Nachtschreck, Albtraum und Schlafwandeln: Wann ein Besuch beim Kinderarzt ratsam ist
Der Nachtschreck ist in der Regel eine harmlose Phase. Es gibt allerdings Momente, in denen es sinnvoll sein kann, ärztlichen Rat einzuholen. Das ist der Fall, wenn du bemerkst, dass:
- die Nachtschreck-Episoden deines Kindes häufiger oder intensiver werden,
- Verhaltensänderungen wie erhöhte Müdigkeit oder Reizbarkeit tagsüber auftreten,
- oder dein Kind nach dem Vorschulalter noch unter dem Nachtschreck leidet.
Nimm dabei das Schlafprotokoll oder ein Video einer Angstattacke mit zum Arztbesuch. Das erleichtert es dem Kinderarzt, eine präzise Diagnose zu stellen.
Nachtschreck, Albtraum oder Schlafwandeln? Bei Kindern den Unterschied erkennen
Wenn dein Kind nachts unruhig ist, kann es manchmal schwerfallen zu unterscheiden, ob es sich dabei um einen Nachtschreck, einen Albtraum oder Schlafwandeln handelt. Jede dieser Schlafstörungen hat ihre eigenen Merkmale und erfordert eine andere Herangehensweise.
Folgende Gegenüberstellung kann dir dabei helfen, die Unterschiede schnell zu erkennen:
| Nachtschreck | Albtraum | Schlafwandeln |
Zeitpunkt im Schlafzyklus | Frühe Nacht, meistens in der ersten Hälfte | Häufig in der zweiten Nachthälfte | Kann zu jeder Zeit auftreten, oft in der ersten Nachthälfte |
Bewusstseinszustand | Teilweise wach, aber nicht ansprechbar | Vollständig wach und erinnerungsfähig | Tief schlafend, nicht bewusst aktiv |
Reaktion auf Beruhigung | Reagiert kaum auf Beruhigung | Lässt sich in der Regel beruhigen | Meist keine Reaktion, da nicht bewusst |
Erinnerung | Keine Erinnerung an den Vorfall | Erinnert sich ggf. an den Traum | Keine Erinnerung an die Aktivität |
Typisches Verhalten | Unruhige Bewegungen, panisches Weinen und Schreien | Weint und ist verängstigt, sucht Schutz | Klettert aus dem Bett, läuft durch das Zimmer/die Wohnung |
Egal ob Nachtschreck, Albtraum oder Schlafwandeln– Unterstütze und beobachte dein Kind, damit es sicher zurück in den Schlaf findet. Hast du dennoch Zweifel, um welche Schlafstörung es sich handelt oder nehmen die Symptome zu, suche jederzeit Rat bei deinem Kinderarzt oder deiner Kinderärztin.
Nachtschreck: alle wichtigen Infos auf einem Blick
Du vermutest, dass dein Kind einen Nachtschreck hatte? Wir haben dir die Antworten auf die wichtigsten Fragen noch einmal in Kürze zusammengefasst. Solltest du weitere Fragen haben oder unsicher sein, ob das Verhalten deines Kindes im Zusammenhang mit einem Nachtschreck steht, suche das Gespräch mit deinem Kinderarzt oder deiner Kinderärztin.
Was ist ein Nachtschreck?
Der Nachtschreck, auch Pavor nocturnus oder Nachtangst genannt, ist eine Aufwachstörung, die hauptsächlich bei Kindern im Vorschulalter zwischen zwei und sechs Jahren auftritt. Es handelt sich um eine Phase, in der das Kind nachts plötzlich aufschreckt und panisch schreit, weint oder um sich schlägt, ohne wirklich wach zu sein.
Woran lässt sich ein Nachtschreck erkennen?
Du kannst einen Nachtschreck an folgenden Symptomen erkennen: Schreien und Weinen im Schlaf, Erscheinung von Angst und Verwirrung, unruhige Bewegungen, erhöhter Herzschlag, schnelle Atmung, keine Reaktion auf Beruhigungsversuche – dein Kind ist nicht ansprechbar –und keine Erinnerung an den Vorfall nach dem Aufwachen.
Wie lange dauert der Nachtschreck?
Ein Nachtschreck-Ereignis dauert normalerweise nur wenige Minuten, kann aber in seltenen Fällen auch länger andauern. Die Häufigkeit und Dauer der Episoden variieren von Kind zu Kind.
Wie können Eltern auf einen Nachtschreck bei Kindern reagieren?
Um dem Nachtschreck zu begleiten, sollten Eltern möglichst ruhig bleiben, eine sichere Umgebung schaffen, das Kind nicht wecken und allgemein auf die Schlafgewohnheiten achten. Regelmäßige Schlafenszeiten, eine beruhigende Schlafumgebung und Einschlafrituale können vorbeugend wirken.
Ist ein Nachtschreck gefährlich für das Kind?
Der Nachtschreck ist in der Regel nicht gefährlich und stellt einen normalen Teil der kindlichen Entwicklung dar, auch wenn das Verhalten deines Kindes häufig beunruhigend auf dich als Elternteil wirkt. Werden die Episoden jedoch häufiger, halten bis ins Grundschulalter an oder dein Kind ist tagsüber häufig müde und gereizt, ist ein Besuch beim Kinderarzt oder der Kinderärztin empfehlenswert.