Dein Baby im 7. Monat
Kaum zu fassen: Eben noch ein winziges Baby, das den Großteil des Tages schläft, ist es plötzlich im siebten Monat und somit in der zweiten Hälfte seines ersten Lebensjahrs. Die Entwicklung der letzten Wochen setzt sich fort, das heißt, dein Kind wird mobiler und neugieriger. Auf welche Meilensteine du dich in diesem Lebensmonat sonst noch freuen kannst, erfährst du hier.
- Körperliche & geistige Entwicklung
- Babys Ernährung
- Schlafverhalten
- Spielerisch fördern
- Babys Gesundheit
- Checkliste für Babys im 7. Monat
Die Entwicklung deines Babys im 7. Monat
Dein Baby erforscht mit großer Neugier seine Umgebung. Alles wird eingehend betrachtet und inspiziert, mittlerweile nicht mehr nur mit dem Mund, sondern auch mit beiden Händchen. Die meisten Babys können im siebten Monat sitzen und erhalten damit eine neue Perspektive für ihre Beobachtungen. Langsam wirst du auch den Charakter deines Babys bemerken.
Wie verläuft die körperliche Entwicklung deines Kindes im 7. Monat?
Babys im siebten Monat wachsen ungefähr 1,5 Zentimeter und nehmen durchschnittlich 400 Gramm zu. Die Gewichtszunahme ist aber abhängig vom Aktivitätslevel deines Babys.
Die ersten Zähnchen brechen durch das Zahnfleisch. Meist lassen sich die mittleren Schneidezähne im Unterkiefer zuerst blicken. Danach folgen die oberen beiden. Und das kann richtig wehtun. Kein Wunder also, wenn viele Babys beim Zahnen quengelig sind, viel weinen und wenig schlafen. Und auch diese Symptome und Verhaltensweisen können auftreten:
- Baby steckt sich häufig die Hand in den Mund, kaut auf den Fingerchen herum
- Wenig Appetit
- Vermehrtes Sabbern – der viele Speichel kann zu einem Wundausschlag rund um den Babymund führen
- Heiße und gerötete Wangen
- Knallrotes, geschwollenes Zahnfleisch
- Durchfall
- Fieber
Gegen das schmerzende Zahnfleisch kann ein Beißring helfen. Die gibt es in vielen Ausführungen. So unterstützen beispielsweise mit Wasser gefüllte Beißringe, die im Kühlschrank heruntergekühlt wurden, beim Abschwellen des empfindlichen Zahnfleisches. Auch eine Massage des Zahnfleisches mit dem gewaschenen Finger kann dem Säugling ein bisschen Erleichterung verschaffen.
Übrigens: Sobald der erste Zahn da ist, muss er auch geputzt werden – morgens und abends. Am besten verwendest du dazu eine spezielle Baby-Zahnbürste und Baby-Zahnpasta.
Was passiert bei der geistigen und emotionalen Entwicklung deines Babys?
Große Freude kannst du bei deinem Säugling in diesem Lebensmonat mit dem gemeinsamen Blick in den Spiegel hervorrufen: Zu Babys Entwicklung gehört nämlich auch, dass es jetzt sein Spiegelbild erkennen kann. Du wirst sehen: Dein Baby lächelt sich an, amüsiert sich über seine eigene Spiegelung und verfolgt Bewegungen darin aufmerksam.
Auch sonst beginnt dein Kind jetzt damit, Gesichter genauer zu betrachten. Es wird dabei feststellen, dass es vertraute Mienen und ungewohnte Anblicke gibt. Möglich macht das eine starke Entwicklung beim Sehvermögen: Anstatt des zweidimensionalen Punkt-Punkt-Komma-Strichs erblickt dein Baby dreidimensionale Gesichter. Die Folgen des „scharfen Blicks“: plötzlich auftretende Panik-Attacken, das sogenannte Fremdeln. Wie du am besten darauf reagierst? Kuscheln, kuscheln, kuscheln! Tröste dein Baby, vermittle Nähe und Sicherheit. So begreift es, dass nichts geschehen kann.
Vielleicht merkst du beim Kuscheln, wie deutlich dein Baby seine Zuneigung zeigt. Es schmiegt sich eng an, hält sich stärker fest und reagiert sensibler auf Mimik und Gestik. Es ist manchmal regelrecht außer sich vor Freude, wenn du es ansprichst, und gibt quietschende Töne von sich. Hinsichtlich der sprachlichen Entwicklung ist dein Baby in der zweiten Lallphase, in der es Silben aneinanderkettet, zum Beispiel „lalala“ oder „dadada“. Damit kann es schon munter vor sich hinplappern. Vielleicht kann sich dein Baby aber auch schon über einfache Gesten mitteilen. Erfahre mehr über Babyzeichensprache.
