3 Tipps für eine positive Fehlerkultur bei Kindern
Es ist absolut verständlich, dass du dein Kind vor Misserfolgen schützen möchtest. Du wirst jedoch sehen: Dein Kind lernt schnell aus seinen Fehlversuchen und eine positive Fehlerkultur verwandelt Misserfolge in wertvolle Lernerfolge. So kannst du dein Kind konkret unterstützen:
1. Misserfolge zulassen und Hilfestellung leisten
Kinder lernen unkonventionell und spielerisch. Auch wenn manches ungelenk aussieht – es muss nicht falsch sein! Als Elternschaft haben wir gegenüber unseren Kindern einen großen Erfahrungsschatz, den die Kleinen erst noch auffüllen müssen. Je mehr Lernerfahrung die Kleinen durch Fehlversuche sammeln, umso leichter wird es ihnen fallen, die nächste Herausforderung zu bewältigen und eine positive Fehlerkultur zu entwickeln. Du solltest dein Kind daher Fehler machen lassen und es ermutigen, Probleme und Hindernisse im Alltag selbstständig zu lösen – kleine Hilfestellungen, damit die Lösung gefunden wird, sind natürlich je nach Situationen wichtig. Damit dein Kind sich ungestört ausprobieren kann, ist es wichtig und hilfreich, die Wohnung kindersicher zu machen.
2. Frustrationstoleranz steigern
Eine positive Fehlerkultur – ob bei Kindern oder Erwachsenen – steigert die Toleranz im Umgang mit Frust und Enttäuschung. Eine Studie der Michigan State University zeigt: Menschen, die wissen, dass sie aus Fehlern lernen können, zeigen eine andere Gehirnreaktion auf Misserfolge als Menschen, die denken, dass Perfektionismus und Fehlerfreiheit die Wege zum Erfolg sind. Das gilt natürlich auch für Kinder: Ist sich dein Kind den positiven Effekten eines Fehlers bewusst, lernt es nicht nur schneller aus Misserfolgen, dein Kind geht auch besser mit ihnen um und schämt sich nicht dafür. Gib deinem Kind also gerne zu verstehen, dass es aus dem Fehler lernen kann, um in Zukunft beispielsweise langsam die Treppe herunterzulaufen.
3. Überreaktionen vermeiden
Ein Kind nimmt die Reaktionen und Gefühle seiner Eltern nicht nur wahr, es orientiert sich auch an diesen. Ein Beispiel: Dein Kind macht wiederholt in die Windel, statt endlich aufs Töpfchen zu gehen. Reagierst du mit Enttäuschung oder sogar Wut, ist dein Kind verunsichert, weint vielleicht und schämt sich. Reagierst du dagegen gelassen und gibst mit einem kurzen Kommentar zu verstehen, dass nichts Schlimmes passiert ist, wird es die Situation schnell wieder vergessen haben und ihr könnt ungezwungen einen neuen Versuch starten. So kannst du das Verhalten deines Kindes bei einem Misserfolg gezielt steuern.
Kinder dürfen Fehler machen – das Wichtigste im Überblick
Auch wenn es manchmal schwerfällt, Fehler einzugestehen: Die Erkenntnis, dass Fehler ganz natürlich sind, ist besonders für unseren Nachwuchs entscheidend. Darum haben wir dir alle wichtigen Infos nochmal in unseren FAQs zusammengefasst:
Warum ist es so wichtig, Kinder Fehler machen zu lassen?
Fehler sind ein wichtiger Teil des Lernprozesses. Sie bieten wertvolle Erkenntnisse, die zur Entwicklung des Selbstbewusstseins und Fähigkeiten wie dem Umgang mit Frust und Enttäuschung beitragen. Dies geschieht, indem Kinder lernen, Misserfolge zu akzeptieren und dass sie ihnen die Chance geben, daraus zu lernen.
Wie reagiere ich, wenn mein Kind einen Fehler macht?
Als Elternteil ist es wichtig, gelassen zu reagieren. Bleib ruhig und zeig Verständnis für die Situation. So kannst du den Misserfolg in eine Lernerfahrung verwandeln und dein Kind ermutigen, es erneut zu probieren oder den Fehler in Zukunft zu vermeiden.
Wie sorge ich für eine positive Fehlerkultur bei Kindern?
Unterstütze eine Fehlerkultur, die frei von Perfektionismus ist und schaffe eine Atmosphäre, in der dein Kind sich sicher fühlt. Denn Kinder dürfen Fehler machen. Lass dein Kind also eigene Erfahrungen sammeln, unterstütze es und achte auf deine eigenen Reaktionen, wenn deinem Nachwuchs ein Missgeschick passiert. Das nimmt deinem Kind die Angst davor, dass du Fehlerfreiheit von ihm erwartest, sodass es Fehler ohne Scham eingestehen kann.
Wann sollte ich eingreifen, wenn mein Kind einen Fehler macht?
Grundsätzlich gilt, dass dein Kind seine eigenen Erfahrungen sammeln sollte. Kleine Hilfestellungen sind natürlich erlaubt, sodass es die Lösung finden kann. Da es keine allgemeine Formel gibt, wann du eingreifen solltest, hinterfrage dich regelmäßig, ob dein Handeln gerade deinem Kind dient oder deinem eigenen Sicherheitsbedürfnis.