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      Wochenbett

      Das Wochenbett – Endlich bist du da!

      Endlich können wir dich riechen und streicheln, deine warme Haut spüren, deine Tränen trocknen, deinen Hunger stillen, uns ganz eng an dich kuscheln – endlich bist du bei uns. Das Wochenbett ist eine einzigartige Phase nach der Geburt, in der eine starke Bindung zwischen euch als Eltern und eurem Säugling entsteht. Die Wochenbettzeit ermöglicht es Mutter und Kind, sich nach der Geburt zu erholen und sich an die neuen Lebensumstände anzupassen. Hier erfährst du alles über die Vorbereitung auf das Wochenbett, die Wochenbettzeit und mögliche Beschwerden, die auftreten können. So kannst du die erste Zeit mit deinem Kind noch sorgloser genießen!

      Wochenbett: Was ist das überhaupt?

      Das Wochenbett beschreibt die Zeit, in der sich Mutter und Kind nach der Geburt erholen. Die Mama wie auch das Baby müssen sich in dieser Zeit körperlich regenerieren. Insbesondere die ersten Tage des Wochenbetts sollten beide im Bett verbringen und körperliche Anstrengung vermeiden. Neben der nötigen Regeneration bietet das Wochenbett der kleinen Familie die Chance, sich möglichst ungestört kennenzulernen. Bei gemeinsamen Ruhepausen und Kuschelstunden in einem Bett – natürlich auch zu dritt mit Papa – lieben es Neugeborene, auf der Brust oder dem Bauch der Eltern zu schlafen. So erfahren sie viel Nähe, Schutz und Zuwendung – die Zeit im Bauch wird quasi verlängert.


      „Das Wochenbett ist vor allem eine Zeit des Kennenlernens und ein Ankommen in einer neuen Lebensphase. Die jungen Eltern brauchen Zeit, um ihr Kind und sich in ihrer neuen Rolle kennenzulernen und einen gemeinsamen Alltag zu entwickeln.“


      Sophie-Elisabeth Theuerkauf | Hebamme


      Auch wenn vieles zu Beginn noch ungewohnt ist und vielleicht nicht auf Anhieb klappt: Nutze die Zeit des Wochenbetts, um deine eigene Routine mit dem Säugling zu entwickeln und um dich an Abläufe wie Stillen und Wickeln zu gewöhnen.


      Dabei spielt natürlich auch der Vater oder die Partnerin eine große Rolle. Expertin Sophie-Elisabeth Theuerkauf dazu: „Die Wöchnerin ist die Königin im Wochenbett und es gilt, die Mutter zu bemuttern, damit diese voll und ganz dem neuen kleinen Menschen ihre Energie und Aufmerksamkeit schenken kann.“ Ein Rat an die Mama: Du solltest dem frisch gebackenen Vater selbst einiges zutrauen und ihm den Raum geben, seine eigenen Erfahrungen mit dem Neugeborenen zu sammeln.


      Die Zeit nach der Geburt wird in das Früh- bzw. Spätwochenbett unterteilt. Die ersten zehn Tage des Wochenbetts werden als Frühwochenbett bezeichnet, danach folgt das Spätwochenbett, welches etwa sechs bis acht Wochen andauert. Beide Phasen sind wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mutter und die Bindung zum Neugeborenen.

      Wochenbett

      Bald geht’s ins Wochenbett? Vorbereitungs-Tipps für die Zeit nach der Geburt

      Neben der aufregenden Zeit der Schwangerschaft machen sich nur wenige Eltern intensiv Gedanken zum Wochenbett. Es ist jedoch sinnvoll, sich auf die Zeit nach der Geburt vorzubereiten, um kräftezehrende Einkäufe nach der Geburt zu vermeiden. „Eine gute Vorbereitung auf das Wochenbett ist durchaus wichtig und erspart oft viel Stress. Ein gut gefüllter Kühlschrank/eine gut gefüllte Vorratskammer und auch die Frage danach, welche Menschen in dieser sensiblen Zeit wann zu Besuch kommen dürfen, sind neben bestimmten hilfreichen Produkten sehr entscheidend. Toll ist auch zu kommunizieren, dass der Besuch immer etwas zu Essen mitbringen sollte und die Zeiten klar abgestimmt sind. Kochen und Waschen eventuell abzugeben und Geschwisterkinder zeitweise zu betreuen, sind wichtige Vorbereitungen für das Wochenbett“, empfiehlt Hebamme Sophie-Elisabeth Theuerkauf.


