Was macht die Hebamme vor der Geburt?
Viele Mütter nehmen Hebammenleistungen bei der Schwangerschaftsvorsorge in Anspruch. Genau wie von Frauenärzten kannst du Mutterschaftsvorsorgeuntersuchungen auch von einer Hebamme durchführen lassen, die im Mutterpass dokumentiert werden.
Dazu gehören:
- Wiegen
- Blutdruckmessen
- Urin- und Blutuntersuchungen
- Feststellen der Lage und Größe des Kindes
- Kontrolle der Herztöne des Kindes
Darüber hinaus berät dich deine Hebamme bei Schwangerschaftsbeschwerden und bietet oftmals auch Geburtsvorbereitungskurse an.
Was macht die Hebamme während der Geburt?
Bei einem normalen Geburtsverlauf überwacht die Hebamme den Zustand des Kindes und unterstützt die Mutter dabei, die Wehen und den Geburtsschmerz zu verkraften. Treten Komplikationen auf, zieht sie einen Arzt hinzu.
Nicht alle freiberuflich tätigen Hebammen bieten Geburtsbegleitung an. Viele Kliniken arbeiten aber mit Beleghebammen zusammen, die einen Vertrag mit einem oder mehreren Krankenhäusern haben. Wenn es ihr Zeitplan zulässt, können die Beleghebammen bei der Geburt dabei sein. Ansonsten stehen Klinikhebammen den werdenden Müttern im Kreißsaal zur Seite.
Was macht die Hebamme nach der Geburt?
Bis zum zehnten Tag nach der Geburt haben Mütter Anspruch auf den täglichen Besuch einer Hebamme. Sie schaut während der Wochenbettbetreuung sowohl nach dir als auch nach deinem Kind, kontrolliert Rückbildungs- und Abheilungsvorgänge, unterstützt beim Stillen und der Säuglingspflege. Außerdem nimmt die Hebamme dein Neugeborenes unter die Lupe, indem sie es regelmäßig wiegt und misst, seine Hautfarbe und seine körperliche Entwicklung sowie die Abheilung des Nabels überprüft.
Für die Nachsorge empfiehlt es sich, wenn du rund um deine zwölfte Schwangerschaftswoche mit der Hebammensuche beginnst. Dann hast du genug Zeit, um eine geeignete Hebamme zu finden, sie kennenzulernen und zu überprüfen, ob es zwischen euch harmoniert. Grundsätzlich gilt natürlich: Du entscheidest, ob, für welchen Zweck und für welchen Zeitpunkt deiner Schwangerschaft du eine Hebamme hinzuziehst oder ob du dich bei Fragen an deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt wendest. Sinnvoll ist es meistens jedoch, so früh wie möglich mit der Suche zu starten.
Welche Zusatzleistungen bieten Hebammen an?
„Hebammen sind oft sehr wissbegierig und haben einige Fortbildungen im Portfolio: Sehr viele haben Akupunkturweiterbildungen, nutzen Homöopathie und Bachblüten und oder Schüßler-Salze, also Komplementärmedizin. Andere wenden häufig Kinesiotaping an oder haben sogar osteopathische Weiterbildungen. Auch die Weiterbildung zur IBCLC-Stillberaterin ist oft mit der Hebammenarbeit kombiniert. Wenn die eigene Hebamme diese Kompetenzen nicht hat, sagt das nichts über die Qualität der Hebammenarbeit aus. Hebammen sind gut vernetzt und verweisen die Frauen bei spezifischen Problemen dann gern an andere Kolleginnen. Interdisziplinäres Arbeiten ist uns wichtig!“
Sophie-Elisabeth Theuerkauf | Hebamme