40. Schwangerschaftswoche: deine Situation als werdende Mama
Alle Zeichen stehen auf Entbindung in der SSW 40. Du merkst es sicher in vielerlei Hinsicht, dass in deinem Körper allerhand im Gange ist: Harter Bauch durch Kontraktionen der Gebärmutter, Durchfall und Übelkeit, Senkwehen, das Austreten von Muttermilch (Kolostrum) – mit all diesen Vorgängen bereitet sich dein Körper auf die Geburt vor. Keine Sorge: Das sind normale Begleiterscheinungen.
Ablenkung vom warten
Viele Schwangere sind jetzt sehr nervös, aber auch ein wenig wehmütig. Es ist ein Gemisch aus großer Vorfreude auf das Familienglück und Angst vor der Geburt. Damit die Gedanken nicht zu sehr kreisen, ist es besser, wenn du versuchst, dich abzulenken. Schau dir einen Film an oder lies ein Buch. Du kannst deinem Baby auch etwas vorlesen oder vorsingen. Oder du gibst dem Kinderzimmer den letzten Schliff – aber bitte nicht überanstrengen!
Nimm Hilfe in Anspruch und suche dir Verbündete
Gerade gegen Ende deiner Schwangerschaft solltest du keine Scheu davor haben, den angehenden Papa, Verwandte und Freunde um Hilfe zu bitten. Spann sie ruhig mit ein und delegiere Aufgaben. Du wirst sehen, die meisten unterstützen dich sehr gern. Überleg dir ein oder zwei Personen, die dich im Ernstfall in die Klinik begleiten und auf Abruf bereitstehen. Keine Schwangere sollte in dieser Zeit ganz auf sich allein gestellt sein. Gibt es tatsächlich niemanden in deinem Umfeld, dann sprich deine Hebamme darauf an, inwieweit sie für dich da sein wird.
Anzeichen, dass die Geburt unmittelbar bevorsteht
Es gibt Erfahrungswerte, aber letztlich ist jede Geburt einzigartig. Schon bei den Anzeichen für die bevorstehende Geburt gibt es Unterschiede zwischen den Frauen. Manche Schwangeren bemerken das Ablösen des Schleimpfropfens vom Muttermund durch einen Ausfluss, andere bemerken es nicht. Bei manchen bringt der Blasensprung einen ganzen Schwall Fruchtwasser mit sich, bei anderen nur ein paar Tropfen. Bei einigen Frauen platzt die Fruchtblase sogar schon vor dem Einsetzen der Wehen, die meisten spüren aber erst Wehen und dann geht das Fruchtwasser ab.
Irgendwann ist der Zeitpunkt da, an dem die Wehen in Intervallen kommen und gleichzeitig intensiver werden. Du musst nicht sofort in die Klinik, sondern kannst zunächst beobachten, wie sich die Situation entwickelt und gegebenenfalls zu Mitteln greifen, die Wehenschmerzen lindern. Wenn die Wehen alle fünf Minuten auftreten, solltest du dich spätestens in die Klinik begeben.
Wehen fördern
Keine Panik bitte, wenn die Geburtsanzeichen in der SSW 40 noch ausbleiben. Ein Großteil der Babys wird nach dem berechneten Termin geboren. Erst nach der vollendeten 42. Schwangerschaftswoche liegt eine sogenannte „Übertragung“ vor. Die Geburt wird dann meist künstlich eingeleitet.
Wenn du ein wenig nachhelfen möchtest, kannst du ein warmes Bad nehmen. Das wirkt manchmal wehenfördernd. Das gleiche gilt für Spaziergänge, bei denen du dir aber Pausen gönnen solltest.
Die Geburt – endlich kommt dein Baby zur Welt
Im Geburtsvorgang durchläufst du vier Phasen:
- Die Eröffnungsphase mit Eröffnungswehen in relativ großen Abständen: Hier kannst du dich entspannt auf die Fahrt in die Klinik vorbereiten. In dieser Phase platzt meist die Fruchtblase.
- Die Übergangsphase ist kürzer und intensiver. Hier weitet sich der Muttermund. Es dauert nun nicht mehr lange, bis dein Baby da ist.
- Die Austreibungsphase mit Presswehen: Mit jeder Wehe wird das Kind ein Stück weiter durch den Geburtskanal geschoben. In den Pausen kannst du kurz durchatmen, bevor die nächste Wehe kommt. Du kannst verschiedene Positionen ausprobieren. Deine Hebamme wird dich unterstützen. Diese Phase endet mit der Geburt deines Babys.
- Die Nachgeburtsphase: Bevor du mit ein paar wenigen Nachwehen die Plazenta ausstößt, wirst du dein Baby das erste Mal sehen und berühren. Außerdem wird jetzt die Nabelschnur durchtrennt und dein Baby beginnt sein Leben außerhalb deines Körpers.
Ärztliche Untersuchungen in der SSW 40
In der 40. Schwangerschaftswoche prüft ein Frauenarzt oder deine Ärztin meist alle zwei Tage bei einer Vorsorgeuntersuchung, ob noch ausreichend Fruchtwasser für dein Baby vorhanden ist und die Plazenta genug Nährstoffe transportiert. Dein Frauenarzt schaut auch nach der Geburtsposition, das heißt, ob dein Baby in der idealen Position mit dem Köpfchen nach unten in deinem Becken liegt.
Um die Herztöne deines Babys im Blick zu haben, wird kurz vor der Geburt in der Regel auch ein CTG geschrieben. Seit dem 1. Januar 2021 wird ein CTG bei unkomplizierten Schwangerschaften erst kurz vor der Geburt durchgeführt. Weitere Hinweise dazu findest du in der Leitlinie „Fetale Überwachung in der Schwangerschaft“.
Wenn du jetzt noch schwanger bist, dann sollte es auf eine natürliche Geburt hinauslaufen. Ein geplanter Kaiserschnitt findet meist schon in der 38. SSW statt, damit nicht unverhofft schon Wehen auftreten. Bei kurzfristig auftretenden Komplikationen kann aber auch jetzt noch ein Kaiserschnitt erfolgen.
Solltest du keine Geburtsanzeichen bemerken, dann sprich deinen Arzt und deine Hebamme ruhig auf wehenfördernde Maßnahmen an. Sie werden dir erläutern, was in deiner Situation sinnvoll und empfehlenswert ist.