      Folgende Produkte sollten auf deiner Einkaufsliste nicht fehlen und erleichtern dir die erste Zeit nach der Geburt:

      • Binden & Einlagen für den Wochenfluss.
      • Wochenbett-Unterwäsche & Still-BH
      • Kühlakkus oder Kühl-Gel, um Geburtsverletzungen oder spannende Brüste zu kühlen.
      • Stilleinlagen für Milch, die aus deiner Brust austritt.
      • Kirschkernkissen oder Wärmeflasche, um Milchstau zu beheben.
      • Weitere Pflegeprodukte wie z. B. Cremes, Waschlotion, Pflegetücher etc.


      „Vieles ergibt sich auch erst im Verlauf und wird nicht sofort benötigt. Dafür ist die Hebamme die beste Ansprechpartnerin“, so Sophie-Elisabeth Theuerkauf.

      Passende Produkte für die Zeit im Wochenbett

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      Die ersten Wochen mit deinem Baby im Wochenbett: Dauer & Reaktionen des Körpers

      Das Kind ist da, die Welt steht Kopf. Liebe, Glück und der Stolz, etwas wirklich Großes geschafft zu haben, wechseln sich ab mit totaler Erschöpfung, vielleicht auch Unsicherheit, Traurigkeit und Angst. Das ist ganz normal. Jede Geburt ist anders, genauso wie jedes Baby, jede Mutter und jeder Vater. Während der Schwangerschaft und der Geburt hat der Körper einer Frau wahre Höchstleistungen vollbracht. Er braucht Zeit, um sich zu regenerieren. Aber auch Alltag und Partnerschaft wollen nun neu sortiert werden – Familie wird man nicht über Nacht. Dafür sind die Stunden, Tage und ersten Wochen nach der Geburt – auch Wochenbett genannt – da. Eine besondere Zeit, die alle Beteiligten intensiv erleben können, wenn sie sich dafür Zeit nehmen.


      Was passiert im Frühwochenbett?

      „Das Frühwochenbett, also die ersten 10 Tage nach der Geburt, sollten gekennzeichnet sein von möglichst viel Ruhe“, erklärt die Hebamme. In dieser Zeit erholt sich die Mutter von den körperlichen Veränderungen und Anstrengungen der Geburt. Bei einer Geburt vollbringt der weibliche Körper wahre Höchstleistungen, die nicht immer spurlos an deinem Körper vorbeigehen. Um darauf bestmöglich vorbereitet zu sein, hilft es zu wissen, welche Begleiterscheinungen nach der Geburt auf dich zukommen und zukommen könnten. Gerade Geburtsverletzungen dürfen kein Tabu-Thema sein – viele Frauen sind davon betroffen und es hilft zu wissen, dass du damit als frisch gebackene Mutter nicht allein bist.


      Folgende Begleiterscheinungen können im Wochenbett auf dich zukommen:

      • Wochenfluss: Egal ob im Wochenbett nach Kaiserschnitt oder natürlicher Geburt – der Wochenfluss gehört zum Wochenbett dazu und ist eine normale Begleiterscheinung. Durch das Ablösen des Mutterkuchens von der Gebärmutterwand bei der Geburt entsteht eine Wundfläche in der Gebärmutter, wodurch es zu vaginalen Blutungen kommt. Der Wochenfluss kann bis zu sechs Wochen nach der Geburt andauern.
      • Nachwehen: Die Nachwehen bewirken, dass sich deine Gebärmutter wieder zurückbildet. Diese Wehen können sich bei Frauen in einer unterschiedlichen Intensität äußern.
      • Geburtsverletzungen: Während der Geburt kann es zu einem Dammriss kommen, der im Wochenbett heilen muss. Ebenso erfordert eine Kaiserschnitt-Narbe eine sorgfältige Ruhephase und Pflege für den Heilungsprozess.
      • Geschwollene Brüste: Dein Körper beginnt mit der Milchbildung und durch den Milcheinschuss können sich deine Brüste sehr empfindlich anfühlen. Anfängliche Stillprobleme sind nichts Ungewöhnliches. In den wenigsten Fällen klappt das Stillen ohne Weiteres beim ersten Anlegen. Wie bei vielen neuen Veränderungen braucht es auch hier Zeit, bis sich die Stillbeziehung zu Mutter und Kind einstellt. Mit der Zeit gewöhnen sich auch die Brüste an das Stillen. Wenn du deinem Baby Flaschennahrung gibst, wird der Milchfluss mit der Zeit von selbst abnehmen.

