Diese und weitere Stillpositionen sorgen dafür, dass dein Kind deine Brustwarzen gut erreichen und in den Mund nehmen kann, damit die Nahrungsaufnahme ganz leicht gelingt. Nach dem Stillen solltest du darauf achten, dein Baby über deine Schulter zu legen, sodass sein Bauch und seine Brust aufliegen. Dadurch kann es bei Bedarf leichter aufstoßen. Ziehst du dein Baby mit der Flasche groß, solltest du ebenfalls auf die richtige Position achten, damit es immer sicher trinken kann.
Sinnvoll kann es sein, dass du deine Stillpositionen immer mal wieder abwechselst. Dadurch vermeidest du, dass deine Brust zu einseitig beansprucht wird.
Stillen mit Zwillingen: Ist das möglich?
Auch wenn du Zwillinge bekommen hast, kannst du deine Babys problemlos stillen. „Die Nachfrage regelt das Angebot“, weiß Hebamme Jasmin. Für dich bedeutet das: Deine Milchproduktion steigt mit zunehmender Nachfrage deiner Kinder an. So ist es für dich möglich, sowohl beide Babys gleichzeitig als auch abwechselnd zu stillen und mit der Flasche zu füttern. Selbstverständlich kannst du sie auch ausschließlich mit der Flasche großziehen, wenn du das Gefühl hast, nicht ausreichend Milch zu produzieren oder dich aus anderen Gründen für das Fläschchen entschieden hast.
Stillmahlzeiten und Milch abpumpen: den passenden Stillprozess für dich und dein Baby finden
Wie viele Stillmahlzeiten dein Baby benötigt, hängt von seinem individuellen Bedarf ab. Eine konkrete Richtlinie gibt es nicht – wichtig ist, „dass ihr euer Baby regelmäßig anlegt“, sagt Hebamme Julia. Dein Baby zeigt dir dabei ganz von selbst, wann es gestillt werden möchte: Schmatzende Geräusche sowie Saugen an Fingern oder Gegenständen können Indizien dafür sein, dass dein Kind hungrig ist. Bewegt dein Kind seinen Kopf hin und her, signalisiert es dir auf diese Weise mit dem Suchreflex, dass es deine Brust zur Fütterung sucht. Schläft dein Baby während des Stillens ein, entspannt sich sein ganzer Körper oder lässt dein kleiner Schatz deine Brust von selbst los, sind das Anzeichen dafür, dass er satt ist. Wann und ob sich ein geregelter Stillprozess einstellt, hängt vom Stillverhalten zwischen dir und deinem Baby ab und ist ganz individuell. Wenn sich kein geregelter Stillprozess einstellt, ist das völlig in Ordnung und kein Grund zur Beunruhigung. Suche das Gespräch mit deiner Hebamme und besprecht gemeinsam, ob sich gegebenenfalls eine Beifütterung anbietet.
Wenn du während des Stillens Muttermilch abpumpen möchtest, ist das problemlos machbar. Auf diese Weise stellst du sicher, dass dein Baby immer genügend Muttermilch bekommt, auch wenn die Milchbildung in deinen Brüsten nach dem letzten Stillen erst wieder begonnen hat. Pumpe während der ersten Male etwa 10-15 Minuten lang an beiden Brüsten wechselseitig Milch ab. Nach und nach findest du raus, wann du besonders viel Milch abpumpen kannst – zum Beispiel eine oder zwei Stunden nach der letzten Stillmahlzeit. Ist deine Milchproduktion einige Wochen nach der Geburt deines Babys richtig angeregt, kannst du individuell schauen, wie viele Minuten du pro Vorgang abpumpen willst.
Die Milch in den ersten Tagen nach der Geburt: In welchen Abständen sollte ich mein Baby stillen?
