U6-Untersuchung mit einem Jahr
Zwischen dem zehnten und zwölften Lebensmonat führt der Kinderarzt die U6 durch. Man nennt diese Vorsorgeuntersuchung auch die Einjahresuntersuchung. Euer Kind hat in seinen ersten zwölf Lebensmonaten, seit es auf der Welt ist, wahnsinnig viel gelernt. Mit einem Jahr kann es schon eine ganze Menge – und ist dem Säuglingsalter fast entwachsen. Im Zentrum der U6 stehen Beweglichkeit und Körperbeherrschung. Auch nach der sprachlichen Entwicklung und dem Sozialverhalten erkundigt sich der Arzt. Darüber hinaus schaut der Kinderarzt, welche Impfungen jetzt, da das Kind dem Säuglingsalter fast entwachsen ist, erforderlich sind. Erfahrt im Folgenden, wie die U6 abläuft. Die Kosten dafür übernimmt übrigens die Krankenkasse:
- U6-Kinderuntersuchung: Das checkt der Arzt
- U6: Welche Impfungen stehen an?
- U6-Untersuchung: Fragebogen für Eltern hilft, Probleme schnell zu erkennen
- U6-Untersuchung beim Baby: Darauf kommt es an
U6-Kinderuntersuchung: Das checkt der Arzt
Messen und Wiegen sind Standard bei jeder Kinderuntersuchung. Auch die Reaktion auf Geräusche sowie das Sehvermögen stehen – wie bei den vorherigen U-Untersuchungen – auf der Checkliste. Vor allem aber prüft der Kinderarzt nun, wie beweglich euer Kind schon ist, indem er die Körperfunktionen testet. Motorik und auch Koordination sind ein Schwerpunkt der U6.
Folgendes klärt der Kinderarzt ab:
- Sitzen: Die meisten Babys können in diesem Alter mit gestreckten Beinen und geradem Rücken frei sitzen.
- Drehen: Euer Kind sollte sich vom Bauch auf den Rücken und umgekehrt drehen können.
- Stehen: Der Großteil der Kinder zwischen zehn und zwölf Monaten zieht sich selbstständig an Möbeln hoch und kann dann stehen. Viele halten sich dabei noch fest, manche krabbeln nicht nur, sondern wagen schon das freie Stehen.
- Pinzettengriff: Hebt ihr Baby Gegenstände mit Daumen und Zeigefinger auf, hat es bei der Feinmotorik schon Fortschritte gemacht. Der Arzt wird außerdem fragen, ob es seinen Trinkbecher oder das Fläschchen selbstständig hält.
- Sozialverhalten: Sicher habt ihr selbst euer Kind schon öfter aufgefordert, euch Gegenstände zu geben. Der Kinderarzt möchte sich davon überzeugen, wie verständig euer Baby bereits ist und wie es sich anderen gegenüber verhält.
- Sprachentwicklung: Mag sein, dass euer Kind etwas schüchtern beim Arzt ist und nicht den Mund aufmachen will, wenn er es anspricht. Kein Problem: Ihr könnt dem Arzt mitteilen, was euer Kind zu Hause so brabbelt. Die Sprachentwicklung sollte nun so weit sein, dass das Baby Doppelsilben („Ma-Ma“, „Wa-Wa“) von sich gibt.
U6: Welche Impfungen stehen an?
Die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts in Berlin (STIKO) empfiehlt für Babys im Alter von 11 bis 14 Monaten eine kombinierte Schutzimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR-Impfung). Für umfassenden Schutz erfolgt eine zweite Impfung im Alter von 15 bis 23 Monaten. Diese Impfung kann mit einer Impfung gegen Windpocken kombiniert werden. Zwischen beiden Impfungen sollten vier bis sechs Wochen liegen. Sollten ungeimpfte oder nur einmal geimpfte Kinder Kontakt zu Personen mit Masern, Mumps oder Röteln haben, empfiehlt die STIKO, Kinder innerhalb von drei Tagen gegen MMR zu impfen. Beim Besuch einer Kindertagesstätte wird die MMR-Impfung schon ab neun Monaten empfohlen.