      Unabhängig davon, wie Schwangerschaft und Geburt verlaufen sind, ist es vor allem in den ersten Tagen nach der Geburt wichtig, das Wochenbett wörtlich zu nehmen: Legt euch hin, bestaunt euch und lernt euch Tag für Tag besser kennen. Im Wochenbett geht es um die schönen Dinge – Kuscheln, Ausruhen und gemeinsame Zeit genießen – umgebt euch während dieser Zeit daher mit allem, was euch guttut.


      Was passiert im Spätwochenbett?

      Das Spätwochenbett kann zwischen sechs und acht Wochen andauern. „Die Zeit ist meist geprägt vom Ausprobieren eines Alltags, Routinen finden und das Stillen bzw. die Ernährung des Babys zu koordinieren. Der Körper findet noch nicht ganz, aber ein gutes Stück zur alten Form zurück. Man wird wieder fitter und möchte sich nach und nach auch wieder nach außen begeben. Viele besuchen zum Beispiel einen Rückbildungskurs oder andere Eltern-Kind-Kurse. Das Leben mit Baby wird von der Ausnahmesituation zur Normalität. Junge Mütter haben zudem einen gesetzlichen Anspruch auf 8 Wochen Mutterschutz“, so unsere Expertin. Dennoch ist es eure Entscheidung, wie viel Zeit ihr euch für das Wochenbett nehmt – das sollten auch Besucher respektieren.


      Auch im Spätwochenbett können einige Beschwerden auftreten, die viel Ruhe und Pflege benötigen:

      • Müdigkeit: Die ersten Tage mit einem Baby sind anstrengend, da sie anfangs keinen regelmäßigen Tag- und Nachtrhythmus haben. Achte darauf, dass du dir von anderen helfen lässt und auch Ruhe für dich selbst findest.
      • Hormonumstellung: Es kann durch die Umstellung deines Hormonhaushalts zu starkem Schwitzen und Haarausfall kommen. Das ist völlig normal und legt sich mit der Zeit.
      • Dehnungsstreifen: Während der Schwangerschaft entwickeln viele Frauen Dehnungsstreifen, die häufig auch nach der Geburt nicht vollständig verblassen. Dehnungsstreifen zeigen, was dein Körper während der Schwangerschaft geleistet hat, und dürfen mit Stolz getragen werden. Dass dies nicht von heute auf morgen passiert, ist völlig normal. Wir dürfen uns und unserem Körper Zeit geben, Veränderungen anzunehmen und es ist völlig natürlich, auch mal mit sich, den äußeren Veränderungen und der neuen Situation zu hadern. In keinem Fall solltest du dich für Dehnungsstreifen schämen. Viele Frauen haben Dehnungsstreifen. Diese sind kein Schönheitsmakel, sondern machen dich genauso aus wie Sommersprossen oder Muttermale.
      • Harninkontinenz: Besonders nach einer vaginalen Geburt kann Harninkontinenz auftreten. Auch das ist nicht ungewöhnlich und wird sich mit der Zeit einpendeln. Du kannst den Rückbildungsprozess unterstützen, indem du deine Beckenbodenmuskulatur regelmäßig trainierst. Dies hilft dem Körper, die Muskelspannung wiederherzustellen. Gib dir und deinem Körper aber auch hier Zeit und setze dich nicht unter Druck. Die Rückbildung ist ein Prozess, der Zeit, Geduld und Achtsamkeit erfordert.


      Familien sind während des Wochenbetts nicht allein. Jede Frau hat das Recht auf die Nachsorge einer Hebamme. Die Krankenkassen zahlen für ihren täglichen Besuch in den ersten zehn Lebenstagen des Kindes und für weitere 16 Termine bis zur vollendeten achten Lebenswoche. Frisch gebackene Eltern lernen von ihr Wichtiges über die Säuglingspflege , bekommen Tipps fürs Stillen oder Fläschchenfüttern und können mit ihr über Probleme sprechen. „In bestimmten Fällen kann für die Wochenbettzeit eine Haushaltshilfe beantragt werden. Dies sollte bestmöglich schon in der Schwangerschaft geklärt werden“, weiß Hebamme Sophie-Elisabeth Theuerkauf.

