Sanft abstillen, so geht's!
Stillen bedeutet für den Säugling nicht nur Nahrungsaufnahme, es ist für ihn auch eine schöne Möglichkeit, mit Mama zu kuscheln. Umso wichtiger ist es für beide, das Abstillen sanft, individuell und entspannt zu gestalten.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Abstillen?
Wie lange Sie Ihr Baby füttern, ist eine individuelle Entscheidung, zu der Sie stehen sollten – egal ob Sie früh abstillen oder langzeitstillen. „Als Hebamme halte ich es mit der WHO und wünsche mir, dass Mütter das erste halbe Jahr voll und im zweiten Lebenshalbjahr parallel zur Beikost weiterstillen, bis sie gemeinsam entscheiden, dass sie nicht mehr möchten“, sagt Jana Friedrich. Hebammen, Stillberaterinnen und Stillorganisationen unterstützen Frauen dabei, so lange zu stillen, wie es den Bedürfnissen und Möglichkeiten von Mutter und Kind entspricht.
Übrigens: Während der Arbeitszeit haben Sie Anspruch auf bezahlte Stillzeiten und während der Stillzeit Anspruch auf Hebammenbetreuung – egal, wie lange Sie stillen.
Was hat es mit der sanften Abstillmethode auf sich?
Beim Stillen regelt die Nachfrage das Angebot. Wenn Sie abstillen möchten, sollten Sie Ihrem Kind die Brust seltener und kürzer geben. Dies kann plötzlich erfolgen oder auf die sanfte Tour, die zwar länger dauert, aber harmonischer ist. Beim sanften Abstillen sind sich Mutter und Kind über das Ende der Stillzeit einig. Babys zeigen dies durch weniger Interesse, an der Brust zu trinken. Diese bietet die Mutter ab dann seltener und kürzer an – die Milchbildung wird so reguliert. Es gibt aber auch Babys, die von heute auf morgen nicht mehr gestillt werden möchten und auch Gründe, schnell abzustillen. Dann können Sie zur Erleichterung Milch von Hand ausstreichen oder abpumpen – gerade so viel, um das Spannungsgefühl zu mildern.
Mutter und Kind fällt das Abstillen schwer – Was können Aie tun?
Beim Stillen erleben Sie und Ihr Kind ein einzigartiges Miteinander. Mit dem Abstillen macht Ihr Baby die ersten Schritte in Richtung Selbstständigkeit – dieser Moment kann traurig machen. Weil die neue Ernährung noch ungewohnt ist, braucht Ihr Kind jetzt viel Zuwendung und Körperkontakt – vor allem wenn sehr plötzlich abgestillt wird. Gestaltet sich der Abschied lang und schwierig, machen viele Mütter gute Erfahrungen damit, eine Stillmahlzeit täglich beizubehalten – z.B. vor dem Schlafengehen. Auch kann es helfen, wenn der Vater das Baby Füttern übernimmt, damit Ihr Kind nicht immer an die Möglichkeit des Stillens erinnert wird. Vergessen Sie nicht: Das Ende der Stillzeit bedeutet nicht das Ende der vertrauten Zweisamkeit, es ist auch ein Neuanfang.
Gibt es natürliche Hilfsmittel, die das Abstillen erleichtern?
Die natürlichste Methode, um die Milchmenge zu reduzieren, ist es, Ihr Kind immer seltener anzulegen. Wenn Sie dazu einen festen BH tragen und nach dem Anlegen die Brust kühlen, produziert Ihr Körper immer weniger Milch. Wenn es schneller gehen soll, legen Sie das Kind gar nicht mehr an. Um einen Milchstau zu vermeiden, streichen Sie die Milch noch einige Male aus – die Hebamme zeigt Ihnen, wie es geht. Auch Salbei- und Pfefferminztee sowie homöopathische Hilfen können die Milchmenge verringern.