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      Kinderwunsch

      Vom Kinderwunsch und Schwanger werden

      Interview mit Kareen Dannhauer

      Hebamme und Buchautorin Kareen Dannhauer weiß: Beim unerfüllten Kinderwunsch begegnen wir unserer menschlichen Unperfektion. Warum Information und Wissen sowie eine ganzheitliche, individuelle Betrachtung so wichtig sind.

      Schwanger werden ist ein sehr komplexer Prozess, bei dem viel zusammen- passen muss. Welche Störfaktoren führen zu einem unerfüllten Kinderwunsch?
      Ja, es ist wirklich komplex, andererseits will die Evolution vorrangig genau das. Sehr viele Menschen auf der Welt werden reihenweise „einfach so“ schwanger. Wenn es aber nicht so einfach klappt, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten und immerhin zwei Menschen, an denen es liegen könnte.
      Es gibt aber auch Paare, bei denen keine medizinische Ursache zu finden ist …
      In der Tat ist das überhaupt nicht selten: Bei etwa 30 Prozent aller Paare findet man entweder keinen Grund oder „relative Gründe“, also einschränkende Nebendiagnosen bei beiden Partnern. Diese bedeuten in Summe, dass die Fruchtbarkeit herabgesetzt ist und es quasi aus statistischen Gründen noch nicht geklappt hat. Die Medizin versteckt dieses Nichtwissen gerne hinter dem Begriff „idiopathisch“ – das klingt etwas weniger hilflos. Im Umkehrschluss ist diese Nicht-Diagnose eine gute Nachricht: Es gibt erst mal nichts, was man findet, das einem Baby entgegensteht.

      „Der Kinderwunsch berührt uns existenziell“

      Kareen Dannhauer | Hebamme

      Gibt es Tipps, wie Paare ihre Fruchtbarkeit selbst verbessern können?
      Bei so einem komplexen Thema gehört immer eine individuelle Betrachtung des jeweiligen Paares dazu, sonst wird es ganz schnell unseriös. Was allerdings wirklich messbar „wirkt“ und allgemein völlig unterschätzt wird, ist das Verstehen, wie Fruchtbarkeit funktioniert. Die Quote eingetretener Schwangerschaften steigt allein bei Paaren, die das optimale Zeitfenster für eine Befruchtung ermitteln, von etwa 60 Prozent auf 81 Prozent nach sechs Zyklen und von 85 Prozent auf 92 Prozent nach zwölf Zyklen an. Dazu sind die Methoden der natürlichen Familienplanung mit Temperaturmessen und Zervixschleimbegutachtung übrigens besser geeignet als z. B. Eisprung-Teststreifen, die nicht für alle Zyklusprofile funktionieren. Es gibt Aspekte des Lebensstils, wie Ernährung, Sport und Schlaf, die teilweise überraschende Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben. Wie gehe ich mit meinem Alter um, das sich nicht zurückdrehen lässt? Was kann ich selbst für ein „Anti-Aging“ der Eizellen tun? Es gibt viel mehr, das jeder selbst über Fruchtbarkeit lernen und praktisch anwenden kann, als die Kinderwunschmedizin – mit der viel Geld verdient wird – suggeriert.
      In Ihrem Buch versprechen Sie „neueste Erkenntnisse aus der Eizell-Forschung“. Welche sind das?
      Das Alter der Frauen spielt in der Fertilitätsberatung keine unwesentliche Rolle – das der Männer übrigens auch nicht. Da unsere Eizellen schon bei der Geburt angelegt sind, altern sie mit. Tatsächlich sind sie ab Anfang 30 nicht mehr so gut befruchtungsfähig wie zehn Jahre zuvor – statistisch gesehen. Meist braucht es aber „nur“ ein paar mehr Versuche, um diese Statistik auszuhebeln. Oft hat man aber diese Zeit nicht unbegrenzt – das ist die sprichwörtliche tickende biologische Uhr. Mittlerweile wissen wir: Noch viel entscheidender als das Alter der Eizelle ist die Frage, ob es der Eizelle gelingt, sich im Eierstock zu einem sprungreifen Follikel zu entwickeln. Wirklich revolutionär dabei ist, dass es seit einigen Jahren medizinisch möglich ist, die letzten Reifeteilungen der Eizellen unmittelbar vor dem Eisprung zu beeinflussen. Für mich ganz zentral: Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch müssen eine sachkundige Entscheidung treffen können, eine „informed choice“. Die Aufgabe von uns medizinischen Fachpersonen ist es, ihnen diese Informationen und neuesten Erkenntnisse zur Verfügung zu stellen – natürlich gefiltert.

