Acht Monate: Das Baby kann sitzen – und fremdelt
Ihr Baby ist nun acht Monate alt. Es beginnt vorwärts zu robben, nimmt nun schon sehr aufmerksam Dinge und Menschen in seiner Umgebung wahr und weiß, wer seine Bezugspersonen sind. Fremden gegenüber wird es nun misstrauisch oder gar ablehnend: Das Fremdeln beginnt.
Die Stationen von Babys Entwicklung mit acht Monaten im Überblick.
Das kann das Kind im achten Lebensmonat
Ein acht Monate altes Baby ist imstande, nun suchend den Blick schweifen zu lassen, wenn ein Gegenstand vor seinen Augen plötzlich verschwindet. Dieser ist jetzt nicht mehr gleich „aus dem Sinn“. Seine wachsende Aufmerksamkeit führt nun auch dazu, dass es vertraute von fremden Personen unterscheiden kann. Es weiß genau, wer zu seinen Bezugspersonen gehört. Weniger vertraute Menschen ernten nicht selten Geschrei, wenn sie sich dem Kind nähern, es berühren und ansprechen.
Das ist eine Besonderheit in dieser Entwicklungsphase: Das Fremdeln, auch unter dem Begriff Acht-Monats-Angst bekannt, hat begonnen. Das Fremdeln ist ein wichtiger Entwicklungsschritt, der die Bindungsfähigkeit des Kindes fördert. Mit der wachsenden Fähigkeit, sich verständlich zu machen, hört auch das Fremdeln auf. Das ist zwischen 12 und 18 Monaten der Fall.
Trennungsangst – ganz normal für ein acht Monate altes Baby
Die starke Fixierung auf seine engsten Bezugspersonen macht sich bei einem Baby im achten Lebensmonat auch dadurch bemerkbar, dass es schnell unruhig wird, wenn es sieht, dass Mutter oder Vater den Raum verlassen. Diese Trennungsangst ist auch ein Zeichen dafür, dass das Kind nun allmählich versteht, dass es mit Mama und Papa keine Einheit bildet, sondern dass es sich um verschiedene Personen handelt. Es weiß aber noch nicht mit Gewissheit, dass die Bezugsperson auch wiederkommt und weint daher möglicherweise schnell, wenn die Eltern mal kurz um die Ecke verschwinden.
Babys achter Lebensmonat: Zeit für den Pinzettengriff
Ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung eines acht Monate alten Babys sind seine Versuche, mobiler zu werden. Es zieht sich nun klimmzugartig zum Sitzen hoch, wenn man ihm die Hände reicht. Für kurze Zeit kann das Baby nun schon frei sitzen. In der Bauchlage versucht es nun, mit Ruderbewegungen voranzukommen. Dieses Robben ist die Vorstufe zum Krabbeln, das die meisten Säuglinge erst richtig mit zehn Monaten können. Manchen Kindern gelingt es auch schon im achten Lebensmonat den Bauch anzuheben und auf alle Viere zu kommen.
Diese Phase des Übens ist geprägt von mancher Niederlage: Das Baby möchte schon mehr als es eigentlich kann – und ist daher nicht selten frustriert. Trotzdem sollten Eltern nicht immer sofort zur Hilfe eilen und beispielsweise ihr Kind vom Bauch auf den Rücken drehen, wenn es das selbst noch nicht schafft und ihm das Abstützen irgendwann zu schwer wird. Doch genau das fördert die Muskulatur, die es zum Krabbeln braucht. Ein zusammengerolltes Handtuch oder ein Kissen unter dem Brustkorb kann Entlastung beim Abstützen in der Bauchlage bringen. Um beim Robben nach vorn zu kommen, können Eltern Hilfestellung geben, indem sie eine Hand gegen einen Fuß des Kindes halten, damit dieses sich etwas abstoßen kann.
Beim Entdecken seiner Umgebung fasst das Baby nun immer öfter Dinge mit Daumen und Zeigefinger an. Bei diesem sogenannten Scherengriff klemmt es Gegenstände zwischen den jeweils unteren Teil von Daumen und Zeigefinger. Jedes dieser Dinge wandert nun sofort in den Mund. Langsam entwickeln die Kinder eine solche Feinmotorik, dass sie mit der Spitze von Daumen und Zeigefinger (dem sogenannten Pinzettengriff) selbst kleinste Krümel und Fusseln fassen können. In diesem Alter kann auch bereits ein Ball mit beiden Händen gefasst werden.