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      Impfungen-Hepatitis-B

      Hepatitis-B-Impfung bei Babys und Kleinkindern

      Bei den Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt werden Eltern darüber informiert, welche Impfungen für Babys zurzeit von der STIKO empfohlen werden. Eine der aktuellen Impfempfehlungen für Neugeborene richtet sich gegen die Erreger von Hepatitis B. Was ist das für eine Erkrankung und wie wird im Säuglingsalter dagegen geimpft? ROSSMANN hat die wichtigsten Informationen für Sie zusammengestellt:

      Was ist Hepatitis B?

      Hepatitis B ist eine durch Hepatitis-B-Viren verursachte Infektionskrankheit der Leber. Sie verläuft in den meisten Fällen akut, kann aber auch chronisch werden. Hepatitis B ist weltweit verbreitet und eine sehr häufige Infektionskrankheit.
      Insgesamt werden zurzeit neun verschiedene Hepatitis-Typen (A bis I) mit jeweils weiteren Untertypen unterschieden. Eine Impfung ist gegen die Hepatitis-Typen A und B möglich.

      Symptome von Hepatitis B beim Baby

      Von allen, die mit Hepatitis-B-Viren infiziert wurden, entwickelt etwa jeder Dritte eine akute entzündliche Lebererkrankung. Von den anderen Infizierten hat die Hälfte keine Beschwerden, die andere Hälfte unspezifische Beschwerden mit milden Symptomen wie Müdigkeit, Übelkeit oder Gliederschmerzen. Diese werden nicht immer unmittelbar als Symptome einer Hepatitis erkannt. Zwei Drittel der Infizierten erkennen daher unter Umständen nicht, dass sie den Virus in sich tragen. Sie können unbemerkt den Virus an andere weitergeben.

      Typische Beschwerden bei einem akuten Hepatitis-B-Krankheitsverlauf sind:

      • Fieber
      • Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen
      • Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Mattigkeit
      • Gliederschmerzen, Gelenk- und Muskelbeschwerden
      • Schmerzen im Oberbauch oder Druckgefühl unter dem rechten Rippenbogen
      • insbesondere bei Kindern und immungeschwächten Personen: Gelbsucht, eine Gelbfärbung der Haut, Schleimhäute und Augen
      • dunkle Verfärbung des Urins
      • Entfärbung des Stuhls

      Seltener treten auch folgende Beschwerden auf:

      • Beschwerden der Atemwege
      • Hautausschläge
      • Nieren- und Herzentzündungen

      In den meisten Fällen erholt sich der Körper von einer akuten Hepatitis innerhalb eines halben Jahres. Bei manchen Patienten entwickelt sich jedoch eine chronische Hepatitis-B-Infektion. Folgeerkrankungen einer chronischen Leberentzündung können Leberzirrhose (Schrumpfleber) und Leberkrebs sein.

      Zudem kann es bei einer Infektion mit Hepatitis B zugleich auch zu einer Erkrankung an Hepatitis D kommen. In einem solchen Fall besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit für schwere chronische Verläufe der Erkrankung. In Deutschland sind Neuinfektionen mit Hepatitis D selten.

      Übertragung von Hepatitis B beim Baby

      Hepatitis B ist eine sehr weit verbreitete und hochansteckende Infektionskrankheit. Kleinste Mengen des Erregers sind für eine Infektion ausreichend. Sie kann auch unbemerkt von Menschen übertragen werden, die selbst keine Symptome der Erkrankung zeigen.

      Die Übertragung findet über Körperflüssigkeiten statt, beispielsweise über Blut, Tränen, Speichel, Sperma, Vaginalsekret oder Muttermilch. Auch der gemeinsame Gebrauch von Zahnbürsten, Nagelscheren oder Rasiermessern kann das Virus übertragen. Der Kontakt mit Schleimhaut oder kleinsten Hautverletzungen reicht für eine Ansteckung aus. Die häufigsten Verbreitungswege sind Intimkontakte und falscher Spritzengebrauch.

      Es kann aber auch bei unzureichender Hygiene beim Stechen von Tattoos oder Ohrlöchern zu Infektionen kommen. Unter Kleinkindern können auch gegenseitiges Kratzen, Küssen oder die gemeinsame Nutzung von Spielsachen Erreger übertragen.

      Deshalb ist für Babys eine Hepatitis-B-Impfung empfehlenswert

      Wenn die Mutter an Hepatitis B erkrankt ist, wird eine Impfung des Babys direkt nach der Geburt empfohlen, da hier das Infektionsrisiko besonders groß ist. Für Säuglinge ohne Hepatitis-Erkrankungen im familiären Umfeld ist die Ansteckungswahrscheinlichkeit in Deutschland sehr gering.

