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      Zweites Kind: ja oder nein?

      Zweites Kind – Veränderungen mit dem neuen Zuwachs

      Irgendwann soll noch ein zweites Kind kommen – erst dann ist die Familie komplett! So denken viele Eltern. Doch ein Geschwisterkind stellt den gerade eingespielten Familienalltag zu dritt erneut auf den Kopf und viele Eltern fragen sich: Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein zweites Kind? Werden die Geschwister eher von einem geringen oder von einem großen Altersunterschied profitieren? Und wenn es soweit ist, wie werden wir als Eltern zwei Kindern gerecht?

      Ein zweites Kind – ja oder nein?

      Ein zweites Kind kann das Elternleben bereichern: Die Entscheidung hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab und sollte in Ruhe durchdacht werden. Sicherlich freut sich euer erstes Kind über jemanden, mit dem es spielen kann. Außerdem könnt ihr von den Erfahrungen profitieren, die ihr bei eurem ersten Kind gemacht hat, das erleichtert einige Situationen, aber: Jedes Kind ist in seinen Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen individuell, so müsst ihr euch auf eine Vielzahl neuer Situationen einstellen können. Auch die Partnerschaft wird sich durch eine zweite Schwangerschaft verändern, da das Großziehen von zwei Kindern auch mehr Zeit benötigt. Daher ist es besonders wichtig, gemeinsame Paarzeit zu schaffen, um nicht ausschließlich als Elternteil wahrgenommen zu werden.

      Die Frage nach dem Wann: Gibt es den perfekten Zeitpunkt für ein zweites Kind?

      Nun gilt es, den passenden Altersunterschied zwischen den Geschwisterkindern zu finden. Ist dieser gering, zum Beispiel zwei Jahre, hat das zweite Kind mit dem Erstgeborenen später oftmals mehr gemeinsame Interessen und ihr seid schneller mit der Familienplanung „durch“. Allerdings werdet ihr euch dann über einen längeren Zeitraum um zwei Babys bzw. Kleinkindern kümmern, Babythemen und volle Windeln sind dann an der Tagesordnung.

      Ist der Altersabstand größer, zum Beispiel fünf Jahre, könnt ihr euch vielleicht intensiver um das erste Kind kümmern, zwischendurch zurück in den Beruf und euch dann wieder intensiv dem zweiten Kind widmen. Ältere Geschwister können dann schon bei vielen Aufgaben mithelfen. Ihr als Elternteil fangt dann aber auch wieder „von vorne an“. Ob und wann ein zweites Kind die Familie bereichern soll, ist also sehr individuell. Das Wichtigste ist, dass ihr eine gemeinsam als Eltern eine Entscheidung trefft.

      Geschwister

      Dem zweiten Kind gerecht werden, ohne alles andere zu vernachlässigen

      Arbeitsteilung – die Lösung für einen Familienalltag, bei dem alle auf ihre Kosten kommen. Viele Probleme, die Mehrfacheltern bei der Alltagsorganisation haben, liegen vor allem am begrenzten Zeitbudget: Vereinzelte Tage oder auch mal längere Phasen können stressig werden und Kraft kosten. Auch die Zuwendung auf die Geschwister gerecht zu verteilen, gleicht manchmal einem Drahtseilakt. Nehmt euch, wenn möglich, für jedes Kind Exklusiv-Zeit und unternehmt etwas nur mit einem der beiden.

      Denkt aber auch immer daran: es gibt kein Geheimrezept und es ist wichtig, sich als Eltern nicht zu zerreißen. Und wenn einmal diese Gefühle auftreten, am besten akzeptieren und zulassen. Niemand ist perfekt, auch ihr als Eltern nicht. Vertraut auf eure Instinkte und versucht jedem Kind die Aufmerksamkeit zu schenken, die es gerade braucht. Mal benötigt vielleicht das eine Kind mehr Zuwendung, mal das andere.

      Läuft das Zweite einfach mit?

      Erst mal nicht. Dem Neugeborenen ist es egal, an wievielter Stelle es geboren wurde: Es braucht die volle Aufmerksamkeit der Eltern und fordert diese auch ein. Später schon eher: Viele Eltern sehen nach der intensiven Anfangsphase beim Zweitgeborenen einiges gelassener als noch bei der Baby-Premiere. Was sie entspannter macht, sind die Erfahrungen, die sie mit dem ersten Kind machen konnten.

      Was tun, wenn das ältere Kind das zweite Kind nicht akzeptiert?

      „Wann bringt ihr das Baby wieder ins Krankenhaus?“ – solche Sätze von größeren Geschwistern sind nicht unüblich. Schließlich beansprucht ein zweites Kind nun fast die ganze elterliche Aufmerksamkeit. Was könnt ihr gegen die Eifersucht tun?

      • Weckt keine falschen Hoffnungen: Viele Kinder sehen in dem Zweitgeborenen einen Spielkameraden und sind enttäuscht, dass sie mit dem Baby nichts anfangen können. Bereitet euer Kind darauf vor zum Beispiel mit passenden Büchern und beantwortet alle Fragen des Geschwisterkinds. 
      • Habt Verständnis für Gefühle und redet gemeinsam über die Bedürfnisse. 
      • Stellt sicher, dass ihr den Bedürfnissen beider Kinder gerecht werdet: Um die Eifersucht einzudämmen, braucht das Geschwisterchen die Aufmerksamkeit und Zuwendung seiner Eltern. Räumt wenn möglich Zeit ein, in der ihr euch nur um euer erstes Kind kümmert.
      • Behalte alte Rituale bei, die dich und dein Erstgeborenes vereinen.
      • Stärke positive Gefühle und Erfahrungen, die das ältere Geschwisterkind mit dem neuen Familienzuwachs sammelt. Integriere dein älteres Kind aktiv bei der Versorgung des Babys und lobe seine Unterstützung.
      • Bemühe dich, keines deiner Kinder zu bevorzugen.
      • Nutze das jüngere Geschwisterkind nicht als Grund, warum du deinem älteren Kind gerade keine Aufmerksamkeit schenken kannst, sondern nutze Alternativsätze wie „Ich wickle kurz deinen Bruder und danach schauen wir uns dein neues Kunstwerk gemeinsam ein.“ Wichtig ist, dass du dann dein Versprechen auch einhältst.
      • Vermeide Verbote, die mit dem Baby in Verbindung stehen.

      Eifersucht unter Geschwistern begegnen

      Erfahre, wie unsere babywelt Podcast Sprecher Ulrike und Jan mit der zweiten Schwangerschaft und dem neuen Familienzuwachs umgegangen sind. Die beiden sprechen über Tipps und Erfahrungen, wie sich Eifersucht vermeiden lässt und wie ältere Geschwisterkinder vorbereitet und eingebunden werden können. In die Folge reinhören:

       

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