Was sind Stoffwindeln?
Wahrscheinlich denken die meisten Menschen bei dem Wort „Stoffwindel” noch immer an die klassische weiße Baumwollwindel. Sie wurde gefaltet, um das Baby gewickelt und mit einer Sicherheitsnadel verschlossen oder deren Enden verknotet. Über diese wurde dann eine Gummihose gezogen. Waschbare Mehrwegwindeln aus Baumwolle waren lange Zeit die „normalen“ Windeln für Babys. Doch als in den 1960er Jahren in den USA die
Wegwerfwindeln erfunden wurden, verdrängten die modernen, praktischen Einwegwindeln die damals aufwendigere Stoffwindel.
Im Gegensatz zu früher müssen Stoffwindeln heutzutage nicht mehr ausgekocht werden und
ähneln in der Handhabung immer mehr den Einwegwindeln. Zusätzlich nutzen Stoffwindeln schon seit Längerem
atmungsaktivere und hautfreundliche Materialien. Mit den Jahren wurden auch die Schnitte und Gummibündchen bequemer sowie die Motive schöner. Klettverschlüsse machen das Anlegen heute kinderleicht.
Wie funktionieren Stoffwindeln?
Eine Stoffwindel besteht immer aus zwei Elementen:
Saugmaterial und Nässeschutz. Saugende Stoffe wie Baumwolle, Bambusviskose, Leinen, Hanf und viele mehr nehmen Stuhl und Urin des Kindes auf. Diese können u.a. als Einlage, sogenannte Prefold (Faltwindel) oder als Mullwindel genutzt werden. Entweder man wickelt sie um das Baby herum oder legt sie in die Überhose. Der Nässeschutz z.B. in Form einer Überhose sorgt dafür, dass die Ausscheidungen in der Windel bleiben und verhindert, dass die Kleidung nass und schmutzig wird.
Stoffwindeln gibt es mit Klettverschluss, Druckknöpfen, als Schlupfüberhose oder zum Binden. Weiche Gummibündchen an Beinen und Rücken halten zuverlässig alles in der Windel. Die meisten Stoffwindeln wachsen zudem mit.
Es gibt sie in der Regel in einer Größe für Neugeborene und etwa ab 5kg (sog. onesize) bis zum Trockenwerden. Viele Windeln können mit Hilfe von Druckknöpfen leicht in der Größe verstellt werden. Ein Vlies aus Papier – Windelvlies genannt – erleichtert außerdem ab
Beikosteinführung die Entsorgung des großen Geschäfts.
Wie viele Stoffwindeln brauche ich?
Wie viele Stoffwindeln man braucht, hängt u.a. von den genutzten Systemen ab – man muss sich nicht für eines entscheiden, sondern kann die Vorteile von mehreren nutzen. Aber auch wie häufig man wäscht (in der Regel alle 2-4 Tage), wie alt das Kind ist und ob es abgehalten wird bzw.
auf’s Töpfchen geht. Unten kannst du die Empfehlungen von Jessica pro Stoffwindelsystem ansehen.
Welche Stoffwindelsysteme gibt es?
System hört sich zuerst vielleicht kompliziert an. Stoffwindelsysteme sollen Orientierung darüber geben,
wie die Windeln aufgebaut sind, welche Teile man mehrfach nutzen kann und welche Teile nach jedem Wickeln gewaschen werden müssen.Grob gesagt unterscheidet man
einteilige und mehrteilige Stoffwindelsysteme. Die hier empfohlenen Anzahlen beziehen sich auf Neugeborene. Bei älteren Kindern oder wenn nur Teilzeit stoffgewickelt wird benötigt ihr entsprechend weniger Windeln.