Die Entwicklung deines Babys: Wie nimmt dein Baby die Welt im 7. Monat wahr?
Ein Baby im siebten Lebensmonat kann feine Helldunkel-Abstufungen und Farben immer besser wahrnehmen und unterscheiden. Die ersten Beikost-Mahlzeiten verfeinern darüber hinaus den Geschmacks- und Geruchssinn.
Welche Reflexe und motorischen Fähigkeiten hat dein Baby im 7. Monat?
Wahrscheinlich startet euer Baby im Moment motorisch richtig durch – und entwickelt wahre „Bewegungskünste“. Die meisten Babys drehen sich im siebten Monat schon ohne Probleme von der Seite in die Bauchlage. Sie brauchen nur noch gelegentlich Hilfe – zum Beispiel, wenn sich die Ärmchen beim Rollen zwischen Bauch und Boden „verklemmt“ haben.
Angetrieben wird ein Kind in diesem Lebensmonat von schier übermächtiger Entdeckungsfreude: Die Lust auf Entdeckungen bringt das Baby dazu, sich sogar auf Spielzeug außerhalb seiner Reichweite zuzubewegen. Dazu rollt oder krabbelt dein Baby wahrscheinlich zielstrebig zum Objekt seiner Begierde.
Tipp: Wenn dein Kind nicht an entfernt liegende Gegenstände oder Spielzeuge herankommt und vielleicht zu nörgeln beginnt – greif nicht sofort ein, um sie ihm zu geben. Lobe es stattdessen, wenn es den Gegenstand ohne dein Zutun schließlich doch noch erreicht. Dadurch animierst du den Nachwuchs zum Robben, Krabbeln und schließlich zum Laufen.
Einige Babys können sich jetzt von der Bauchlage oder der Rückenlage aus im Kreis drehen. Es nutzt die Arme, um nach weiter entfernten interessanten Gegenständen zu greifen. In diesem Alter verwenden die Kinder viel Energie darauf, ihre Ziele zu erreichen. Und sei es „nur“ dazu, einen Fleck auf dem Teppich genaustens zu erforschen.
Das Sich-Bewegen stärkt die Muskulatur des Oberkörpers, sodass viele Kinder schon sitzen können. Die Nackenmuskeln sind stark genug, um den Kopf aufrecht auf dem Hals zu halten.
Die Feinmotorik und die Hand-Auge-Koordination sind oft weit ausgeprägt, sodass der Säugling kleine Gegenstände zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger halten kann. Vielleicht kann dein Baby schon klatschen. Bald wird es zum „Trommelkünstler“ und mit Hingabe Gegenstände aneinanderschlagen.
Wie ernährst du dein Baby optimal im 7. Monat?
Der Speiseplan deines Babys wird vielfältiger. Vermutlich hast du die erste Milchmahlzeit am Mittag durch Beikost-Breie ersetzt. Zur Ernährung können Obst, Gemüse, fein püriertes, fettarmes Fleisch und fettreicher Fisch gehören. Ein Obst-Milchbrei ersetzt oft schon eine zweite Milchmahlzeit. Und bald steht der Milch-Getreide-Brei am Abend als dritte Beikost-Speise auf dem Plan.
Insofern bei den Essversuchen deines Kindes im siebten Lebensmonat eine Menge danebengeht, sind Lätzchen angesagt. So ersparst du es dir, noch mehr Babykleidung zu waschen, als du es vermutlich ohnehin schon tust.
Wie viel Schlaf braucht ein Baby im 7. Monat?
Weil dein Kind seine Umgebung intensiver wahrnimmt, sind die Tage aufregend und erlebnisreich. Nachts verarbeitet es die vielen neuen Eindrücke. Das kann im siebten Monat zu intensiven Träumen und mitunter unruhigen Nächten führen – für Kind und Eltern. Insgesamt braucht dein Säugling jedoch immer weniger Schlaf. Die Ruhezeit sinkt auf 14 Stunden pro Tag. Dein Baby schläft die meiste Zeit davon in der Nacht – tagsüber kommt es vielleicht noch zu zwei Schläfchen.
