Brustenzündung: Was kann ich tun, wenn die Brust schmerzt?
Das Wichtigste vorweg: Eine Brustdrüsenentzündung, medizinisch auch Mastitis genannt, ist für dein Baby keinesfalls schädlich – wenn du also betroffen bist, kannst du dein Kind auf persönlichem Wunsch hin weiterhin anlegen. Eine Mastitis resultiert zumeist aus einem nicht gelösten Milchstau. Auch ein verstopfter Milchkanal kann eine Brustentzündung hervorrufen. Dabei werden die Kanäle blockiert und die Milch verbleibt in deiner Brust. Möglich ist zudem, dass durch Verletzungen Bakterien in deine Brust gelangen und die Mastitis verursachen.
Die häufigste Beschwerde einer Mastitis ist eine schmerzende und angeschwollene Brust. Häufig treten darüber hinaus Rötungen auf. Möglicherweise fühlst du dich müde und etwas schlapp. Damit die Brustentzündung wieder verheilt, muss die Milch wieder normal durch die Milchkanäle fließen. Dafür kann es hilfreich sein, den Milchfluss mit warmen Wickeln oder Duschen anzuregen. Regelmäßiges Stillen hilft ebenfalls, die Brust zu entleeren und eventuelle Bakterien hinauszubefördern. Keine Sorge: Die Bakterien können deinem Baby nichts anhaben! Sprich außerdem mit deinem Arzt oder deiner Hebamme, um die Mastitis bestmöglich zu behandeln.
Was kann ich gegen wunde Brustwarzen beim Stillen unternehmen?
Aller Anfang ist schwer! Wunde Brustwarzen sind häufige Begleiter der frühen Stillphase und leider nichts Ungewöhnliches. Rötungen, abgeschürfte Haut oder offene Stellen können äußerst schmerzhaft sein und entstehen oft durch eine ungünstige Anlegetechnik. Auch eine falsche Stillposition oder sehr volle Brüste können zu wunden Brustwarzen führen. All das ist ganz normal und kein Grund zur Sorge.
Wunde Brustwarzen verheilen am besten, wenn du ihnen nach dem Stillen einige Augenblicke an der Luft lässt. Verreibe einige Tropfen Muttermilch auf den schmerzenden Stellen und lass diese dort trocknen. Jasmin Czech empfiehlt außerdem, „hauchdünn Brustwarzencreme aufzutragen und die Brust einfach trocken zu halten.“ Achte zusätzlich auf die richtige Anlegetechnik, um deine Brustwarzen zu schonen.
Kein Milcheinschuss: Wie kann ich die Milchproduktion fördern?
Gerade kurz nach der Geburt fühlen sich viele Frauen durch die Veränderung in ihrem Leben und die neue Verantwortung verunsichert, so dass der Milcheinschuss noch zurückbleibt. Auch Julia Brömsen von momallie weiß: „Es ist wichtig, dass du eine positive Einstellung zum Stillen hast und dass du dir keinen Druck machst.“ Ein sorgsames Umfeld, das dich als Mutter beruhigt und in deiner neuen Rolle bestärkt, ist ein wichtiger Bestandteil der Identitätsfindung und wirkt sich meist positiv auf den Milcheinschuss und das Stillen aus. Neben einer positiven Einstellung kann sich auch Wärme entspannend auf den Körper auswirken und den Milcheinschuss begünstigen – ebenso wie leichte Massagen. Sollte der Milcheinschuss länger als drei Tage ausbleiben, suche am besten das Gespräch mit deiner Hebamme, die dich in dem Prozess optimal begleiten kann.
Bekommt mein Baby genug Milch?
Ist dein Kind gesund zur Welt gekommen, besteht kein Anlass, deinen kleinen Schatz vor und nach dem Stillen zu wiegen, um so die Trinkmenge zu ermitteln. Als grober Richtwert gilt: Nach fünf bis sechs Monaten sollte sich das anfängliche Geburtsgewicht deines Babys etwa verdoppelt haben. Eine rosige Hautfarbe, gute Hautspannung sowie ein aktives und aufmerksames Verhalten deines Babys zeigen dir, dass dein Kind genügend Milch aufnimmt. Wenn du dich fragst, ob du nach Bedarf oder nach Stillplan stillen sollst, dann achte auf die Zeichen deines Kindes. Schmatzende Geräusche oder Saugen an den eigenen Fingern sind Hinweise dafür, dass dein Baby Hunger hat. Sein Bedarf regelt deine Milchproduktion und stellt sicher, dass sein Hunger gestillt wird.
Bei manchen Müttern kann es passieren, dass sie zu viel Milcheinschuss haben und die Milchmenge den Bedarf des Babys übersteigt. Ein gespanntes Brustgewebe, Milchstau, eine Brustdrüsenschwellung oder wunde Brustwarzen können die Folgen sein. Wenn du zu viel Muttermilch produzierst, kannst du folgendes versuchen:
- Streiche die volle Brust aus, um den Druck zu reduzieren.
- Pumpe etwas Milch ab. Achte aber darauf, nicht zu viel abzupumpen, um deinem Körper nicht zu signalisieren, dass er mehr Milch nachproduzieren muss.
- Versuche es mit einer anderen Anlegetechnik. Lehne dich beim Stillen zurück, damit die Milch etwas langsamer abfließt.
- Probiere das Blockstillen. Dabei bietest du über mehrere Stunden nur eine Brust an. In dieser Zeit füllt sich deine andere Brust mit viel Milch. Deinem Körper wird so angezeigt, dass die Milchmenge ausreicht und er nicht nachproduzieren muss. Nach einigen Stunden legst du dein Baby schließlich an die andere Brust an und wiederholst diesen Vorgang.
Sowohl für das Blockstillen als auch für zu viel Milcheinschuss allgemein ist es ratsam, deine Hebamme oder deinen Arzt um Rat zu fragen.