Wie verändert sich der Hormonspiegel nach der Geburt?
Hebamme Sophie Theuerkauf: Oxytocin und andere Endorphine entfalten während der Geburt eine schmerzstillende und stimmungsaufhellende Wirkung. Direkt nach der Geburt wird ihre Produktion eingestellt, was zu einer erheblichen hormonellen Umstellung sorgt. Durch das Ausstoßen der Plazenta kommt es zum Abfall aller Hormone, die durch die Plazenta zur Verfügung gestellt wurden. Der Östrogen- und der Progesteronspiegel normalisieren sich wieder auf den Zustand „nicht schwanger“. Diese natürlichen hormonellen Umstellungsprozesse können zu verschieden starken Stimmungsschwankungen führen.
Welchen Einfluss haben die Schwangerschafts-Hormone auf die Seele?
Hebamme Sophie Theuerkauf: Eine Schwangerschaft, die Geburt und das Wochenbett sind faszinierende ineinandergreifende Vorgänge, die viel Energie kosten – den Körper und die Seele. Das Gleichgewicht wiederherzustellen, dauert individuell lang. Manche Frauen merken den klassischen Babyblues kurz nach der Geburt kaum, sind aber ein paar Wochen später psychisch ausgelaugt, weil sie ihren Körper schon wieder viel zu sehr gefordert haben.
Andere haben zwei oder drei Tage heftige Gefühlsverwirrungen und schalten einen Gang runter, um dann etwas geklärter und gestärkt den neuen Lebensabschnitt zu organisieren. Für mich gehört der ganzheitliche Blick immer dazu. Körper und Seele bedingen sich. Wer seinen Körper gut behandelt, wird mit Hormonschwankungen besser zurechtkommen bzw. hat vermutlich sogar weniger davon.
Prolaktin und Oxytocin nach der Schwangerschaft: Hormone während der Stillperiode
Beide Hormone sind keine Schwangerschaftshormone im engeren Sinn, da sie vor allem nach der Schwangerschaft, also während der Stillperiode in Aktion treten. Prolaktin regt die Bildung der Muttermilch an. Oxytocin bewirkt, dass sich nach der Geburt die Gebärmutter wieder verkleinert.
Schwangerschaftshormone wirbeln das ganze Leben durcheinander
Plötzlich riechst du Dinge, die du vorher gar nicht wahrgenommen haben. Isst Lebensmittel, die du eigentlich nicht magst und reagierst so, wie du es sonst nie tun würdest. Schwangerschaftshormone bringen deine Sinneswahrnehmungen und deinen Gefühlshaushalt durcheinander. Sie sorgen aber auch dafür, dass sich der Körper umstellt und auf das Baby vorbereitet.
Schon gleich zu Beginn der Schwangerschaft werden wichtige Hormone ausgeschüttet, die nicht nur dein Lebensgefühl verändern, sondern auch das ungeborene Baby schützen. Manchmal ärgern die Hormone eine Schwangere, bringen Unannehmlichkeiten mit sich – oft vermitteln sie aber ein tolles Gefühl und sorgen regelrecht für Euphorie. Und zu guter Letzt sorgt das Hormon Endorphin dafür, ungeahnte Kräfte für die Geburt freizusetzen.
Schwangerschaftshormone: Das Wichtigste in Kürze
Schwangerschaftshormone können das Leben ganz schön auf den Kopf stellen: wir haben dir die wichtigsten Fragen in Kürze beantwortet:
Welche Schwangerschaftshormone gibt es?
Zu den Schwangerschaftshormonen zählen HCG (humanes Choriongonadotropin), Östrogen und das Gestagen Progesteron.
Wie verändern sich meine Hormone während der Schwangerschaft?
Eine Schwangerschaft bringt eine große Hormonumstellung für die Frau mit sich. HCG, Östrogen und Progesteron werden vermehrt produziert, um die Schwangerschaft aufzubauen und zu erhalten.
Welche Auswirkungen haben Schwangerschaftshormone?
Schwangerschaftshormone stellen den Körper auf die Schwangerschaft ein, halten die Schwangerschaft aufrecht und schützen das ungeborene Baby. Sie bringen neben Unannehmlichkeiten wie Übelkeit und Stimmungsschwankungen auch ein tolles Gefühl und eine gewisse Euphorie mit sich.
Welcher HCG-Wert ist während der Schwangerschaft normal?
Der HCG-Wert steigt in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft an. Die Werte sind von Frau zu Frau unterschiedlich, sodass es große Normbereiche gibt.