Wie kannst du mit deinem Baby spielen und es dabei fördern?
Mit einfachen Fingerspielen förderst du die Feinmotorik und sorgst für neue Impulse. Sing dazu ein Lied oder sage einen Kinderreim auf, und ihr werdet beide Spaß haben. Berühre dein Kind beim Spiel, massiere es – dadurch schenkst du ihm Aufmerksamkeit und lässt es zudem seinen Körper zu spüren. Es wird lernen, seine Muskulatur, die es bald zum Krabbeln braucht, gezielt einzusetzen.
Kindgerechte Motorik-Spielzeuge – wie Rasseln oder klingende Greifbälle – kommen beim Baby meist gut an. Alles, wonach dein Baby greifen muss, was es schütteln kann, was klappert oder rasselt und was es animiert, sich zu bewegen und fortzubewegen, fördert seine motorischen Fähigkeiten. Beliebte Babyspielzeuge sind:
- Bälle
- Stecktürme
- Bauklötze, die der Größe nach sortiert werden können
- Fühl-Bilderbücher
- Schmusetücher
- Trommeln
- Spielzeuge auf Rädern zum Umherschieben
- Puppen – groß und möglichst weich
- Stofftiere
Lass dein Baby tagsüber ruhig einmal auf einer Decke oder einem Teppich in Bauchlage liegen. Es wird das Köpfchen heben und sich mit den Armen nach oben stemmen. So regst du die Entwicklung der Kopf-, Nacken- und Schultermuskulatur an. Je mehr Zeit dein Kind in dieser Position verbringt, desto schneller lernt es, sich aus der Rückenlage zu drehen, zu rollen und zu krabbeln. Allerdings ist es wichtig, dass du dein Kind dabei niemals unbeaufsichtigt lässt.
Große Anziehungskraft üben Stofftiere auf Babys in diesem Alter aus. Achte darauf, dass die Stofftiere weich, gut verarbeitet und in der Maschine waschbar sind. Eines davon ist meist der Favorit, der künftig überallhin mitmuss. Vielleicht schaffst du ein „Duplikat“ an, falls der „Liebling“ in die Wäsche muss oder schlimmstenfalls verloren geht.
Welche Arzttermine stehen im 7. Monat an?
Obwohl im siebten Lebensmonat keine regulären U-Untersuchungstermine anstehen, wirst du die kinderärztliche Praxis vielleicht trotzdem häufiger aufsuchen. Grund ist der nachlassende Nestschutz, der Säuglinge im ersten Lebenshalbjahr über mütterliche Abwehrkräfte vor Infektionen schützt. Im siebten Monat lässt der natürliche „Frühschutz“ nach. Säuglinge beginnen damit, ein eigenes aktives Immunsystem aufzubauen. Der Kontakt mit Erregern führt häufiger zu Fieberinfekten und kleineren Unpässlichkeiten. Mach dir darüber keine Gedanken – das ist Teil einer gesunden Entwicklung.
Welche Tragehilfe ist für dein Baby geeignet?
Manchmal wollen Eltern ihre Hände frei haben – auch wenn ihr Säugling dabei ist. Praktisch sind in solchen Fällen die sogenannten Tragehilfen, mit denen sich das Baby auf dem Rücken oder vor dem Bauch eines Elternteils umhertragen lässt. Die Modellauswahl ist riesig. Sie reicht vom elastischen oder kuscheligen Tragetuch bis hin zur Tragehilfe mit Hüftgurt, der für eine optimale Gewichtsverteilung sorgen soll.
Ganz gleich, für welches Modell du dich entscheidest: Bei Einkaufstouren oder einem Spaziergang mit der Tragehilfe bitte darauf achten, dass der Kopf des Babys ausreichend gestützt ist.
Babys im 7. Monat: Neue Perspektiven
Schnell sind die ersten sechs Monate vorbeigegangen und jetzt seid ihr schon in Babys zweitem Lebenshalbjahr. Babys in dem Alter möchten am Familiengeschehen teilhaben und stehen gern im Mittelpunkt. Mit enormem Bewegungsdrang erkundet dein Kind seine Umgebung. Animiere es dazu, zu krabbeln. Der neue Aktionsradius erhöht zugleich die Risiken – Eltern sind oft erstaunt, was die Kleinen plötzlich alles fertigbringen. Allerdings macht es sehr große Freude, wenn ihr gemeinsam auf Entdeckungsreise geht: Euer Baby verändert euren Erwachsenenblick auf die Welt.