      "Ein unerfüllter Kinderwunsch erinnert uns schmerzhaft an die eigene Menschlichkeit. Denn wir sind es gewohnt, dass unsere Körper funktionieren.“

      Kareen Dannhauer | Hebamme

      Was hilft Paaren mit Kinderwunsch außerdem in dieser belastenden Zeit?
      Es ist wichtig, alles sehr individuell auf allen denkbaren Ebenen zu betrachten. Der zunächst unerfüllte Kinderwunsch hat auf vielen Ebenen der Paarbeziehung dynamische Sprengkraft, deshalb rate ich zu einer psychologischen Begleitung. Auch die körperlichen und emotionalen Strapazen einer assistierten Behandlung unterschätzt man schnell. Man ist sicher nicht unbedingt „voll belastbar“ in dieser Zeit. Kinderhaben braucht Zuwendung, Zeit und Innehalten, das Kinderkriegen aber auch.
      Kareen Dannhauer, Ein wesentlicher Teil ihrer Hebammenarbeit bildet für Kareen Dannhauer die sogenannte „sprechende Medizin“ – die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie.
      www.instagram.com/kareendannhauer
      www.howwow.tv
      BUCHTIPP
      „Schwanger werden – Der ganzheitliche Weg zum Wunschkind“ von Kareen Dannhauer. Kösel Verlag, 18 Euro.

      www.randomhouse.de/Paperback/Schwanger-werden/Kareen-Dannhauer/Koesel/e564526.rhd
      Herzlinie

      Interview mit Franziska Ferber

      Franziska Ferber beschäftigt sich als ungewollt kinderlose Frau schon seit zehn Jahren mit dem Kinderwunsch. Warum das Loslassen für sie ein Neubeginn wurde – auch beruflich.


      Wie sieht Ihre eigene Kinderwunsch-Erfahrung aus?
      Das ist eine lange Geschichte: Mein Mann und ich waren viele Jahre in der Kinderwunschklinik. Trotz mehrfacher ICSI-Behandlungen und weiterer therapeutischer Maßnahmen hatten wir – entgegen jeder medizinischen Prognose –
      katastrophale Ergebnisse und mussten uns schließlich mit Anfang 30 entscheiden, Abschied vom Kinderwunsch zu nehmen. Wir mussten einen Weg finden, in einem ungewollt kinderlosen
      Leben dennoch zufrieden bis glücklich werden zu können.

      Das war wirklich nicht leicht. Heute sage ich: Es ist mir gelungen!

