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      Schwangerschaftsbeschwerden

      Schwangerschaftsbeschwerden: Was hilft?

      Ihnen ist als werdende Mutter oft schlecht und Sie müssen sich sogar regelmäßig übergeben? Das mag unangenehm für Sie sein. Doch tatsächlich ist es ein positives Zeichen: Laut einer US-amerikanischen Studie erleiden Schwangere mit Übelkeit und Erbrechen im ersten Drittel der Schwangerschaft seltener Fehlgeburten. Lästige Symptome in der Schwangerschaft – meist hervorgerufen durch den sich verändernden Hormonhaushalt – schaden in den seltensten Fällen dem ungeborenen Kind. Und auch um sich selbst brauchen Schwangere sich nicht allzu sehr zu sorgen. Denn es gibt effektive Möglichkeiten, Beschwerden zu lindern. Lesen Sie nachfolgend einen Überblick über die häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden und was dagegen hilft.

      Schnelle Hilfe zu typischen Beschwerden während der Schwangerschaft gibts hier:

      Frühschwangerschaft: Schwangerschaftsbeschwerden im ersten Trimester

      Auch wenn äußerlich noch nichts zu sehen ist, verändert sich der Körper der werdenden Mutter bereits ab der dritten Schwangerschaftswoche, wenn der Embryo sich in die Gebärmutter einnistet. Ziehen im Unterbauch, vermehrte Müdigkeit und Spannung in den Brüsten sind Zeichen für eine Schwangerschaft. Stoffwechsel und Hormonproduktion erleben eine Umwälzung. Das kann zu weiteren Beschwerden führen:

      • Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft: Warum gerade zu Beginn der Schwangerschaft Symptome wie Morgenübelkeit auftreten, ist bislang unklar. Mediziner vermuten, dass der Magen-Darm-Trakt träger wird, wodurch sich der Nahrungsbrei aufstaut und Übelkeit verursacht. In der Regel verschwinden die Beschwerden zwischen der 14. und 20. Schwangerschaftswoche von selbst. Bis dahin hilft es, kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu essen. Auch auf scharfes und fettiges Essen sollten Sie verzichten. Bei starker Übelkeit oder häufigem Erbrechen und / oder Gewichtsabnahme ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen.
      "Wer an Morgenübelkeit leidet, sollte schon vor dem Aufstehen einen Zwieback kauen und viele kleine Mahlzeiten am Tag essen."

      Hebamme Jana Friedrich | hebammenblog.de
      • Hitzewallungen in der Schwangerschaft: Ihr Stoffwechsel wird durch die Schwangerschaft beschleunigt. Dadurch erzeugt der Körper mehr Wärme. Verzichten Sie vermehrt auf Kaffee. 1-2 Tassen sind in Ordnung, am besten jedoch koffeinfrei. Schwitzen Sie viel, sollten Sie extra viel Wasser trinken.
      • Schwindel in der Schwangerschaft: Der Körper stellt sich auf das veränderte Blutvolumen ein. Dadurch sinkt der Blutdruck in den ersten Monaten. Allerdings sind dann die roten Blutkörperchen für die Sauerstoffversorgung des Körpers noch nicht ausreichend gebildet. Kreislaufprobleme können gerade bei längerem Stehen in warmen Räumen auftreten. Dagegen hilft es, auf der Stelle zu treten und die Fäuste wiederholt zu ballen. Hebamme Jana Friedrich rät: "Viel trinken, Wechselduschen, vor dem Aufstehen Hände und Füße bewegen, um in Schwung zu kommen und auch Stützstrümpfe können bei Schwindel helfen."
      • Blutung in der Schwangerschaft: Viele Schwangere haben Schmierblutungen in den ersten Wochen. Das hat mit den hormonellen Schwankungen zu tun. Gehen Schmerzen und Krämpfe mit der Blutung einher, ist Vorsicht geboten: Es kann sich um eine Fehlgeburt oder eine Eileiterschwangerschaft handeln. In jedem Fall sollten Sie bei Blutungen Ihren Gynäkologen konsultieren.
      • Ausfluss in der Schwangerschaft: Die Scheide wird stärker durchblutet. Dadurch kommt es zu vermehrter Sekretbildung und zu vaginalem Ausfluss. Dieser ist normalerweise weiß oder farblos sowie geruchsneutral und verursacht keine Beschwerden. Für ein besseres Gefühl können Sie auf dünne Slipeinlagen zurückgreifen. "Tragt in der Schwangerschaft Baumwollunterwäsche und vermeidet übertriebene Hygiene durch parfümierte Seife und Lotionen", so Jana Friedrich.

      Schwangerschaftsbeschwerden: Frühschwangerschaft – diese Symptome können auch noch auftreten

      Die Schwangerschaftshormone (darunter beispielsweise Östrogene, Progesteron und Prolaktin) bewirken zusätzliche Veränderungen im Körper der werdenden Mutter. Das kann mitunter negative Folgen haben:

