Wie entsteht Liebe eigentlich - vor allem die zu Kindern?
Was passiert im Körper, wenn wir Liebe und Freude spüren?
Hier sind verschiedene Hormone am Werk, die Körper und Hirn beeinflussen. Bei eher kurzfristiger Freude oder leidenschaftlichem Verliebtsein wird unser Belohnungssystem aktiviert und schüttet reichlich Dopamin aus – das fühlt sich richtig gut an und wir versuchen dann, solche Momente immer wieder zu erleben. Bei dem Gefühl der Liebe überwiegt das Hormon Oxytocin. Es sorgt für ein Gefühl von Geborgenheit und Vertrauen, reduziert Stress und Aggressionen.
Wie verändert sich das Empfinden von Freude und Liebe durch Elternschaft?
Die Liebe zu einem Kind empfinden viele Eltern als besonders, da sie gleichzeitig mit einer großen Verantwortung verbunden ist, aber auch mit Sinn erfüllen kann. Und dazu kommt natürlich, dass sie an viele gesellschaftliche Erwartungen geknüpft ist. Wir stellen es uns wie eine Liebe auf den ersten Blick vor und so perfekt wie in der Werbung.
Dabei ist es ein Gefühl, das sich jeden Tag weiterentwickelt und durch viele gemeinsame Momente entsteht. Zu erwarten, dass wir deshalb jeden Tag auf Wolke sieben schweben und voller Glück und Freude sind, ist unrealistisch. Im besten Fall haben wir nach einiger Zeit eine stabile, tragfähige Beziehung aufgebaut und die bildet die Basis für alles. Das heißt, egal welches Gefühl wir gerade haben: Unser Kind kann sich auf uns und unsere gemeinsame Beziehung verlassen.
Wie können Eltern mit Eifersucht umgehen?
Zur Liebe zwischen Erwachsenen gehört auch mal Eifersucht – auf andere, auf Freiheiten des Partners bzw. der Partnerin, aber auch auf das Baby selbst.
Alle Gefühle sind erst mal okay und können ein wichtiges Signal für das eigene Bindungsbedürfnis oder andere unerfüllte Bedürfnisse sein. Im Idealfall können dann beide Elternteile miteinander sprechen und überlegen, wie Bedürfnisse, wie z. B. fehlende Sichtbarkeit oder Wertschätzung, die hinter der Eifersucht stecken können, in der neuen Lebenssituation mit Baby erfüllt werden können. Sie müssen vielleicht kreativ werden und sich neue Strategien überlegen, da die alten zumindest zeitweise nicht funktionieren. Schwierig wird es, wenn wir die Verantwortung für unsere Gefühle dem Baby oder anderen zuschieben – denn dann leidet meist die Beziehung.