      Achtsamkeit mit dir und deinem Körper: Nicht zu viel Disziplin im Wochenbett!

      Natürlich ist es nicht schlecht, die Zeit des Wochenbetts vorher zu planen. Im Stress sollte das aber nicht enden. Hebamme Sophie-Elisabeth Theuerkauf gibt jungen Müttern mit auf den Weg: „Man sollte sich selbst gegenüber nicht zu streng sein. Das Wochenbett ist eine echte Umbruchphase im Leben und gehört als diese gewürdigt.“ Lasse dich daher in dieser Zeit auch nicht von Vergleichen mit anderen Müttern unter Druck setzen. Jede Geburt verläuft individuell, jeder Körper ist anders. Ziel des Wochenbetts sollte es nicht sein, so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu kommen und einen Alltag aufzubauen. Der Alltag wird sich mit der Zeit einpendeln. Sofern möglich, genieße die besondere Zeit nach der Geburt und höre in dich rein, was dir und deiner Familie guttut.

      Wichtig: In seltenen Fällen kann es auch zu Komplikationen im Wochenbett kommen. Bei Beschwerden wie beispielsweise postpartale Blutungen, postpartale Endometritis (Entzündung der Gebärmutterschleimhaut) oder Brustentzündungen ist es wichtig, den Arzt oder die Hebamme um Rat zu fragen. Insbesondere wenn du Fieber, allgemeines Unwohlsein oder andere körperliche Beschwerden verspürst.

      Wenn die Psyche im Wochenbett verrücktspielt: Babyblues, Wochenbettdepression und Co.

      Direkt nach der Geburt gibt es einen regelrechten Hormonsturz. Etwa jede zweite Mutter spürt in den ersten Tagen nach der Geburt ein Stimmungstief. „Das ist eine normale und gesunde Reaktion auf die vielen Veränderungen. Mit Mitgefühl, einem guten Gespräch mit der Hebamme und einer Umarmung wird diese Situation meist gut verarbeitet und geht vorbei“, so der Rat der Hebamme.


      Der Babyblues ist meist nach etwa zwei Wochen vorbei. Hält dieser länger an und geht mit starkem Desinteresse am Kind und Veränderung der Persönlichkeit einher, solltest du nicht an dir als Mutter zweifeln. Grund dafür können sogenannte Wochenbettdepressionen sein. In diesem Fall solltest du offen sein und deinen Partner in deine Gefühlswelt einweihen sowie deine Hebamme informieren. Deine Hebamme kann Anzeichen, die auf die sogenannte postpartale Depression hinweisen, erkennen und dich in diesem Prozess begleiten. All die Emotionen und Zweifel musst du nicht allein bewältigen oder verarbeiten. „Je nach Ausprägung einer depressiven Episode sollte zügig eine beratende bzw. therapeutische Begleitung beginnen, damit die jungen Mütter diese Lebensphase gut meistern können und wieder in ihre Kraft finden“, so Sophie-Elisabeth Theuerkauf. Hilfe und weitere Informationen findest du auf der Website der Deutschen Depressionshilfe .

      Bei einer Wochenbett-Psychose richtig handeln

      Sehr selten kann es nach der Geburt auch zu einer Wochenbett-Psychose (postpartalen Psychose) kommen, eine Erkrankung, die sich in auffälligen Verhaltensänderungen wie Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Antriebssteigerung äußert. Bei Verdacht auf eine Wochenbett-Psychose ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und sofort Hilfe bei Psychologen oder Psychiatern aufzusuchen, um das Kind sowie auch die Mutter zu schützen. In vielen Fällen ist ein stationärer Aufenthalt zur Behandlung notwendig.

      Sport zur Unterstützung für die Rückbildung im Wochenbett

      Im Wochenbett ist es wichtig, behutsam mit körperlicher Aktivität und Sport zu beginnen. In den ersten Lebenswochen nach der Geburt sollte die Hauptpriorität auf Ruhe und Erholung liegen. Du solltest deinen Arzt oder deine Hebamme konsultieren, um sicherzustellen, dass es keine gesundheitlichen Bedenken gibt, die gegen moderaten Sport sprechen. In der Regel kannst du leichte Beckenbodenübungen und sanfte Dehnübungen machen, um die Rückbildung zu unterstützen. Es ist jedoch ratsam, intensive Sportarten oder Übungen zu vermeiden, bis du ärztliche Zustimmung erhältst. Nach einem Kaiserschnitt kann mit der Rückbildung in der Regel erst später begonnen werden als nach einer natürlichen Geburt. In jedem Fall gilt es hier, eine Schonfrist von mindestens vier Wochen einzuhalten.