„Alle 2 bis 3 Stunden“ – so empfiehlt es Hebamme Julia – ist es sinnvoll, dein Baby in den ersten Tagen nach der Geburt anzulegen. Und das hat seinen Grund: Dein Baby kann auf diese Weise das Saugen an den Brustwarzen erlernen und die besonders nährstoffreiche Vormilch aufnehmen. Nach etwa zwei bis fünf Tagen nach der Geburt beginnt oft der Milcheinschuss, durch den die Vormilch durch eine Übergangsmilch abgelöst wird. Nach etwa vier Wochen produziert deine Brust reife Muttermilch: Sie enthält ebenfalls wichtige Vitamine und Proteine, jedoch in geringerer Konzentration als die Vormilch. Dafür finden sich in ihr mehr Hormone, Enzyme, Fette und Kalorien, damit dein Baby die optimale Nahrung für sein Wachstum bekommt.
Während des Stillens ist es völlig normal, wenn deine Brust und deine Brustwarzen anschwellen und womöglich spannen – du kannst „auf jeden Fall weiter anlegen“, sagt Julia. Sollte das Stillen für dich zu unangenehm werden, halte am besten Rücksprache mit deinem Arzt oder deiner Hebamme – insbesondere dann, wenn du Fieber bekommen solltest.
Möglich ist auch, dass deine Brustwarzen nach Stillstart wund werden, weil sich dein Körper zunächst an das Stillen gewöhnen muss. Überprüfe in diesem Fall nochmal die Anlegetechnik und trage nach der Stillmahlzeit etwas Muttermilch auf die Brustwarze auf. Anschließend lässt du deine Brust 10-15 Minuten an der Luft, ehe du – falls nötig – eine dünne Schicht Brustwarzencreme aufträgst. Außerdem ratsam: Die Brustwarze trocken halten und auf einen längeren Gebrauch von Stilleinlagen verzichten.
Vorteile für Mütter: Fördert das Stillen auch meine Gesundheit?
Viele Mütter, die sich dazu entschieden haben, ihre Kinder zu stillen, berichten nach der Geburt von einer positiven Wirkung auf ihre mentale Gesundheit. Es lässt sich davon ausgehen, dass die von vielen werdenden Mamas gefürchtete Wochendepression seltener auftritt. Medizinisch und wissenschaftlich abschließend bewiesen ist das aber nicht. Demgegenüber berichten einige Mütter, dass sie das Stillen als emotionale Belastungsprobe empfunden haben – zum Beispiel, wenn die produzierte Milchmenge nicht ausreicht, das Stillen mit Schmerzen verbunden ist, der Milcheinschuss ausbleibt oder sich schlicht und ergreifend keine Stillbeziehung zwischen Mama und Kind einstellen wird.
In jedem Fall gilt: Das, was dir guttut, tut auch deinem Baby gut. Wenn du dich entspannst, wirkt sich das ebenso positiv auf die Stimmung deines Kindes aus. Setze dich daher nicht unter Druck, wenn es mit dem Stillen nicht klappt oder du dich aus anderen Gründen dagegen entscheidest. Das Füttern mit der Flasche kann ebenso zu deiner mentalen Gesundheit beitragen wie das Stillen.
Diäten für stillende Mütter: Was sollte ich während des Stillens beachten?
Mütter, die ihr Baby stillen möchten, sollten auf eine gleichzeitige Diät verzichten. Um ungeliebte Babypfunde wieder zu verlieren, ist eine Radikalkur mittels strenger Diät, Crash- oder Fastenkur sowie einem harten Fitnessprogramm wenig sinnvoll, da viele Umweltschadstoffe im Körperfett lagern. Bei einer Gewichtsabnahme werden sie freigesetzt und wandern über die Muttermilch direkt zum Säugling. Die Ernährungsgesellschaften empfehlen Stillenden deshalb eine Abnahme von maximal einem Kilo pro Monat. Generell solltest du dich mit der Rückkehr zu deinem Ausgangsgewicht nicht unter Druck setzen. Dein Körper hat wahre Wunder vollbracht und es ist völlig in Ordnung, dass er eine gewisse Zeit brauchen kann, um sich von der Geburt und der Schwangerschaft zu erholen.