Brotteig: Das sind die Inhaltsstoffe
So vielseitig und fantasievoll Bäcker backen dürfen, so einheitlich sind die Grundzutaten für den Brotteig: Getreide beziehungsweise Mehl, Salz und Wasser. Wichtige Lockerungsmittel sind Hefe und Sauerteig. Außerdem werden Backmittel (zum Beispiel Enzyme, Emulgatoren, Gluten) hinzugefügt. Verbraucherschützer fordern inzwischen eine Art Reinheitsgebot, eine klare Kennzeichnungspflicht, was drin ist. Roggenbrote brauchen übrigens immer einen Sauerteig als Grundlage, um backfähig zu sein. Für Weizenbrote wird Hefe hinzugefügt.
Diese Grundmischung zum Brotbacken kann jeder Bäcker anschließend nach Lust und Laune verfeinern und eigene Rezepte kreieren, mit herzhaften oder süßen Beigaben wie Kartoffeln, getrockneten Früchten, Nüssen, Zwiebeln, Oliven oder Körnern. Übrigens wurde für 2020 vom Deutschen Brotinstitut das Roggen-Vollkornbrot zum Brot des Jahres ernannt.
Brot backen hat eine lange Tradition
Brot zählt zu den ältesten Grundnahrungsmitteln. So, wie wir es heute kennen, also mit weicher Krume und einer Kruste, wurde es vor etwa 6000 Jahren von den Ägyptern gebacken. Die Ägypter waren recht weit fortgeschritten in der Backkunst, hatten schon Werkzeuge zum Mahlen des Getreides und backten aus dem Mehl eine Art Fladenbrot. Der Sauerteig soll zufällig erfunden worden sein, da ein Teig zu lange stand und dabei gärte.
Die Idee, Körner zu mahlen und das Mehl mit Wasser zu vermengen, entstand schon vor mehr als 100.000 Jahren, wobei unsere Vorfahren anfangs diese Mischung als Brei aßen. Später wurde er auf einem heißen Stein im Feuer gebacken. Die Römer perfektionierten dieses Wissen und entwickelten sowohl Getreidemühlen als auch Knetmaschinen, die mehrere Tausend Kilo Brot am Tag herstellen konnten.
Vollkorn, Weizen & Co.: Der Unterschied zwischen Brotsorten
Die klassischen Herstellungsschritte beim Brotbacken sind das Mischen der Zutaten, das Kneten des Teigs, die Teigruhe – gern an einem warmen Ort –, damit sich das Backmittel entwickelt und die Zutaten quellen können sowie das Backen selbst.
Neben Roggen- und Weizenbrot, die sich nur so nennen dürfen, wenn sie mindestens 90 Prozent Anteil des jeweiligen Getreides haben, gibt es Misch- und Vollkornbrote. Bei Mischbroten muss der Mehlanteil von Weizen oder Roggen zwischen 50 und 89 Prozent liegen. Vollkornbrote müssen mindestens 90 Prozent Vollkornmehl enthalten. Körnerbrote sind nicht zwangsläufig Vollkornbrote, weil sie viele Körner enthalten. Sie können auch Mischbrote sein.
Ist Brot gesund?
Nährwertmäßig steht Brot gar nicht so übel da, auch wenn die darin enthaltenen Kohlenhydrate nicht den besten Ruf genießen. So hat ein Weizenbrot aus hellem Mehl laut deutschem Brotinstitut einen Ballaststoffanteil von 3,4 Prozent – deutlich mehr als ein Apfel mit 2,3 Prozent.
Es kommt vor allem darauf an, wie groß der Vollkornanteil ist. Vollkornbrote enthalten besonders viel Ballaststoffe und Vitamine.
Zwei Scheiben Brot pro Tag empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Und wie sagt ein russisches Sprichwort: „Es ist das Brot, was einen warmhält, nicht der Pelz.“