Welche Gefahren sind zu beachten, wenn Kinder im Haushalt helfen?
Kleinkinder können leichtere Aufgaben übernehmen, die den Fähigkeiten ihres Alters entsprechen. Klar, du bist als Erwachsener in der Nähe, unterstützt dein Kind und begegnest seinem „Arbeitseifer“ mit Geduld. Als Elternteil hast du die Verpflichtung, dein Kind je nach Alter und Fähigkeiten angemessen zu überwachen. Jüngere Kinder benötigen eine engere Aufsicht, um sicherzustellen, dass sie die Aufgaben sicher und korrekt ausführen. Ältere Kinder können eigenständiger arbeiten, aber eine gewisse Aufsicht ist weiterhin wichtig, um ihnen bei neuen oder anspruchsvollen Aufgaben zu helfen.
Sicherheit steht an erster Stelle, denn Gefahren erkennt ein Kind noch nicht. Behalte im Blick, ob dein Kind auf der Küchen-Arbeitsplatte stehende Gegenstände vielleicht herunterreißen könnte. An vielen Stellen im Haushalt lauern zudem Verbrennungsgefahren: Herdplatten, Töpfe mit heißem Wasser, die Kaffeemaschine und das Bügeleisen sind ein kleiner Ausblick auf all die Gefahrenquellen, die zu schweren Verbrennungen führen können. Kinder sollten niemals unbeaufsichtigt mit elektrischen Geräten hantieren. Auch sollten Spül-, Putz- und andere Haushaltsmittel sicher verwahrt werden. Lebensgefährliche Vergiftungen und auch Verätzungen von Speiseröhre, Magen, Haut und Augen sind mögliche Folgen bei unsachgemäßem Umgang.
Ältere Kinder können Ihre Aufgaben selbstständiger und ab einem gewissen Alter auch ohne permanente Aufsicht erledigen. Dazu gehört dann auch, kleinere Einkäufe selbstständig zu erledigen. Je früher du anfängst, Kindern die Hausarbeit nahezubringen, desto leichter ist es später, sie in der manchmal schwierigen Phase der Pubertät dazu zu bringen, sich im Haushalt einzubringen.
Sind Kinder verpflichtet, im Haushalt zu helfen? Das sagt das Gesetz:
Es klingt wie ein Relikt aus längst vergangener Zeit. Doch es ist tatsächlich so, dass Kinder und Jugendliche verpflichtet sind, ihrem Alter und ihren Möglichkeiten entsprechend im Haushalt zu helfen. So ist es in § 1619 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) festgelegt. Das heißt nicht, dass dein Kind nun den Haushalt allein führt; Kinderarbeit ist in Deutschland glücklicherweise schon seit langem abgeschafft! Schule und Freizeit müssen an erster Stelle stehen. Dennoch sollen Kinder durch Hilfe im Haushalt ihren Beitrag zum Gemeinschaftsleben leisten. Es heißt nämlich auch im Gesetzbuch, dass Kinder nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten haben. Umgekehrt habt ihr als Eltern die Pflicht, eurem Kind Eigenverantwortung und Gemeinsinn beizubringen. Kinder schulen bei der Hausarbeit obendrein ihre motorischen Fähigkeiten. Und nicht zuletzt – das kommt der ganzen Familie zugute – helfen sie mit, Zeit für gemeinsame Familienaktivitäten zu schaffen.
Wichtig zu wissen: Jugendliche können ab einem bestimmten Alter kleinere Nebenjobs ausführen, um sich etwas zum Taschengeld dazuzuverdienen. Dies regelt das Jugendarbeitsschutzgesetz. Das Jugendarbeitsschutzgesetz gilt jedoch nicht nur für kommerzielle Arbeitsplätze, sondern auch für Arbeiten im privaten Haushalt. Das bedeutet, dass wir als Eltern die Arbeitszeiten respektieren, Tätigkeiten verbieten, die potenziell gefährlich sind, und darauf achten, dass unsere Kinder für die Hausarbeit gesundheitlich in der Lage sind.