      Als Coachin beraten Sie heute Paare bzw. Personen mit unerfülltem Kinderwunsch. Wie kam es dazu?
      Ich habe in der Zeit tiefster Verzweiflung nach Unterstützung gesucht, die zu mir passte. „Etwas tun zu können“ ist für mich allemal besser als „auszuhalten“ und still zu leiden. Nur leider konnte ich keine Unterstützung finden.
      Damals habe ich mir geschworen, dass ich genau das Unterstützungsangebot schaffen würde, das ich so dringend gebraucht hätte, als ich mich einsam, verzweifelt, halt- und orientierungslos fühlte und mir ein kinderloses Leben partout nicht vorstellen konnte.
      Was brauchen diese Menschen am dringendsten?
      Es ist schwer, von außen eine pauschale Aussage zu tätigen, denn der Kinderwunsch und die begleitenden Gefühle und Faktoren sind zutiefst individuell. Gleichwohl glaube ich, dass vor allem sehr viele Frauen mit dem Satz „Streng dich an, dann kannst du alles schaffen“ aufgewachsen sind und ihn im Laufe ihres Lebens zutiefst verinnerlicht haben. In vielen schwierigen Situationen im Leben ist es ja auch so, dass es eine Korrelation zwischen dem Grad der Anstrengung und dem Ergebnis gibt. So bitter diese Erkenntnis aber ist: Beim Kinderwunsch ist das leider nicht so. Es gibt keine Garantie, dass sich alle Mühen einmal lohnen werden. Wenn wir auf dieser Grundlage weiterdenken, dann ist es so, dass man zur Bewältigung des Kinderwunsches sehr, sehr viel Kraft braucht. Und somit glaube ich, dass es ein guter Ansatz ist, Kraft kontinuierlich aufzubauen und zu erhalten und sich zudem auch immer mit einem Plan B zu beschäftigen. Das sage ich nicht, um zu demoralisieren oder die Hoffnung zu mindern, sondern weil ein Plan B die Fallhöhe reduziert, wenn wieder ein Zyklus mit einem „nicht schwanger“ endet. Und wenn ich noch eine Empfehlung abgeben darf: Ich erlebe es oft, dass eine betroffene Frau unbedingt „positiv“ denken möchte – auch wenn sie sonst eher eine Realistin oder gar Pessimistin ist. Es gibt keinerlei Erkenntnisse darüber, dass man in einer gewissen Art und Weise zu denken hat, um ein besseres Ergebnis zu erreichen. Ich glaube, es ist besser, in seiner etablierten und gut funktionierenden Bewältigungsstrategie zu bleiben – denn damit weiß die betroffene Person bereits umzugehen.

      „Manche Träume muss man gehen lassen“

      Franziska Ferber | Systemische Coachin und Mitglied der DGSF

      Wie können Familie und Freunde sensibel mit dem Wunsch umgehen?
      Der unerfüllte Kinderwunsch und damit das monatliche Hoffen und Bangen – und die darauffolgende tiefe Enttäuschung – ist eine fürchterliche Lebensphase. Wer das aushalten und für sich immer wieder aufs Neue bewältigen muss, hat jede Form der Unterstützung verdient. Nur ist es für Außenstehende manchmal schwierig zu erkennen, wie diese Unterstützung am besten aussehen kann und sie ist zudem von Person zu Person unterschiedlich. Im Grunde ist Mitgefühl und nicht Mitleid die richtige Grundhaltung. Wer dieses empfindet, wird sensibel genug sein, um nicht „mit der Tür ins Haus zu fallen“ oder forsche Fragen zu stellen. Manche freuen sich über einen liebevoll vermittelten Satz wie „Ich bin für dich da, wenn du sprechen möchtest.“ Manche freuen sich eher, wenn sie Wärme, Unterstützung und auch Ablenkung erfahren dürfen. Ich glaube, mit einer Frage wie „Ich sehe, dass es dir nicht gut geht – wie kann ich im Moment am besten für dich da sein?“ ist man gut beraten, wenn erkennbar ist, dass jemand unter dem unerfüllten Kinderwunsch leidet.

      Und wie wiederrum können Paare, mit neugierigen Nachfragen am besten umgehen?
      Ich finde diese Fragen nach dem „Wann ist es denn bei euch so weit?“ schlichtweg unverschämt. Wir fragen ja auch nicht unsere Nächsten „Und, wie viel verdienst Du!?“ – und dabei wäre das im Vergleich noch harmlos. Der Kinderwunsch und eine mögliche Familiengründung ist ein zutiefst privates und intimes Thema. Es steht niemandem zu, das von außen zu thematisieren. Auch nicht, wenn man selbst gerade ein Kind erwartet oder bekommen hat. Diese indiskreten Nachfragen und „Stammtisch-Aussagen“ bringen das Gegenüber in Zugzwang zu antworten – das sollte man niemandem zumuten. Ich halte es hier mit „Reden ist Silber – Schweigen ist Gold“. Man kann ja ruhig von sich selbst erzählen – aber die eigenen Themen auf Andere zu übertragen ist nach meinem Dafürhalten keine gute Strategie.
      Herzlinie
      Raten Sie dazu, Familie und Freunde in den Kinderwunsch, bzw. auch in den Behandlungsplan einzuweihen oder macht das nur unnötig Druck?
      Ich glaube, es tut gut außer dem Partner oder der Partnerin, ein, zwei vertraute Personen zu haben, mit denen man offen sprechen kann. Aber das natürlich nur dann, wenn diese Personen auch in der Lage sind, mit der Schwere des Themas und den angliederten tiefen Ängsten, Sorgen, Gefühlen und Gedanken umzugehen.