      „Im Frühwochenbett sollte körperliche Schonung, Ruhe und das Ankommen im Vordergrund stehen. Das bedeutet aber nicht, dass die Frauen den ganzen Tag liegen müssen. Kleine Wege in der Wohnung und je nach individueller Situation mal ein kleiner Spaziergang sind durchaus erlaubt und förderlich. Ebenso sind kleine Yoga- und Gymnastikeinheiten sowie Körperspürübungen gesund und gewünscht. Im späteren Wochenbett sollte regelmäßig Rückbildungsgymnastik gemacht werden und die Frauen dürfen langsam in ihre eigenen Bewegungsroutinen zurückfinden. Nur bitte Vorsicht beim Joggen oder den Beckenboden belastenden Sportarten. Noch ist der Körper weich und nicht wieder in seiner vollen Muskelkraft. Die Stabilität des Beckenbodens ist die Grundlage für weitere sportliche Aktivität und Training.“

      In Bezug auf Sex im Wochenbett ist es wichtig, die individuelle Erholung und den Heilungsprozess deines Körpers zu berücksichtigen. Es wird empfohlen, auch hier ärztlichen Rat einzuholen, da die Zeit bis zur Wiederaufnahme sexueller Aktivitäten von Frau zu Frau unterschiedlich sein kann. Gib dir die Zeit, die du brauchst und achte auf dich und deinen Körper.

      Babyschlaf Rituale

      Die Zeit im Wochenbett ist Familienzeit: ein Experten-Interview

      Sophie Elisabeth Theuerkauf arbeitet in der klinischen Geburtshilfe bei der DIAKOVERE im Kreißsaal des Henriettenstiftes.

      Hier findest du Antworten auf Fragen, die sich viele frisch gebackene oder werdende Eltern in Bezug auf das Wochenbett stellen:

      Was sollten Eltern im Wochenbett berücksichtigen bzw. vermeiden?

      Sophie-Elisabeth Theuerkauf: „Im Grunde sollte im Wochenbett alles vermieden werden, was eine zusätzliche und unnötige Belastung auf körperlicher oder psychischer Ebene darstellt. Dazu gehört beispielsweise zu viel Besuch und Unruhe, langes Sitzen, Stehen, Laufen, was die mögliche Naht an der Heilung hindert. Ebenso unnötige Wege wie Einkäufe bei Ikea und Co. Aber auch der Konsum von zu viel Social Media sollte überdacht werden. Der Vergleich mit anderen wirkt psychisch destabilisierend und kann auch im Wochenbett eine Krise verstärken. Ungelöste Konflikte sollten auch nicht unbedingt im Wochenbett ausdiskutiert werden. Bestimmte Themen dürfen also gerne vertagt werden, bis sich der neue Alltag eingespielt hat.“

      Wie sollen sich Wöchnerinnen ernähren? Haben Sie einen speziellen Tipp?

      Sophie-Elisabeth Theuerkauf: „Die Ernährung im Wochenbett sollte gerade in den ersten Tagen ballaststoffreich und ausgewogen sein, da der Darm durch die Hormonumstellung normalerweise noch sehr träge ist. Frisches Obst und Gemüse, Müsli und Milchprodukte regen die Verdauung an. Die Wöchnerin sollte außerdem reichlich trinken. Stilles Wasser, Kräutertee und verdünnte Säfte sind dafür am besten geeignet. Rohe tierische Lebensmittel können nun wieder gegessen werden, allerdings sollte Alkohol in der Stillzeit weiter Tabu sein. Eine Tasse Kaffee ist hingegen unproblematisch. Gut geeignet sind reichhaltige Brühen und Eintöpfe in der Wochenbettzeit, denn diese sind leicht verdaulich und liefern Mineralstoffe, sättigen und tragen positiv zur Flüssigkeitszufuhr bei. Bei bekannten blähenden Lebensmitteln sollte die Frau ausprobieren, was sie und das Baby gut vertragen. Das ist ganz individuell. Und wenn in der Wochenbettphase dann und wann Pizza bestellt wird, weil Kochen viel zu lange dauert und man lieber gemeinsam kuschelt, ist das vollkommen in Ordnung.“

      Bei welchen Herausforderungen im Wochenbett sollte ein Arzt konsultiert werden?

