
Du weißt nicht, ob eine vegane Ernährung etwas für dich ist? Dann teste die vegane Lebensweise doch einmal, z.B. im Veganuary 2022.