      Macht der unerfüllte Kinderwunsch einsam?
      Sehr! Auch wenn in Deutschland jedes siebte Paar betroffen ist, so ist es doch ein gesellschaftliches Tabu-Thema. In der Lebensphase, in der die Frage nach Kindern oftmals der Einstieg in Small-Talk-Situationen ist, hat man als ungewollt kinderlose Person oft kaum noch Kraft, hier mit Stärke und Selbstbewusstsein aufzutreten. Der Kinderwunsch belastet die Seele schwer und da ist es mehr als nachvollziehbar, dass man nicht allzu offen damit umgeht. Wenn man das Gefühl hat, deshalb ein irgendwie anders als andere zu sein, wird man Stück für Stück leiser und leidet im Stillen. Ich habe es selbst so erlebt und die tiefe Verzweiflung darüber, hat sich damals stark in meine Seele eingebrannt.

      Viele Paare berichten, dass sie sich schämen, ihrem Wunsch nach einem eigenen Kind medizinisch nachzuhelfen bzw. dass sie sich schämen, dass es nicht auf dem natürlichen Wege klappt. Warum ist das so? Warum sind Kinderwunschbehandlungen ein Tabuthema in unserer Gesellschaft?
      Ich spreche mit vielen Frauen jenseits der 60., die ungewollt kinderlos sind. Sie berichten mir alle, dass man damals viel mehr untereinander über den unerfüllten Kinderwunsch sprach. Heute ist das anders: Der Kinderwunsch ist einer der wenigen Themenbereiche, in denen sich das Tabu erst in den letzten Jahrzehnten aufgebaut hat. Während wir ansonsten sehen, dass ein Tabu nach dem nächsten fällt. Ich glaube, das liegt daran, dass mit den immer größeren Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin auch ein immer größer werdender Rechtfertigungs- und Erklär-Zwang entsteht. Ein Paar, dass eine Entscheidung treffen muss, welche dieser „künstlichen“ Methoden es in Anspruch nehmen möchte, muss sich sehr intensiv mit den eigenen Werten und der eigenen Ethik beschäftigen. Das ist zutiefst persönlich und oft genug hat ein Paar, dass diesen Weg beschreitet und viel Kraft in diese Entscheidungen investiert, nicht auch noch die Kraft, das mit anderen zu diskutieren.
      Herzlinie
      Kennen Sie das auch aus eigener Erfahrung?
      Mein Mann und ich haben das reproduktionsmedizinisch Mögliche in Deutschland ausgeschöpft und uns damals jedoch gegen weitere Maßnahmen im Ausland entschieden. Als ich das einmal einer Freundin erzählte, wurde mir vorgehalten, dass „mein Kinderwunsch dann ja auch nicht so groß sein könne, wenn ich nicht ALLES dafür tun würde“. Mich hat das zutiefst schockiert und verletzt. Daraus habe ich für mich den Schluss gezogen, dass es manchmal besser ist, Dinge für sich zu behalten.

      Bei vielen stellt sich dann doch irgendwann nach erfolgreicher Behandlung eine Schwangerschaft ein. Nicht immer bleibt diese Schwangerschaft. Wie können diese Paare mit der dann sicher noch größer werdenden Unsicherheit umgehen? Immerhin wissen sie ja, dass sie schwanger werden können – aber reicht das?
      Eine Fehlgeburt ist eigentlich immer ein schlimmes Lebensereignis und ich kenne keine Frau, die nicht sehr darunter gelitten hätte. Gleichwohl glaube ich, dass für eine Kinderwunsch-Frau, die möglicherweise sogar auf die Unterstützung einer Kinderwunschklinik angewiesen war, um überhaupt schwanger werden zu können, dieser Verlust noch einmal eine eigene, zusätzliche Dimension bekommt. Denn sie hat sehr viel für diese Schwangerschaft auf sich genommen. Wenn diese dann in einem Verlust des Kindes endet, ist die Fallhöhe sehr hoch. Ich glaube, dass jeder Zeit braucht, um eine solche Erfahrung zu verkraften. Wer nach einer Kinderwunsch-Behandlung ein Kind verloren hat, dem rate ich, achtsam mit sich selbst umzugehen und nicht sofort den nächstmöglichen Versuch zu machen. Es ist besser, erst einmal die Trauer zuzulassen und neue Kraft zu tranken.