      Sophie-Elisabeth Theuerkauf: „Bei der Hinzuziehung eines Arztes kommt der Hebamme eine besondere Rolle zu. Sie behält die Gesundheit im Wochenbett von Mutter und Kind im Blick und leitet diese bei Auffälligkeiten weiter zur Frauen- oder Kinderärztin. Mögliche Themen sind dabei ungeklärtes Fieber, stärker werdende Schmerzen, Stauung des Wochenflusses, eine Brustentzündung, aber auch die Gelbsucht des Neugeborenen oder die ausbleibende Gewichtszunahme und noch einige andere Probleme, die in der Wochenbettzeit auftreten können. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit führt zu guten Lösungen in dieser aufregenden Zeit mit vielen Unsicherheiten.“

      In dieser babywelt Poscast Folge erfahrt ihr mehr über das Thema Wochenbett und die erste Zeit nach der Geburt. Jetzt reinhören:

      Das Wichtigste in Kürze für das Wochenbett: Checkliste

      Eine sorgfältige Wochenbett-Vorbereitung und die richtige Pflege sind entscheidend, um eine gesunde Erholung nach der Geburt zu gewährleisten. Diese Checkliste bietet einen Überblick über die wichtigsten Punkte, die dich vor und während des Wochenbetts unterstützen, um dich sowohl auf dem Weg der körperlichen als auch emotionalen Regeneration zu unterstützen.

      • Vorbereitung: Sich auf die Geburt vorbereiten, medizinische Betreuung sicherstellen und Informationen über die postnatale Pflege erhalten.
      • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung beibehalten, um die Erholung zu unterstützen.
      • Ausreichend Ruhe: Sich genügend Zeit für Erholung und Schlaf nehmen, um Erschöpfung vorzubeugen.
      • Medizinische Betreuung: Regelmäßige Arzt- oder Hebammenbesuche wahrnehmen und auftretende Beschwerden ernst nehmen.
      • Körperliche Aktivität: Sport und intensive Übungen bis zur ärztlichen Freigabe vermeiden, aber leichte Bewegung und Beckenbodenübungen in Betracht ziehen.
      • Unterstützung: Unterstützung von Familie und Freunden in Anspruch nehmen, um den Alltag zu bewältigen.
      • Fragen und Bedenken: Bei Fragen oder auftretenden Problemen immer ärztlichen Rat einholen.


      Weitere Fragen rund um das Wochenbett: Alles Wichtige auf einem Blick

      Du hast viel über das Wochenbett gelesen, aber hast noch offene Fragen? Wir haben dir die wichtigsten Fragen auf einem Blick beantwortet:

      Wie sollte ich mich auf das Wochenbett vorbereiten?

      Du solltest dich auf das Wochenbett vorbereiten, indem du eine gute medizinische Betreuung sicherstellst, Informationen über die bevorstehende Geburt sammelst, dein Zuhause auf die Bedürfnisse des Säuglings und deine Erholung vorbereitest und Unterstützung von Familie und Freunden organisierst.

      Wie lange dauert das Wochenbett?

      Die Zeit nach der Geburt word in das Früh- bzw. Spätwochenbett unterteilt. Das Frühwochenbett umfasst die ersten zehn Lebenstage deines Babys, das Spätwochenbett dauert zwischen sechs und acht Wochen an. Wie viel Zeit sich Familien für das Wochenbett nehmen, ist ihre Entscheidung.

      Was passiert mit meinem Körper im Wochenbett?

      Während des Wochenbetts durchläuft dein Körper verschiedene Veränderungen, darunter die Rückbildung der Gebärmutter, Hormonschwankungen, mögliche Schmerzen und Wundheilung. Es ist auch eine Zeit, in der du möglicherweise emotionale Höhen und Tiefen erlebst.

      Wie kann ich die Rückbildung meines Körpers im Wochenbett unterstützen?

      Du kannst die Rückbildungsvorgänge deines Körpers im Wochenbett durch sanfte körperliche Aktivität wie Beckenbodenübungen und leichte Dehnübungen unterstützen. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Ruhe sind ebenfalls wichtig für die Genesung. Es ist ratsam, intensive Sportarten oder Übungen bis zur ärztlichen Freigabe zu vermeiden.

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