Woher kommen Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft?
Mit Beginn der Schwangerschaft entwickelt sich die Plazenta, auch Mutterkuchen genannt. Die Plazenta produziert zunächst zusammen mit den Eierstöcken die Hormone Östrogen, Progesteron sowie das Schwangerschaftshormon HCG. Bis die Plazenta ab dem vierten Schwangerschaftsmonat schließlich ganz die Produktion übernimmt, kann es in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen zu einem Überschuss an Schwangerschaftshormonen kommen. Die Schwankungen im Hormonhaushalt könne sich auch auf deine Laune ausschlagen. Denn nicht nur dein Körper, auch deine Seele ist den vielen Veränderungen und neuen Umständen ausgesetzt. Der Hormonhaushalt stabilisiert sich in der Regel ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel. Hast du weiterhin das Gefühl, dass eine anhaltende und starke Traurigkeit überwiegt, ist es ratsam, deinen Frauenarzt, deine Frauenärztin oder deine Hebamme ins Vertrauen zu ziehen, um einer möglichen Schwangerschaftsdepression entgegenzuwirken.
Das erste Trimester: Ab wann ist mit Stimmungsschwankungen zu rechnen?
Du suchst die Nähe deines Partners oder deiner Partnerin, kuschelst verliebt, und im nächsten Moment können dich Kleinigkeiten aufregen und willst allein sein. Oder du lachst gemeinsam mit einer Freundin oder einem Freund im Kino und brichst kurze Zeit später in Tränen aus, weil der Film kein Happy End hat. Keine Sorge: Dieses Schwanken zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt ist kein Rückfall in die Pubertät, sondern eine Reaktion darauf, dass dein Körper die beiden Schwangerschaftshormone Östrogen und Progesteron ausschüttet. Stimmungsschwankungen gehören also ebenso wie Müdigkeit und Übelkeit vor allem im ersten Trimester , also in den ersten 12 Wochen, zu den Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft dazu.
Stimmungsschwankungen im zweiten und dritten Trimester
Im zweiten Schwangerschaftsdrittel beginnst du wahrscheinlich dein Baby noch besser wahrzunehmen, denn du spürst die ersten Kindsbewegungen und dein Babybauch wächst. Ab diesem Zeitpunkt ist deine Schwangerschaft oftmals auch für andere sichtbar und das Gefühl und die Erkenntnis, dass neues Leben in dir heranwächst sind am präsentesten.
Im dritten und letzten Trimester rückt die Geburt immer näher und deine Gedanken kreisen womöglich um die Zeit danach und die die damit einhergehende Verantwortung als Mutter. Daher sind auch in dieser Zeit Stimmungsschwankungen zwischen großer Vorfreude, Angst oder Sorge völlig normal und kein Grund zur Beunruhigung
Stimmungsschwankungen nach der Geburt
Die Geburt eines Kindes ist für Familien eine große Umstellung und es ist daher normal, dass neue Routinen erst gefunden werden müssen. Auch die Verantwortung, die du als Mutter plötzlich nicht mehr nur für dich selbst trägst, kann zu emotionalem Stress führen. Wichtig ist, dies offen zu kommunizieren und dir Zeit zu geben, in diese neue Rolle hineinzuwachsen.
Manchmal führt die Hormonumstellungen nach der Entbindung auch zu einer sogenannten postnatalen Depression. Beobachte dich und deine Gefühle daher sorgsam, sprich mit engen Vertrauten oder konsultiere bei einem Verdacht auf eine postnatale Depression oder anderen Unsicherheiten deine Hebamme oder deinen Frauenarzt.