      Das Risiko für einen schweren Verlauf der Erkrankung ist jedoch für Babys besonders hoch. Werden Säuglinge und Kleinkinder infiziert, haben sie ein besonders hohes Risiko, an einer chronischen Hepatitis B zu erkranken, die zu Leberzirrhose und Leberkrebs führen kann. Vor dem Besuch einer Kindertageseinrichtung ist eine vollständige Grundimmunisierung besonders sinnvoll, da Kleinkinder sich untereinander einem erhöhten Übertragungsrisiko aussetzen.

      Wie und wann wird gegen Hepatitis H geimpft?

      Gegen Hepatitis B wird mit einem Totimpfstoff geimpft, der Teile des Virus enthält. Er wird in einen Muskel gespritzt: bei Kindern meist in den Oberschenkel, bei Erwachsenen in den Oberarm.

      Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat für Deutschland die Empfehlung herausgegeben, alle Kinder bereits in den ersten Lebensmonaten mit einem sechsfachen Kombinationsimpfstoff zu impfen. Bei der Sechsfachimpfung wird neben Hepatitis B auch gegen Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie, Keuchhusten (Pertussis), Poliomyelitis (Kinderlähmung) und Hib (Haemophilus influenza b) immunisiert. Es werden vier Teilimpfungen empfohlen, die Kindern im Alter von zwei, drei, vier und elf bis 14 Monaten verabreicht werden. Parallel dazu wird für dieses Alter von der STIKO auch eine zusätzliche Impfung gegen Pneumokokken empfohlen.

      Es gibt auch Einzelimpfstoffe gegen Hepatitis B. Werden diese verwendet, sieht die Impfempfehlung für Kinder drei Teilimpfungen im Alter von zwei, vier und elf bis 14 Monaten vor. Impfungen bei Erwachsenen umfassen ebenfalls drei Teilimpfungen.

      Wie lange schützt eine Hepatitis-B-Impfung im Säuglings- und Kindesalter?

      Der Impfschutz nach vollständiger Grundimmunisierung besteht für mindestens zehn bis 15 Jahre, vermutlich sogar länger. Wiederholungs- und Auffrischungsimpfungen werden zurzeit nicht generell empfohlen. Personen mit einem erhöhten Infektionsrisiko können bei Bedarf ihre Antikörper-Werte kontrollieren lassen. Damit lässt sich bestimmen, ob eine Auffrischungsimpfung notwendig ist. Lassen Sie sich in Ihrer Arztpraxis beraten.

      Was sind die Nebenwirkungen einer Hepatitis-B-Impfung?

      Wie bei jeder Impfung können auch nach einer Impfung gegen Hepatitis B vorübergehende Impfreaktionen auftreten.

      Häufige Impfreaktionen sind:

      • Rötung, Schwellung, Schmerzen an der Einstichstelle für ca. ein bis drei Tage
      • Schwellung der Lymphknoten
      • erhöhte Temperatur und Fieber bis 39,5 °C
      • Kopf- und Gliederschmerzen
      • schlechtes Allgemeinbefinden, Müdigkeit, Abgeschlagenheit
      • In Einzelfällen kann es zu allergischen Reaktionen kommen.
      • In Einzelfällen kommt eine Erhöhung der Leberwerte vor.

      Ist eine Hepatitis-B-Impfung beim Baby vorgeschrieben?

      In Deutschland besteht zurzeit keine Pflicht zur Impfung gegen Hepatitis B. Die Entscheidung, welche Impfungen Sie für Ihr Kind zu welchem Zeitpunkt sinnvoll und notwendig finden, liegt bei Ihnen als Eltern. Eine Impfung gegen Hepatitis B wird zurzeit nicht nur in Deutschland, sondern weltweit empfohlen. Lassen Sie sich in Ihrer Kinderarztpraxis ausführlich über die empfohlenen Impfungen informieren und zu ihren Vor- und Nachteilen beraten.

      Experten sprechen Impfempfehlung aus

      Keine Pflicht, aber dennoch ratsam: Von mit Hepatitis-B-Viren infizierten Kindern entwickelt etwa jedes dritte eine akute entzündliche Lebererkrankung. Dazu kommt, dass die, die keine Beschwerden haben und den Virus nicht erkennen, diesen unbemerkt weitertragen können. Daher ist eine Impfung ratsam. Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt.

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