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      Eltern-Kind-Bindung

      Eltern und Kind: Eine Bindung fürs Leben

      Wir alle brauchen sie wie die Luft zum Atmen: Bindung zu anderen Menschen. Was gibt es Schöneres als eine harmonische, vertrauensvolle Beziehung zwischen Eltern und ihrem Kind? Unbezahlbar, wenn dieses Verhältnis auch dann noch besteht, wenn das Kind längst erwachsen ist. Der Grundstein für einen gesunden Bindungsaufbau wird früh gelegt.

      Eine sichere Bindung ist durch zwei Verhaltensweisen gekennzeichnet: das Bindungs- und das Explorationsverhalten. Um das zu verdeutlichen, stelle man sich eine Krabbelkurs-Situation vor: Anfangs bleiben die meisten (Klein-)Kinder in der Nähe ihrer Bezugsperson, sitzen z. B. auf deren Schoß, schauen sich zaghaft um. Dann werden sie immer neugieriger, fangen an zu erkunden. Nach einer gewissen Zeit kommen die Kinder zurück, um Bindung „aufzuladen“. Zwischendurch wird sich immer wieder vergewissert, ob noch alle da sind und dann fröhlich weitergespielt. Sicher gebundene Kinder zeigen einen beständigen Wechsel zwischen diesen beiden Verhaltenssystemen.

      Das Bedürfnis nach Bindung ist übrigens nicht nur „nice to have“. Es ist existenziell.

      Eltern-Kind-Bindung

      „Weil eine sichere emotionale Bindung ein bedeutender Schutzfaktor für Kinder ist, ist es so wichtig, das ganze Thema wirklich ernst zu nehmen. Wir wissen aus der Forschung, dass das kindliche Gehirn in den ersten Lebensjahren erheblich durch die Bindungserfahrungen geprägt wird. Feinfühlige, wirklich gute Bindungserfahrungen ermöglichen Kindern ein gesundes Aufwachsen.“

      Dr. Eliane Retz | Pädagogin

      So wichtig das Thema auch ist, so wenig soll es Eltern Druck machen. Zwei entlastende Gedanken: Bindung kann man lernen, auch wenn man sie selbst nur wenig erfahren hat. Außerdem gibt es nicht nur den einen Moment, in dem Bindung entsteht, sondern viele. Und zwar ein ganzes Leben lang.

      „Bindung geht uns alle an – ein Leben lang“: Experteninterview mit Dr. Eliane Retz