      • Krampfadern in der Schwangerschaft: Durch die Hormoneinwirkung verändert sich in der Schwangerschaft das Bindegewebe. Es wird aufgelockert, wodurch die Gefäßwände porös werden, während gleichzeitig durch das Wachstum des Kindes der Druck auf Becken- und Beingefäße zunimmt. Das befördert Krampfadern und Thrombose. Bei Anzeichen von Schwellungen sollten Sie Kompressionsstrümpfe tragen. Sprechen Sie vorher mit Ihrem Frauenarzt darüber. Möglicherweise kommt auch zur Vorbeugung von Thrombosen eine Behandlung mit blutverdünnenden Mitteln (Heparin) in Betracht. 
      • Verstopfung in der Schwangerschaft: Die Hormonumstellung hat auch Auswirkungen auf den Magen-Darm-Trakt. Das Essen verbleibt dort länger und es wird ihm Wasser entzogen. Das unterstützt die Versorgung des Embryos, sorgt aber für einen harten Stuhl. Auch aufgrund der wachsenden Gebärmutter kann es zu Verstopfung kommen. Auf keinen Fall sollten Sie Abführmittel nehmen. Das kann zu vorzeitigen Wehen führen. Ballaststoffreiche Kost, Dörrobst, viel Flüssigkeit und regelmäßige Bewegung beugen Verstopfung vor. Bei akuten Beschwerden helfen Präparate mit Flohsamen oder Milchzucker aus der Apotheke. Erfahren Sie hier mehr zur Ernährung in der Schwangerschaft.
      • Blähungen in der Schwangerschaft: Die intensivere Zersetzung der Nahrung im Darm sorgt vermehrt für Luftbildung. Manchmal kann die Luft aufgrund eines verstopften Darms auch nicht entweichen. Die Folge ist ein Blähbauch. Ballaststoffreiche Kost, viel Flüssigkeit und Kümmelsamen helfen. Der Tipp von Hebamme Jana Friedrich: "Fenchel- oder Kümmeltee und Bewegung helfen bei Blähungen."
      • Juckreiz in der Schwangerschaft: Durch die hormonelle Umstellung kann es auch zu Hautproblemen wie Juckreiz kommen. Dahinter kann eine sogenannte Schwangerschaftsdermatose stecken. Zur Abklärung sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Beispielsweise können Kortisonpräparate helfen.

      Schwangerschaftsbeschwerden: Schwangerschaft im zweiten Trimester

      Nun wächst der Bauch sichtlich. Die weiter nach oben wachsende Gebärmutter schiebt alle Organe etwas höher. Auch das Kind wächst. Das macht sich bemerkbar:

      • Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft: Durch das Wachstum des Kindes steigt der Druck auf die Blase. Durch den damit einhergehenden häufigeren Harndrang scheidet die Niere der Mutter nun mehr Magnesium aus. Dadurch kommt es leichter zu Krampfbildung der Muskulatur. Nächtliche Wadenkrämpfe sind ab der 20. Schwangerschaftswoche keine Seltenheit. Eine magnesium- und kalziumreiche Ernährung beugt vor. Bei dennoch auftretenden Krämpfen hilft es, das entsprechende Bein kurz zu belasten oder die Wade sanft zu massieren.
      "Wärme, z. B. durch ein Körnerkissen, oder Massagen tun krampfenden Waden gut."

      Hebamme Jana Friedrich | hebammenblog.de
      • Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft: Die Venen weiten sich und die Blutmenge nimmt zu. Das Blut kann nicht mehr so gut abfließen. Dadurch kann es zu Wassereinlagerungen, sogenannten Ödemen kommen; vor allem in den Beinen. Lagern Sie in diesem Fall im Liegen die Beine stets hoch. Trinken Sie außerdem viel. Kompressionsstrümpfe können darüber hinaus Linderung verschaffen.

      Schwangerschaftsprobleme im dritten Trimester

      Nun ist der Bauch so groß, dass häufig die Beweglichkeit eingeschränkt ist. Gebärmutter und Kind drücken auf die Organe. Das hat Folgen:

      • Kurzatmigkeit und Atemnot in der Schwangerschaft: Die Gebärmutter drückt auf das Zwerchfell. Nicht nur Treppensteigen und schnelles Laufen führt dadurch zu Kurzatmigkeit. Auch im Liegen können Beschwerden auftreten. Dann sollten Sie besser eine halbaufrechte Position einnehmen. Ein Stillkissen ist besonders bequem. Lassen Sie es ab sofort insgesamt ruhig angehen.
      • Sodbrennen in der Schwangerschaft: Das Verdauungssystem verlangsamt weiter seine Tätigkeit. Die Muskeln von Magen und Speiseröhre erschlaffen. So können Verdauungssäfte in die Speiseröhre fließen. Das führt zu einem brennenden Gefühl im Hals. Kleine Mahlzeiten sind besser als große Portionen. Direkt nach dem Essen sollten Sie sich auf keinen Fall hinlegen, sondern stattdessen in aufrechter Haltung die Schwerkraft für sich arbeiten lassen. "Kleine, nicht zu fettige Mahlzeiten und Getränke ohne Kohlensäure sowie ab und zu ein paar Mandeln kauen", empfiehlt Hebamme Jana Friedrich.
      • Schlafstörungen in der Schwangerschaft: Sorgen um die Geburt, aber auch der große Bauch bringen manche Schwangere um den Schlaf. Auch die Hormone verursachen Probleme beim Ein- und Durchschlafen. Viel frische Luft tagsüber und Entspannung in den Abendstunden helfen dagegen. Auch sollte das Abendessen nur aus leichter Kost bestehen. 

      Schwangerschaftsbeschwerden: Das Wichtigste in Kürze

      Beschwerden und Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft sind normal. Kein Wunder: Der Körper der Mutter macht eine riesige Umstellung mit. Das hat manchmal etwas unangenehme Folgen, die aber völlig normal sind. Für Ihr Kind sind lästige Symptome wie Sodbrennen, Hitzewallungen, Übelkeit und Schwindel in der Regel ungefährlich. Wenn Sie auf Ihre Ernährung achten, viel trinken und sich viel bewegen, andererseits aber auch regelmäßig entspannen, werden Sie mit den meisten Beschwerden fertig.

       

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