Windpocken in der Schwangerschaft: So schützen Sie sich und Ihr Baby
Gesundheit ist in jeder Lebenslage wichtig – und während einer Schwangerschaft doppelt.Denn werdende Mütter sind nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihr Baby verantwortlich. Die Infektionskrankheit Windpocken (Varizella/Varizellen) ist keine Kinderkrankheit, sie kann auch bei Erwachsenen auftreten und ist hochansteckend. Windpocken werden durch Varizella-Zoster-Viren übertragen. Ist die Krankheit überstanden, bleiben die Viren schlummernd im Körper. Dort können sie später wieder aktiv werden und eine Gürtelrose verursachen. Wichtig zu wissen: Windpocken in der Schwangerschaft sollten nicht unterschätzt werden.
symptome von windpocken in der schwangerschaft:
• Anfangsstadium der Ansteckung: Unwohlsein und Fieber. Die Inkubationszeit beträgt zwei Wochen.• Hautausschlag mit roten, juckenden Bläschen an Körper und Gesicht. Der Inhalt der Bläschen ist flüssig. Die Bläschen platzen im Verlauf der Krankheit auf oder werden aufgrund starken Juckreizes aufgekratzt. Die austretende Flüssigkeit ist hochansteckend.
• Bei Erwachsenen kommt es nicht nur zu stärkerem Hautausschlag, auch zusätzliche Komplikationen wie eine Lungenentzündung treten bei ihnen häufiger auf als bei Kindern.
windpocken – schwangerschaft – ansteckung: das sollten sie wissen
Der Name sagt es: Windpocken (Varizellen) werden über großen Abstand, quasi durch den „Wind“ übertragen. Die Viren werden beim Atmen und Husten, Niesen oder Sprechen in der Luft verbreitet. Fast jeder Kontakt mit einem an Windpocken Erkrankten führt zu einer Ansteckung. Besonders ansteckend ist die Flüssigkeit der Blasen. Werdende Mütter sollten direkten Hautkontakt mit Erkrankten meiden. Gefährdet sind Schwangere jedoch nur, wenn sie die Windpocken noch nicht hatten oder nicht geimpft sind. Denn sie haben keine entsprechenden Antikörper im Blut.warum sind windpocken in der schwangerschaft so gefährlich?
Steckt sich eine Schwangere mit Windpocken an, kann das beim Kind schwerwiegende Konsequenzen haben: In den ersten sechs Monaten einer Schwangerschaft führen Windpocken zwar nur selten zu Fehlbildungen. Doch in ein bis zwei Prozent können Hautveränderungen, Fehlbildungen des Nervensystems, der Gliedmaßen, des Skeletts und des Gehirns sowie Augenschäden wie z. B. Linseneintrübung die Folge sein. Erkranken schwangere Frauen um den Geburtstermin, kann eine Windpockeninfektion für Neugeborene sogar lebensbedrohlich sein.schwangerschaft und windpocken: der beste schutz ist eine impfung
Eine rechtzeitige Impfung der Mutter gegen Windpocken vor der Schwangerschaft ist der beste Schutz – und eine Kassenleistung. Aber beachten Sie: Während der Schwangerschaft impfen Ärzte nicht, da das Impfvirus auf das Ungeborene übertragen werden kann. Sorgen Sie also rechtzeitig für eine Impfung, wenn Sie planen schwanger zu werden – mindestens drei Wochen vor der Schwangerschaft. Der Bluttest zur Abklärung des Immunschutzes wird nicht von allen Kassen übernommen. Wenn Ihre Windpocken-Impfung schon eine Weile zurückliegt und Sie unsicher sind, ob Sie sich wieder anstecken könnten, lassen Sie Ihren Impftiter bestimmen. Er gibt Auskunft darüber, ob und wie viele Antikörper gegen Windpocken vorhanden sind. Aber Sie dürfen auch schon jetzt beruhigt sein: Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind Sie geschützt.Schutzmaßnahmen:
• Impfung
• Wenn ein Angehöriger erkrankt ist: Handtücher, Schlafanzüge und Bettwäsche häufig
wechseln und bei mindestens 60 Grad waschen.
• Kontakt mit Kranken vermeiden. Sonst: Mundschutz tragen, Hände waschen.
• Tipp: Ungeimpfte Schwangere, die Kontakt mit Windpocken-Patienten hatten, sollten so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen – eine eventuelle Antikörpertherapie wirkt nur in den ersten Tagen nach der Ansteckung.