      Beim Thema Kinderwunsch geht es nicht immer nur um den Wunsch nach dem ersten gemeinsamen Kind – sondern auch um den nach Geschwistern. Welche Unterschiede stellen Sie hier fest zur Beratung von Erst-Eltern?
      Ich begleite und unterstütze oft Paare, bzw. vor allem Frauen, die bereits ein Kind oder gar Kinder haben und die dennoch sehr unter darunter leiden, dass sie kein Geschwisterchen bekommen. Oft genug begegnet diesen Menschen der Satz „Seid doch mal dankbar für das, was ihr habt“. Meine Antwort ist hier immer, dass ich glaube, dass sie genau das sind – dankbar für ihr Kind – sonst würde sie sich ja kein Geschwisterchen wünschen. Manchmal erlebe ich, dass der Geschwisterkinderwunsch sogar schwerer wiegt als der erste Kinderwunsch – eben weil es schon einmal geklappt hat und sie ganz genau wissen, was ihnen vorenthalten wird. Mit den Betroffenen arbeite ich intensiv daran, dass sie für sich verstehen, weshalb sie den „leeren Stuhl am Esstisch“ stets vor Augen haben und die Lücke in ihrem Herzen so spüren. Denn ich bin zutiefst davon überzeugt, dass man erst die eigenen Wirkungsweisen und Zusammenhänge verstehen muss, bevor man sich um einen tragfähigen, authentischen und damit oft auch anderen Umgang mit dem unerfüllten Kinderwunsch beschäftigen gehen wir Schritt für Schritt durch diesen Prozess. Wenn wir gemeinsam verstanden haben, was diese Menschen antreibt, finden wir auch individuelle Lösungen, wie sie mit der Sehnsucht nach einem weiteren Kind umgehen können.

      „Die richtige Grundhaltung, um Menschen auf diesem Weg zu begleiten, lautet: Mitgefühl statt Mitleid!"

      Franziska Ferber | Systemische Coachin und Mitglied der DGSF

      Was raten Sie – auch aus eigener Erfahrung – Menschen, die sich von ihrem Wunsch nach einem eigenen Kind verabschieden müssen, bzw. möchten?
      Wenn kaum noch Kraft und Hoffnung vorhanden sind und man zudem merkt, wie sehr man leidet, dann kommt irgendwann die Frage auf, ob der Weg des Abschieds nicht leichter sein kann, als weiter dieses Leiden zu ertragen. Bei mir war es so, als ich sowohl körperlich als auch psychisch nicht mehr „ich selbst“ war. Da habe ich mir gesagt: „Los, lass den Kampf!“. Der Wert, ein Kind zu bekommen und Mutter zu werden, steht für sich und muss auch nicht erklärt werden. Jedoch bin ich zutiefst davon überzeugt, dass der Kinderwunsch auch immer etwas mit der eigenen Persönlichkeit zu tun hat. Damit meine ich, dass ein Kind zu haben auch eine Bedeutung für einen selbst hat – hinsichtlich der eigenen Werte, Wesenszüge, Bedürfnisse und Bedeutsamkeiten. Wer Abschied nehmen muss, braucht Antworten für diese persönlichen Aspekte. Ein „neues Hobby“ wird der Dimension des Kinderwunsches nicht gerecht und ist damit nach meiner Erfahrung nicht der Erfolg versprechende Weg. Ich glaube, es geht darum, wie man – trotz allem – Lebewohl sagen und dennoch wohl leben kann.
      Franziska Ferber (42) hat sich als Systemische Coachin und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) auf das Thema Kinderwunsch spezialisiert. Ihr Online-Coaching-Angebot: www.kindersehnsucht.de
      Foto Kareen Dannhauer Credit: Frank Eidel
      Foto Fraziska Ferber Credit: Lisa-Marie Schmidt

       

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